Das Huawei Mate X wird 2300 Euro kosten
Foto: SPIEGEL ONLINEEin Satz mit X: Das Huawei Mate X ist noch nicht reif für den Verkauf. "Wir wollen kein Produkt herausbringen, das unserem Ansehen schadet", sagte ein Huawei-Sprecher dem US-Sender CNBC.
Nach Samsung hat deshalb auch der chinesische Huawei-Konzern den Marktstart seines neuartigen Falt-Smartphones verschoben. Statt zur Jahresmitte soll das Gerät, dessen Bildschirm sich auf Tablet-Größe ausklappen lässt, nun im September in den Handel kommen, wie der Sprecher sagte. Unter anderem solle beim Mate X die Qualität des Displays verbessert werden, sagte ein Huawei-Manager dem "Wall Street Journal".
Samsung wollte sein Konkurrenz-Gerät Galaxy Fold ursprünglich bereits im April auf den Markt bringen. Der Start wurde jedoch im letzten Moment verschoben, nachdem mehrere an US-Journalisten ausgegebene Testgeräte binnen wenigen Tagen kaputtgingen. Samsung hat immer noch keinen neuen Starttermin genannt.
Der Huawei-Sprecher sagte CNBC, das Auffalt-Smartphone Mate X solle wie geplant mit dem Google-Betriebssystem Android laufen, da es im Februar vorgestellt worden sei, rund drei Monate bevor die Firma auf eine schwarze Liste der Regierung kam. Zugleich sagte Huawei-Manager Vincent Peng dem "Wall Street Journal", man sei noch in Verhandlungen darüber, ob Huawei auf dem Gerät die übliche Auswahl von Google-Apps wie Gmail und Maps installieren kann.
Das Weiße Haus hatte unter Hinweis auf Sicherheitsbedenken verfügt, dass US-Unternehmen für Geschäfte mit Huawei eine spezielle Erlaubnis brauchen. Wenig später wurde jedoch für die Software-Versorgung bereits produzierter Smartphones eine Ausnahme bis Mitte August gemacht. Huawei hatte bereits angekündigt, die Firma könne spätestens zum Frühjahr 2020 ein eigenes Betriebssystem zur Marktreife bringen.
Bei Samsungs Galaxy Fold hatten sich das biegbare Display und der Faltmechanismus als Schwachstellen herausgestellt. Von Huawei hieß es jetzt, man führe zusätzliche Tests durch. Beide Faltgeräte setzen Rekordmarken beim Preis: Samsungs Galaxy Fold soll 2000 Euro kosten, das Huawei Mate X sogar rund 2300 Euro.
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Im Normalzustand, wenn man das so nennen mag, sieht das Galaxy Fold aus wie ein sehr gestrecktes Smartphone mit einem ungewöhnlich kleinen Bildschirm.
Der Eindruck ändert sich vollkommen, wenn man das Gerät aufklappt und sich der...
... 7,3 Zoll große Bildschirm entfaltet, der schon fast Tablet-Maße hat.
Um den vielen Platz zu nutzen, hat Samsung Multitasking-Technik eingebaut. So kann man bis zu drei Apps parallel laufen lassen.
Der Größenunterschied zwischen dem zusammen- (links) und dem aufgeklappten Zustand ist immens.
Immens ist allerdings auch das von einer Metallblende geschütze Scharnier.
Zusammengeklappt wirkt das Galaxy Fold, als hätte man zwei Smartphones übereinander gelegt.
Auffällig ist, dass die beiden Hälften nicht vollständig aufeinanderliegen. Das sei Absicht, erklärt ein Samsung-Manager. Die asymmetrische Form soll verhindern, dass der Bildschirm beim Zusammenklappen zu heftig geknickt wird.
Sechs Kameras stecken im Galaxy Fold. Die drei auf der Rückseite entsprechen jenen im Galaxy S10 Plus.
Eine zweiteilige Schutzhülle liefert Samsung mit. Der hauchdünne Überzug besteht aus...
...Aramid, dem Material, das unter dem Handelsnamen Kevlar zum Beispiel für schusssichere Westen verwendet wird.
Samsung wird das Galaxy Fold in vier Farben anbieten. Die Farbtöne "Martian Green" und "Astro Blue" wird man aber nur beim Kauf über Samsung bestellen können.
Wer mag, kann das Galaxy Fold auch mit angewinkeltem Display senkrecht aufstellen. Das könnte für Videochats praktisch sein.
In der Netflix-App werden Filme im Fomat 16:9 mit schwarzen Balken dargestellt. Per Fingertipp kann man auf eine bildschirmfüllende Darstellung wechseln, dann wird links und rechts etwas abgeschnitten. Die Falte stört beim Filmegucken übrigens nicht.
Ein gewaltiger Vorteil gegenüber normalen Smartphones: Die Bildschirmtastatur ist viel größer.
Der Bildschirm bietet etwa 1,6-mal so viel Fläche wie ein vergleichbares Smartphone ohne Faltbildschirm. So passt beispielsweise viel mehr Text auf das Display.
In dieser Variante könnte man das Galaxy Fold auf eine vom Hersteller nicht vorgesehene Weise nutzen: Als Schale für Salzstangen.
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