Apple Watch kurz ausprobiert Und wie bedien ich dieses Ding?

Smartwatch am Arm: Was anderswo Armband heißt, nennt Apple Fluorelastomer
Foto: SPIEGEL ONLINEDie Apple Watch Sport fühlt sich sehr leicht an. Kein Wunder, denn sie ist aus Aluminium gebaut, dem Leichtmetall, das auch im Flugzeugbau verwendet wird. Das Armband aus Kunststoff, Apple nennt es Fluorelastomer, liegt gut am Arm an und lässt sich leicht verschließen. Es ist zwar flexibel, aber nicht weich. Bei meinem Testgerät war es ein hellblaues Exemplar, Apple bietet aber vier weitere Farben (Gelb, Rot, Schwarz und Weiß).
Die Bedienung erfordert einen Lernprozess. Wischt man von unten über den Bildschirm, kann man durch eine Reihe von Apps scrollen, die man häufig benutzt. Welche Apps hier erscheinen sollen, kann man selbst festlegen. Mit der digitalen Krone an der rechten Gehäuseseite scrollt man durch Listen, etwa jene der Songs, die man auf der Uhr gespeichert hat. Das funktioniert völlig ruckelfrei.
Eine Taste unterhalb der Krone löst weitere Aktionen aus. Genau so kann man über unterschiedlich intensive Klicks auf den Bildschirm mal ein Element auswählen, mal ein neues Menü aufrufen. Zumindest in den wenigen Minuten, die ich habe, um mich mit dem Gerät zu beschäftigen, kann ich mir nicht alles merken, was ich mit den unterschiedlichen Tastendrücken und Fingergesten auslösen kann. Offensichtlich kann Apples Uhr einiges, man muss nur erst lernen, wie man es nutzen kann.
Fitness-Funktionen und Uber-App
Sehr einfach erscheint mir der Umgang mit den eingebauten Fitnessfunktionen. Die Übersicht der täglichen Aktivität ist schnell aufgerufen, ebenso leicht lassen sich die Ziele verändern, also etwa einstellen, wie viele Kalorien zu verbrauchen man sich vorgenommen hat. Apple liefert zudem eine App mit, mit der man verschiedene Sport-Trainings auszeichnen kann. Das sieht ganz interessant aus, abzuwarten bleibt aber, wie sich Apples App gegen Produkte wie "Runkeeper" und "Runtastic" schlägt.
Ohnehin waren aber auf dem Testgeräte bereits etliche Drittanbieter-Apps vorinstalliert, beispielsweise eine von dem Fahrdienst Uber, mit der man sich einen Wagen bestellen kann. Besonders praktisch erscheint allerdings Apples-Watch-Variante der hauseigenen Passbook-App. Passbook kann digitale Eintrittskarten, Fahrkarten, Flugtickets und ähnliches speichern. Um damit durch eine Einlasskontrolle zu gelangen, muss man dann nicht mehr nach Eintrittskarte oder Smartphone suchen, sondern kann einfach seine Uhr vor das entsprechende Lesegerät halten.
Wie gut sich die Apple Watch tatsächlich im Alltag schlägt, wird sich erst zeigen, wenn wir ein Gerät zum ausführlichen Test haben. Dann lässt sich auch beurteilen, wie sich Apples Konzept einer Smartwatch im Vergleich mit den vielen bereits vorhandenen Android-Smartwatches schlägt.
Im Video: Tim Cook stellt die Smartwatch vor.