

Wer von einem der aktuellen iPhone-Modelle auf eines der jetzt angekündigten Geräte umsteigt, wird sich nicht umstellen müssen: Von ihren Außenmaßen entsprechen die neuen Smartphones ihren Vorgängern - und auch in der Hand fühlen sie sich genauso an. Optisch und technisch hat sich allerdings einiges geändert.
Das fällt vor allem bei den Kameras auf, die weiter aus dem Gehäuse hervorzuragen scheinen als bei den iPhones XR, XS und XS Max. Zumindest sieht es auf Fotos so aus. Tatsächlich aber sind die Rückseiten der neuen iPhones 11, 11 Pro und 11 Pro Max aus einem durchgehenden Stück Glas gefertigt, das bei den Kameras etwas dicker ist und nicht weiter aus dem Gehäuse ragt als bisher. Trotzdem entsteht genau dieser Eindruck, wohl einfach, weil die quadratische Kameraeinfassung so groß ist. Mit dem Rücken auf einen Tisch gelegt, wackeln die neuen iPhones, genau wie die alten.
Wie gut die Kameras wirklich sind, wird nur ein Test zeigen können. Anhand der Demofotos, die Apple zeigte, sollte man das nicht beurteilen. Auf Anhieb interessant wirkten aber die neuen Möglichkeiten des Ultraweitwinkelobjektivs, vor allem für Gruppenfotos.
Sehr sinnvoll dabei: In der Kamera-App werden die Bedienelemente im Weitwinkelmodus jetzt von dem Bild des Ultraweitwinkelmodus unterlegt, sodass man sehen kann, ob es sich lohnen würde, den Fokus zu verschieben oder das Ultraweitwinkelobjektiv zu benutzen.
Aus Selfie wird Slofie
Eine im Alltag ebenfalls potenziell praktische Neuerung ist die Möglichkeit, mit einem Wisch über den Auslöser vom Foto- in den Videomodus und zurück zu wechseln. Interessant sehen auch die Beispiele für im Nachtmodus geschossene Fotos aus, die bei schlechtem Licht extrem viel bessere Bildergebnisse als bisher versprechen. Auch hier fehlt aber die praktische Überprüfung.
Die Selfiekamera der neuen iPhones könnte bald auch als Slofie-Kamera bekannt werden, da sie einen Zeitlupenmodus enthält, mit dem man sich nicht nur schöne Selbstbildnisse machen kann. Ich-schüttel-meinen-Kopf-Videos dürften damit kurzzeitig Hochkonjunktur bekommen.
Wirklich schöne Resultate erbrachte beim kurzen Ausprobieren der sogenannte High-Key-Effekt, der den Hintergrund bei Porträtfotos extrem aufhellt, sodass die Porträtierten in einer weißen Unendlichkeit zu stehen scheinen. Diese Funktion werden viele Nutzer mit dem Update auf iOS 13 freilich auch auf älteren iPhones nutzen können.
Helligkeit vs. Laufzeit
Bei meinem ersten Ausprobieren der neuen Geräte deutete sich an, dass die Bildschirme besser geworden sind. Zur Demonstration abgespielte HDR-Filme und 4K-Videos sehen darauf extrem scharf und kontrastreich aus, auch in dunklen Bereichen. Abzuwarten bleibt aber, ob sich die versprochene Helligkeit von bis zu 1200 Nits im Alltag auch nutzen lässt, um etwa bei Sonnenschein gut vom Bildschirm ablesen zu können.
Abzuwarten bleibt auch, inwieweit eine solche Bildschirmhelligkeit den Stromverbrauch in die Höhe treibt und damit die Laufzeit verkürzt. Immerhin hat Apple für die neuen iPhones eine bis zu fünf Stunden längere Akkulaufzeit versprochen.
Die Qual der Wahl
Bei der Frage, für welches iPhone man sich künftig entscheiden soll, steht natürlich immer noch der Preis im Vordergrund: Wer bloß unbedingt irgendein iPhone haben will, kann jederzeit das iPhone 8 nehmen. Dessen Technik ist zwar schon etwas angestaubt, dafür ist es mit 529 Euro aufwärts ungeschlagen günstig. Das iPhone XR für 699 Euro ist im Vergleich jedoch wohl die bessere, weil zukunftssicherere Wahl.
Soll es eines der neuen Modelle sein, wird man am iPhone 11 nicht vorbeikommen. Bis auf das Zoomobjektiv und die Bildschirmtechnologie (LCD statt OLED) bietet es im Grunde dieselbe Technik und Leistung wie seine Pro-Varianten. Mit einem Einstandspreis von 799 Euro ist es allerdings deutlich günstiger und sogar 50 Euro billiger als zuvor das iPhone XR. Die große Frage bleibt dann nur, welche der sechs Farben man bevorzugt: Violett, Grün, Gelb, Schwarz, Weiß oder Rot?
Wer mehr ausgeben will und kann, muss für ein iPhone 11 Pro mit 5,8-Zoll-Display mindestens 1149 Euro hinlegen. Das iPhone 11 Pro Max mit 6,5-Zoll-Bildschirm kostet in Vollausstattung, also mit 512 GB Speicher, 1649 Euro. Die Preise stimmen exakt mit denen der Vorgängermodelle iPhone XS und XS Max überein. Immerhin fällt hier die Wahl der Farben leichter: Zu Schwarz und Weiß gesellen sich Gold und das neue "Nachtgrün". Bestellbar sind die neuen iPhones ab dem 13. September, in den Läden stehen sie ab dem 20. September.
Die ersten Eindrücke von der neuen Apple-Watch-Generation finden Sie in der folgenden Fotostrecke.
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An der dicken Doppelkamera lässt sich das neue iPhone 11 leicht erkennen - und an den neuen Farben, wenn man sie denn verinnerlicht hat.
An den Maßen und damit auch am Handling hat sich gegenüber dem iPhone XR nichts geändert. Der 6,1 Zoll große LCD-Bildschirm des iPhone 11 ist derselbe wie beim Vorgängermodell.
Die Luxus-Varianten iPhone 11 Pro und 11 Pro Max sind gegenüber dem normalen iPhone 11 an zwei Dingen zu erkennen: Die Rückseite aus Glas ist mattiert und der Kameraaufbau enthält drei Linsen.
Die Kameras der Pro-iPhones: Weitwinkel, Ultraweitwinkel und Tele. Rechts oben ist der LED-Blitz zu sehen.
Weil die Rückseite aus einem einzigen Stück Glas gefertigt wird, ist der quadratische Kameraaufbau dezenter als zuvor erwartet. Auffällig ist er aber doch.
Die Kamera-App der neuen iPhones, hier mit manuellem Zoom, reicht beim iPhone 11 von 0,5 bis 5-fach, wobei die Zoomstufen 1 bis 5 elektronisch berechnet werden.
Bemerkenswert sind die Beispielfotos für den Nachtmodus, die auf den Demogeräten gezeigt wurden. Hier sieht man ein Bild ohne Nachtmodus.
Und hier dasselbe Motiv, diesmal mit dem Nachtmodus fotografiert, der sich automatisch aktiviert.
Beim Anschauen einiger Film- und Videoausschnitte machte das neue Super Retina XDR genannte Display der Pro-iPhones einen guten Eindruck. In der Praxis muss sich zeigen, ob seine hohe Helligkeit von bis zu 1200 Nits im Alltag Vorteile bringt.
Der High-Key-Modus in der Kamera-App ermöglicht sehenswerte Aufnahmen. Diese Funktion kommt mit iOS 13 allerdings auch auf ältere iPhones.
Von vorne betrachtet sind die neuen iPhones nicht von ihren Vorgängern zu unterscheiden, weil Bildschirm und Sensorenbestückung unverändert bleiben.
Nur wenig Beachtung kam dem neuen 10,2-Zoll-iPad zuteil. Verglichen mit den Pro-iPads wirkt es mit seinem dicken Rahmen seltsam altmodisch. Mit Preisen ab 379 Euro ist es aber die günstigste Möglichkeit, ein Apple-Tablet zu bekommen.
Die teuerste Version der neuen Apple Watch Series 5 hat ein Keramikgehäuse, das zum einen sehr leicht, zum anderen sehr robust ist. Mit Preisen ab 1399 Euro ist diese aber auch die Topversion der neuen Baureihe. Das Alu-Modell bekommt man ab 449 Euro.
Die offensichtlichste Neuerung der Series 5 ist das auf einer neuen Technologie basierende Always-on-Display. Wird es, etwa durch das Heben des Armes, aktiviert, sieht es aus wie der Bildschirm einer Apple Watch 4, ...
... wird aber nach ein paar Sekunden der Untätigkeit in einen Sparmodus versetzt, in dem das Ziffernblatt in einer weniger energieintensiven Version angezeigt wird.
Neu ist in der Apple Watch außerdem ein Kompass, der bei Outdoor-Aktivitäten die Orientierung erleichtern soll.
Die Kompass-App kann außerdem die GPS-Koordinaten und die Höhe des aktuellen Standpunktes anzeigen, was bei Bergtouren durchaus nützlich sein dürfte.
Man kann den Kompass auch als sogenannte Komplikation auf dem Ziffernblatt anzeigen lassen, sodass man immer ablesen kann, in welche Richtung man geht. Zur Orientierung in Städten gibt es eine Funktion, die über den Kompass die Richtung zu einem Treffpunkt, etwa einem Restaurant, anzeigt, ohne dass man dafür eine Route planen müsste.
Wer wissen will, welche Sterne gerade am Himmel stehen, kann sich auch das auf der neuen Apple Watch anzeigen lassen.
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