Chromecast Googles TV-Stick blockiert lokale Videos

Zwei Entwickler beklagen, dass Google ihre Arbeit sabotiere: In der neusten Version des Betriebssystems für den Chromecast-TV-Stick würden freie Abspielprogramme nicht mehr funktionieren. Das könne nur Absicht sein, so die Programmierer und glauben Googles Pläne zu kennen.
TV-Stick Chromecast: Google sperrt App-Entwickler und freie Abspielsoftware aus

TV-Stick Chromecast: Google sperrt App-Entwickler und freie Abspielsoftware aus

Foto: BECK DIEFENBACH/ REUTERS

Mit einem Funk-Stick, der Videos auf den Fernseher bringen soll, will Google sich einen Platz im Wohnzimmer sichern. Chromecast, ein Gerät so groß wie ein USB-Stick, wird in den HDMI-Eingang von Fernsehern eingesteckt. Es kann Videos, Fotos und Musik aus dem Internet so auf dem TV-Bildschirm wiedergeben. Steuern können Nutzer den Fernseh-Stick per Handy, Tablet oder über den PC. Doch freie Software-Entwickler, die Chromcast neue Funktionen verleihen wollten, haben es nun mit dem Unternehmen Google zu tun bekommen.

In der aktuellen Version des Chromecast-Betriebssystems funktionieren die kostenlosen Apps AllCast und Fling nicht mehr. Mit ihnen sollten die Nutzer auch eigene Videos und Bilder, statt nur Inhalte aus dem Google-Angebot, über Funk an ihren Fernseher übertragen können.

Über Google+ erklärt der AllCast-Entwickler Koushik Dutta : "Achtung, Googles neustes Chromecast-Update zerschießt absichtlich AllCast. Ich gehe fest davon aus, dass Google nur zuvor zugelassenes Material über Chromecast abspielen will." Ähnlich sieht es der Fling-Entwickler Leon Nicholls und schreibt : "Aufgrund von Google gemachten Änderungen, ist es nicht mehr möglich über Fling lokale Mediendaten mit Chromecast wiederzugeben."

Mit AllCast ließen sich vor dem Software-Update Bilder und Videos aus einem Dropbox- oder Google-Drive-Konto über den TV-Stick auf einem Fernseher ansehen, erklärt "The Verge" . Warum Google die AllCast-Übertragung blockieren sollte, ist aber unklar. Zwar unterstützt der TV-Stick offiziell nur Material aus Googles Play Store, von Netflix und YouTube, kann aber genutzt werden, um beliebige Inhalte abzuspielen, solange man diese im Chrome-Browser abspielt. In einem Interview mit dem Tech-Blog erklärte Chromecast-Manager Rishi Chandra  deshalb, dass er Chromecast als virtuelles HDMI-Kabel, eine Brücke zwischen Computer und Fernseher, sehe. Weshalb der Konzern nun plötzlich die Übertragung über die beiden Apps blockiert, ist daher rätselhaft. Das Unternehmen hat sich noch nicht zu den Folgen des Updates geäußert.

fko
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