Bildbearbeitung So glättet man alte Originalaufnahmen digital
Das Fachmagazin "Docma" erklärt Bildbearbeitungstechniken meist am Beispiel Photoshop. Die beschriebenen Arbeitsschritte lassen sich in aller Regel aber auch mit anderen Programmen wie dem kostenlosen Bildbearbeitungsprogramm Gimp durchführen.
Frage: Hallo Doc, ich habe ein gescanntes Bild mit sehr deutlicher Oberflächenstruktur. Die angehängte Datei ist nicht bearbeitet und kommt direkt aus dem Scanner. Das Original ist schwarzweiß und entstand Mitte/Ende der sechziger Jahre. Die sichtbare Struktur ist sogar fühlbar. Gibt es eine Möglichkeit, diese Struktur digital in eine homogene Oberfläche umzuwandeln, so dass sie nicht mehr sichtbar ist?
Antwort: Ja, aber... Es geht durchaus, aber die Schärfe leidet schon darunter. Zunächst duplizierst du die Hintergrundebene und konvertierst diese Duplikat-Ebene zum Smart-Objekt (es geht auch ohne Smart-Objekt, aber so bleibst du flexibler).

Auf die obere Ebene wendest Du "Filter > Rauschfilter > Staub und Kratzer" an. Alternativ kannst Du es auch mit "Helligkeit interpolieren" im selben Menü versuchen. Der "Radius" bei "Staub und Kratzer" gibt den Grad der Weichzeichnung an, "Schwellenwert" die Kontrastschwelle, bis zu der Details geschützt werden. Was die Bildstruktur angeht, so gehört diese störende Prägung natürlich rein technisch betrachtet zu den eigentlich zu schützenden Details; um sie wegzubekommen, geht es hier nicht unter den Werten 4 und 5.

Wie man sieht, ist die Prägung jetzt verschwunden, Schärfe und Brillanz haben aber erheblich gelitten.
Da sich die Prägungen vor allem durch Glanzlichter bemerkbar machen, lassen sich Details zurückgewinnen, indem du die obere Ebene auf "Abdunkeln" setzt - nur hellere Pixel der Hintergrundebene werden nun durch dunklere der Duplikat-Ebene ersetzt, und es bleiben mehr Informationen des Ausgangsbildes erhalten.
Abbildung 3A zeigt das Ergebnis nach Anwendung von "Staub und Kratzer" im Modus "Normal ", 3B mit "Abdunkeln". 3C entspricht der "Normal"-Verrechnung, wurde aber mit einem Duplikat der Ebene, "Hochpass"-Filter und "Hartes Licht"-Verrechnung geschärft. Am besten wäre aber wohl der Versuch, das Foto bei sehr weicher Beleuchtung per Kamera zu reproduzieren, um ohne Nachbearbeitung auszukommen...

Dieser Artikel stammt aus DOCMA, Doc Baumanns Magazin für Bildbearbeitung 3/2014