Handy-Betriebssystem
Erstes Ubuntu-Smartphone kommt 2014
Googles Android-Betriebssystem hat den Smartphone-Markt fest im Griff. Doch Verfechter offener Systeme versuchen, sich eine Nische zu schaffen: Nach Handys mit Firefox OS soll im kommenden Jahr erstmals auch ein Smartphone mit Ubuntu auf den Markt kommen.
Paris - In dem von Googles Android-Plattform beherrschten Smartphone-Markt will ein weiterer Anbieter mitmischen. Die Erfinder des offenen Betriebssystem Ubuntu haben einen ersten Hersteller gefunden, der ihre Software in einem seiner künftigen Handy-Modelle verwenden will.
Das Ubuntu-Smartphone solle im kommenden Jahr auf den Markt kommen, sagte der Gründer der Ubuntu-Entwicklerfirma Canonical, Mark Shuttleworth, am Mittwoch auf der Internetkonferenz LeWeb in Paris. Angaben dazu, wann genau dieses Handy erscheinen, welche technischen Daten es aufweisen und von welchem Hersteller es produziert wird, macht Shuttleworth nicht.
Ein kleinerer Maßstab wäre den Initiatoren zufolge nicht wirtschaftlich gewesen. Die Unterstützer sollten 695 Dollar für ein Telefon zahlen, dass bis dahin nur in Entwürfen existierte. Das Projekt sorgte aber international für Aufsehen, unter anderem nachdem der Finanzdienstleister Bloomberg sich für 80.000 Dollar ein "Unternehmenspaket" aus 115 Geräten sicherte.
Googles
Android dominierte zuletzt den Smartphone-Markt mit einem Anteil von rund 80 Prozent, Apple
lag als zweiter großer Anbieter mit seinem iPhone unter 15 Prozent. Microsofts
Windows Phone ist die Nummer drei mit wenigen Prozentpunkten Marktanteil, der Smartphone-Pionier Blackberry
war zuletzt weit zurückgefallen.
Unterdessen wollen mehrere Anbieter offener Systeme in dem Geschäft Fuß fassen. So brachten die Entwickler des Firefox-Browsers Telefone mit dem webbasierten Firefox OS auf den Markt. Die Firma Jolla entwickelte unter dem Namen Sailfish das System MeeGo weiter, das Nokia und Intel einst aufgegeben hatten.
11 BilderCES 2013: So gut funktioniert das Ubuntu-Handy
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Standard-Hardware: Auf der CES in Las Vegas zeigt Canonical Ubuntu auf Galaxy-Nexus-Geräte, also auf einer mittlerweile nicht mehr taufrischen Hardware. Die Geräte beweisen, dass sich Ubuntu leicht an Android-Hardware anpassen lässt.
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Home-Bildschirm: Hier werden automatisch häufig genutzte Apps für den schnellen Zugriff bereitgestellt. Außerdem zeigt das Handy hier verpasste Anrufe und Links zu Mediendateien an.
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Übersicht: Einen herkömmlichen Kalender haben wir auf dem Prototyp nicht gefunden. Stattdessen zeigt eine App anstehende Ereignisse an. Mit einem Wisch zur Seite kann man zu anderen Daten wechseln, etwa eine Fotoübersicht aufrufen.
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App-Starter: Mit einem Wisch von links holt man eine Übersicht verfügbarer Apps hervor. Beim Darüberstreichen werden die Titel der Apps angezeigt, ein weiterer Fingertipp startet eine App.
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Bildbetrachter: Mit einem Tipp auf ein Foto wird dieses geöffnet und mit einigen wenigen Funktionen, etwa zum Versenden oder Löschen, dargestellt.
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Mini-Bildbearbeitung: Per Fingertipp auf das Edit-Symbol öffnet sich ein sehr schmuckloses Menü, über das sich grundlegende Bildbearbeitungsfunktionen aufrufen lassen.
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Schnell-Einstellungen: Informationen und Optionen zu den oben angezeigten Angaben über Netzverbindung, Bluetooth-Status und Ähnliches lassen sich schnell abrufen und per Wisch nach links und rechts umschalten.
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Kontakte: So wie der Startbildschirm häufig genutzte Apps anzeigt, präsentiert das Adressbuch oft genutzte Kontakte an erster Stelle.
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Schnappschuss: Natürlich ist auf dem Ubuntu-Prototyp auch eine Kamera-App installiert. Schnappschüsse lassen sich damit schießen, mehr aber auch nicht. Hier hat die Konkurrenz mehr zu bieten.
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Kein Schnickschnack: Vollkommen schmucklos zeigt sich die Telefon-App. Sie taugt dazu, einfach mal anzurufen, kann Nummern aus dem Adressbuch abrufen, mehr aber auch nicht. Fertig ist sie nicht, so fehlt beispielsweise noch ein Link zur Mailbox.
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Programmwechsel: Zwischen aktiven Apps schaltet man mit einem Wisch vom rechten Bildschirmrand aus um. So kann man bequem von App zu App wechseln.