Erzeugercode-Prüfer Handy-Anwendung soll Dioxin-Eier aufspüren

Eine kostenlose Smartphone-App analysiert die Erzeugercode auf Eiern und fragt in einer Datenbank ab, ob sie von Herstellern stammen, die ihren Hühnern mutmaßlich Dioxin-Futter gegeben haben.
Aufgeschlagenes Ei: Die Herstellung des Naturprodukts ist längst ein industrieller Prozess

Aufgeschlagenes Ei: Die Herstellung des Naturprodukts ist längst ein industrieller Prozess

Foto: Andreas Rentz/ Getty Images

Das Unternehmen checkitmobile verspricht  Nutzern der kostenlosen Anwendung Barcoo die "Erkennung von dioxinverseuchten Eiern". Das soll so funktionieren: Der Nutzer gibt den auf jedem Ei gedruckten Erzeugercode in der Anwendung ein, das Programm gleicht die Informationen online mit einer Datenbank ab.

Dieses Verzeichnis will das Unternehmen tagesaktuell mit den Erzeugercodes jener Höfe versorgen , die laut Verbraucherzentrale Hamburg Eier mit einer Dioxin-Belastung über dem zulässigen Grenzwert ausgeliefert haben.

Die kostenlose App ist für iPhones, Nokia-Smartphones und Geräte mit den Betriebssystemen Android und Bada erhältlich.

Deutschlandweit sind nach Angaben des Verbraucherministeriums in Berlin inzwischen insgesamt 4709 Betriebe vorsorglich gesperrt worden.Die meisten Höfe, die möglicherweise Mischfutter mit belastetem Futterfett bekommen haben, liegen in Niedersachsen. Dort sind 4468 Unternehmen betroffen, darunter vor allem Schweinemastbetriebe. Die Sperrungen seien aber zunächst reine Vorsichtsmaßnahmen, heißt es.

"Auch wenn ein Teil der ersten Proben unauffällig war, hat der vorsorgende Gesundheitsschutz absoluten Vorrang", hieß es in einer Erklärung des Ministeriums.

Laut Bundesregierung wurden bis zu 150.000 Tonnen Futter für Hühner, Puten und Schweine mit dem Gift verseucht. Das von Harles und Jentzsch gelieferte Fett war von 25 Futterherstellern eingemischt worden. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat bisher keine Erkenntnisse über gesundheitliche Auswirkungen bei den Verbrauchern.

Anmerkung: In einer früherer Version dieser Meldung stand, die Anwendung würde beim Erkennen des Erzeugercodes die Barcode-Scanfunktion nutzen. Dies ist nicht der Fall, wir haben die Meldung entsprechend korrigiert.

lis/dpa/AFP
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