
Blackberry-Verkaufsaktion: Rabatt bis zum Umfallen
Blackberry-Verkaufsaktion Massenpanik bei Rabattschlacht um Smartphone
Jakarta - Solche Szenen kennt man sonst nur von Apples Markteinführungen: Schon Stunden vor Ladenöffnung versammelten sich Tausende Menschen vor dem Einkaufszentrum Pacific Place Mall in der indonesischen Hauptstadt Jakarta. Sie alle wollten sich ein Exemplar des neuesten angesagten Smartphones sichern. Doch nicht auf eine iPhone 4S hatten es die Wartenden abgesehen und auch nicht auf das neue Galaxy Nexus. Stattdessen wollten sie sich das neue Blackberry-Modell sichern.
Denn während der kanadische Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) in Europa und den USA kaum noch als relevant wahrgenommen wird, seit iPhone und Android-Smartphones den Markt unter sich aufteilen, werden die Produkte des Unternehmens in vielen Ländern immer noch sehr geschätzt. In Indonesien sind vier der fünf meistverkauften Smartphones Blackberrys.
Kein Wunder also, dass RIM Indonesien gewählt hat, um dort die weltweit ersten Exemplare seines neuen Blackberry Bold 9790 auf den Markt zu bringen. Gefeiert werden sollte der Tag mit einer besonderen Rabattaktion: Die ersten 1000 Käufer, die eines der neuen Geräte in der Mall erstehen, sollten nur den halben Preis bezahlen: statt umgerechnet knapp 400 Euro nur knapp 200 Euro.
Schon am Donnerstagnachmittag versammelten sich die ersten Kaufinteressenten vor dem Einkaufszentrum. Bis zum Freitagmorgen (Ortszeit) war die Menschenmenge nach Polizeiangaben auf gut 3000 Menschen angewachsen, die bei 30 Grad Celsius und 85 Prozent Luftfeuchtigkeit aushielten. Als sich Gerüchte verbreiteten, es seien nicht genug rabattierte Blackberrys für alle Interessenten vorhanden, wurden die Wartenden ungeduldig, sollen an Absperrgittern gerüttelt und eine Barrikade umgeworfen haben.
"Digital Trends" zufolge wurden in dem Gedränge mindestens 90 Personen ohnmächtig, drei Personen sollen Knochenbrüche erlitten haben. Der Verkehr in der Innenstadt kam für Stunden zum Erliegen, berichtete die Nachrichtenagentur Associated Press. Mehrere hundert Polizisten und etliche Sicherheitsleute waren nötig, um die Menschen wieder zur Ruhe zu bringen.
Während die ungewohnte Popularität ihrer Geräte den Managern im RIM-Hauptquartier im kanadischen Waterloo sicher gut zupass kommt, müssen sich die lokalen Verantwortlichen der Firma in Jakarta auf unangenehme Frage einstellen. Die Polizei kündigte bereits an, Untersuchungen zu dem Vorfall anstrengen zu wollen. Demnach waren die Behörden von RIM im Vorfeld nicht über die Verkaufsveranstaltung informiert worden.