Stromdiebstahl Malaysische Polizei zerstört Bitcoin-Rechner

Radikale Maßnahme: Weil die Betreiber einer Bitcoin-Farm den nötigen Strom gestohlen haben sollen, haben die Behörden in Malaysia ihre Rechner auf Dauer heruntergefahren – mit einer Straßenwalze.
Sogenannte Bitcoin-Farmer setzen spezialisierte Rechner ein, die »Mining Rigs«

Sogenannte Bitcoin-Farmer setzen spezialisierte Rechner ein, die »Mining Rigs«

Foto: Alessandro Bianchi / REUTERS

Das Video vom Einsatz einer ungewöhnlichen Verschrottungsaktion wird zurzeit in sozialen Medien viral geteilt. Es zeigt einen Parkplatz, voll gestellt mit Hunderten kleinen Computern. Dann fährt eine Straßenwalze darüber und zerquetscht die Geräte zu einem Brei aus Elektromüll.

Hintergrund ist eine öffentlichkeitswirksame Aktion in Malaysia gegen Stromdiebstahl, wie unter anderem CNBC berichtet . Die Polizei hatte die Geräte bei mehreren illegalen Bitcoin-Farmen beschlagnahmt. Der Vorwurf: Die Betreiber sollen den Strom, mit denen die Computer betrieben wurden, gestohlen haben. Zusätzlich zu dem Schaden in Höhe von umgerechnet circa 1,7 Millionen Euro überlasteten die Geräte auch das Stromnetz, sodass es zu Stromausfällen kam. Um Nachahmer abzuschrecken, entschieden sich die Behörden zu der drastischen Zerstörungs-Aktion. Die Rechner allein sollen über eine Million Euro wert gewesen sein.

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In den vergangenen Jahren sind solche illegalen Krypto-Farmen immer wieder aufgefallen . Pseudo-Währungen wie Bitcoin werden mithilfe komplexer Berechnungen am Laufen gehalten. Wer seine Rechner zur Verfügung stellt, wird mit Prämien in Bitcoin beziehungsweise anderen Kryptowährungen belohnt.

Die Fantasie der Kriminellen kennt wenig Grenzen: In der Ukraine wurde vor Kurzem etwa eine illegale »Farm« mit 3800 Spielekonsolen (Playstation 4) ausgehoben, die ebenfalls mit gestohlenem Strom betrieben wurden. Entgegen erster Annahmen wurde hier jedoch keine Kryptowährung wie Bitcoin oder Ethereum geschürft. Die Spielekonsolen sollen stattdessen laut Medienberichten  genutzt worden sein, um Accounts für das Computerspiel »Fifa 21« heranzuzüchten, die die Betreiber dann auf dem Schwarzmarkt weiterverkauften.

tmk
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