

Das hatten sich die Chefs des Elektronikherstellers Logitech anders vorgestellt: Ihre Beteiligung an Googles TV-Projekt sollte satte Gewinne bringen. Doch tatsächlich fuhr das Unternehmen Verluste ein, nun wurde die Reißleine gezogen und die Beteiligung beendet. Eigentlich hatten die Verantwortlichen im Sommer 2010 hoffnungsfroh aufs kommende Weihnachtsgeschäft geblickt. Um potentiellen Kunden den Neukauf von Fernsehern mit Google-Integration zu ersparen, sollte die Logitech-Settop-Box Revue handelsübliche HD-Geräte Google-TV-fähig machen.
Daraus wurde nichts. Die Absatzzahlen unterschritten selbst pessimistische Erwartungen. Logitech-Chef Guerrino De Luca erklärt das Desinteresse der Kunden in einem Rundruf mit Investoren so: Googe TV sei ein großartiges Konzept und habe das Potential, den Medienkonsum im Wohnzimmer umzukrempeln. Doch das sei nicht der Fall gewesen, als Logitechs Settop-Box für Google TV auf den Markt kam. Der Logitech-Chef beschreibt die Mängel der damals verfügbaren Google-Software so: "Sie ist nicht fertig, sie war nicht darauf zugeschnitten, was Menschen im Wohnzimmer wollen."
Das Zusammenwachsen von Internet und Fernsehen nennt der Logitech-Chef "unvermeidlich", irgendwann werde Google TV sich durchsetzen, oder "ein Kind von Google TV oder ein Urenkel von Google TV". Sprich: Es dürfte noch etwas dauern. Logitech wolle sich an dieser Entwicklung jedoch bis auf weiteres nicht beteiligen.
Google ist also nun um einen Kooperationspartner ärmer geworden und passte entsprechend seine Pläne für die Zukunft an. Alles soll eine Nummer kleiner werden. Im TV-Wettbewerb will Google nun nicht mehr als eigenständige Konkurrenz zu den Kabelanbietern auftreten, sondern nur noch als Ergänzung.
Auch wenn Google TV noch nicht nicht perfekt ist, scheint das andere Elektronikhersteller nicht abzuschrecken. So plant LG, im Januar auf der CES einen Fernseher mit der Google-Software vorzustellen, wie Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet. Allerdings wollten derzeit weder Google noch LG Meldungen über die Kooperation bestätigen oder kommentieren. Im Februar hatte es bereits Berichte über Gespräche zwischen LGs Rivalen Samsung und Google gegeben.
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... ist dagegen der sogenannte Keyboard Controller, eine drahtlose Tastatur, die ...
... auch als Fernbedienung dient. Sie verfügt über verschiedene Spezialtasten und ein Touchpad. Ansonsten ist sie gegenüber Standard-Tastaturen ein wenig verkleinert ...
... und offenbar ein gutes Stück leichter, damit man sie auch gern in die Hand nimmt. Noch leichter ist allerdings ...
... der sogenannte Mini-Controller. Diese Winztastatur im Fernbedienungsformat gab es es schon einmal, als Controller für Sonys Playstation 3.
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