
Betriebssystem für iPhone, iPad und iPod touch Das ist neu in iOS 11
Jedes Jahr ein großes Update, so macht Apple das mit seinen Betriebssystemen schon seit Jahren. Auch das Prozedere ist immer gleich: Auf der Entwicklerkonferenz WWDC wird ein erster Ausblick auf die neuen Versionen gegeben, veröffentlicht werden sie aber erst im September, wenn die jeweils neuen iPhones auf den Markt kommen. So ist es auch in diesem Jahr, wenn Dienstag um 19 Uhr das Update erscheint.
Ein wenig war dieses Jahr aber anders. Wie immer gab es Betaversionen für registrierte Softwareentwickler und mutige Enthusiasten, doch kurz vor dem Ende der Entwicklungsphase wurde ein Update nach dem anderen veröffentlicht. Offenbar wollte man bei Apple kein Risiko eingehen, einen gravierenden Fehler übersehen zu haben, bevor die Software nun der Allgemeinheit zugänglich gemacht wird.
Wie immer ist das neue iOS kostenlos und kann im Kontrollfeld Einstellungen unter Allgemein/Softwareupdate heruntergeladen werden. Dazu sollte man sich freilich in einem WLAN befinden, der Download kann bis zu 2 GB groß sein.
Folgende Apple-Geräte sind mit iOS 11 kompatibel:
iPhones
- iPhone 7
- iPhone 7 Plus
- iPhone 6s
- iPhone 6s Plus
- iPhone 6
- iPhone 6 Plus
- iPhone SE
- iPhone 5s
iPads
- 12,9" iPad Pro (2. Generation)
- 12,9" iPad Pro (1. Generation)
- 10,5" iPad Pro
- 9,7" iPad Pro
- iPad Air 2
- iPad Air
- iPad (5. Generation)
- iPad mini 4
- iPad mini 3
- iPad mini 2
iPods
- iPod touch (6. Generation)
Einen Einblick in das neue Betriebssystem bekommen Sie in der Fotostrecke oben. Die folgende Auflistung gibt die wichtigsten Neuerungen von iOS 11 wieder:
Highlights von iOS 11
In der Betaversion von iOS 11 fehlen in den Einstellungen die Einträge für Facebook und Twitter. Über die Tragweite dieser Änderung gibt es noch keine offiziellen Angaben. Man kann aber davon ausgehen, dass es für Apps von Drittanbietern damit schwieriger wird, die Daten der sozialen Netzwerke zum Login in ihren Apps zu nutzen. Allerdings hat Apple ein neues Passwort-Management für iOS 11 angekündigt. Das könnte die Funktion als Login-Sammelstelle übernehmen - wenn die Entwickler ihre Apps daran anpassen.
Auf iPads kann man in der Notizen-App von iOS 11 Dokumente mit der Kamera einscannen, bearbeiten und vor allem handschriftlich unterschreiben, entweder mit dem Apple Pencil oder mit dem Finger.
Um auf dem iPad doppelt belegte Tasten einzutippen, also etwa Zahlen und Sonderzeichen, muss man die Tastatur nicht mehr umschalten. Stattdessen erscheint die zweite Belegung der Tastatur grau auf den Tasten. Um die Sonderzeichen zu tippen, wischt man von der entsprechenden Taste aus nach unten.
In der Nachrichten-App von iOS 11 ist der Bereich, über den man Apps innerhalb der Chat-App benutzen kann, leichter erreichbar. Viele Nutzer werden ihn wohl erst dadurch entdecken.
Mit AirPlay 2 wird Apples Technologie zum drahtlosen Übertragen von Musik an Stereoanlagen und Aktivlautsprecher zum Multiroom-System. Ähnlich wie man es etwa von Sonos-Lautsprechern kennt, soll man seine Musik damit künftig auf mehreren Lautsprechern gleichzeitig synchron abspielen und dabei die Lautstärke in verschiedenen Räumen unterschiedlich einstellen können.
Wer zusätzlichen Speicherplatz in der iCloud gemietet hat, kann diesen jetzt mit der Familie teilen.
Wer viel Platz in iCloud braucht, bekommt mit iOS 11 doppelt so viel wie bisher. Für zehn Euro monatlich gibt es statt einem Terabyte nun zwei Terabyte Online-Speicherkapazität.
Mit Siri kann man künftig nicht mehr nur sprechen, man kann ihr auch schreiben. Vor allem aber kann man Siri per Tastatur korrigieren, wenn sie etwas falsch verstanden hat.
In Android gibt es das schon lange, doch nun kann man auch mit der Kamera von iPhone und iPad QR-Codes scannen, ohne dafür extra eine App installieren zu müssen.
Das Einrichten eines neuen iOS-Gerätes wird künftig einfacher. Um die Daten der Apple ID und die WLAN-Einstellungen von einem alten auf ein neues Gerät zu übertragen, soll es mit iOS 11 ausreichen, beide Geräte nah aneinanderzuhalten. Mit Android-Smartphones funktioniert diese Technik schon lange prima.
Auf ähnliche Weise soll man auch einen WLAN-Zugang mit Freunden teilen können, ohne dabei sein Passwort verraten zu müssen. Wer versucht, sich mit einem neuen Netzwerk zu verbinden, hält dabei sein iPhone in die Nähe eines bereits mit diesem Netz verbundenen iOS-Geräts oder Mac-Computers. Dessen Nutzer bekommt dann einen entsprechenden Hinweis und kann die notwendigen Daten per Fingertipp oder Mausklick weitergeben, ohne ein Passwort nennen zu müssen.
Da viele Menschen auf ihrem Smartphone nur mit einer Hand tippen, führt Apple mit iOS 11 eine Einhandtastatur ein. Um sie zu aktivieren, muss man etwas länger auf das Emoji-Symbol der Tastatur drücken. Die ganze Tastatur verschiebt sich dann ein wenig in Richtung des Daumens.
Statt nur Screenshots kann man künftig auch mit Bildschirmvideos dokumentieren, was sich auf dem Bildschirm tut.
Das Kontrollzentrum sieht jetzt nicht nur anders aus als in iOS 10. Es bietet auch die Option, dass man selbst festlegen kann, welche Einstellungen man dort in welcher Reihenfolge sehen möchte.
In den Voreinstellungen von iOS 11 kann man sich anzeigen lassen, welche Passwörter im System für Apps, Websites und E-Mail-Accounts gespeichert sind. Angezeigt werden die freilich nur, wenn man sich zuvor identifiziert hat.
Im Bluetooth-Menü kann man festlegen, wie Apples AirPods-Kopfhörer auf verschiedene Tippgesten reagieren sollen.
So bereiten Sie Ihr Gerät vor
Bevor Sie das Update installieren, sollten Sie ein Back-up des jeweiligen Apple-Geräts machen - und zwar vorzugsweise mit iTunes am PC oder Mac. Wenn Sie dieses Back-up mit einem Passwort schützen, werden zusätzlich zu den Infos über installierte Apps, Musik und so weiter auch Fitness- und Aktivitätsdaten im Back-up gespeichert.
Apple beschreibt den Back-up-Vorgang hier genauer. Ein solches Back-up ist zwar nicht zwingend notwendig, gibt Ihnen aber die Sicherheit, dass nichts verloren geht, falls beim Update etwas schiefgeht.