iPhone-5-Vorstellung Apple verschickt Einladung für den 12. September

Die Einladung für das "Apple-Event" am 12.9. ist unmissverständlich: "Es ist schon fast da", schreibt das Unternehmen darin, und das Datum wirft den Schatten einer 5. Damit scheinen die langen Spekulationen über die Vorstellung des neuen iPhones beendet.
Apple-Einladung (Screenshot): "Es ist fast hier"

Apple-Einladung (Screenshot): "Es ist fast hier"

Foto: SPIEGEL ONLINE

San Francisco - Ein bisschen Spannung muss sein bei Apple. So kündigte das Unternehmen in seiner Einladung für den 12. September auch nicht ausdrücklich an, dass es sich bei der Presseveranstaltung um die Präsentation der fünften iPhone-Generation handeln wird. Es gab jedoch einen mehr als deutlichen Hinweis: Der Schatten der 12 auf der Einladung wurde wie eine 5 gestaltet.

Der Text in der Einladung für das "Apple-Event" lautet: "Es ist fast da." Mit der verräterischen Fünf dürfte auch die Diskussion darüber beendet sein, ob die nächste Version "iPhone 5" oder einfach nur "das neue iPhone" heißen wird.

Über die Vorstellung des nächsten iPhones am 12. September wurde schon lange spekuliert.Unbestätigte Berichte hatten bereits den kommenden Mittwoch als Termin für die offizielle Präsentation des neuen Smartphones angegeben. Es wird erwartet, dass das iPhone 5 schon eine oder zwei Wochen nach der Vorstellung in den Handel kommt und ein Verkaufsschlager wird.

Hinweise, dass das für seine Geheimhaltung bekannte Unternehmen bei dem Termin am 12. September auch eine kleinere Variante des Tablet-Computers iPad vorstellen könnte, wie zuletzt ebenfalls spekuliert wurde, sind in der Einladung nicht zu finden. Die Apple-Aktie   notierte nach der Präsentationsankündigung in einem negativen Marktumfeld 0,6 Prozent höher.

Im Vorfeld sind bereits zahlreiche Informationen über das neue Apple-Modell durchgesickert. So soll es unter anderem ein größeres Display und einen stärkeren Akku bekommen. Expertenkreise gehen davon aus, dass bei der Pressekonferenz das neue Betriebssystems iOS 6 vorgestellt werden soll.

Apple steht auf dem Markt unter Zugzwang. Vor allem der Konkurrent Samsung greift den Konzern aus Kalifornien derzeit mit einer ganzen Phalanx von neuen Handys an. So stellten die Koreaner allein auf der Technikmesse IFA zwei neue Modelle vor, das Galaxy Note II auf Basis der neuesten Android-Version Jelly Bean und das Ativ S. Zudem ist ihr derzeitiges Flaggschiff Galaxy S III auf dem Markt sehr erfolgreich und trägt damit entscheidend zur weltweiten Dominanz von Android bei.

Weiterer Sieg für Apple in einem Patentstreit

Dagegen setzt sich Apple seit längerem mit juristischen Gefechten um gestohlene Patente und kopierte Geschmacksmuster zur Wehr. Im Gegenzug verklagen Samsung und andere Hersteller Apple. Zuletzt konnten die Kalifornier dabei einen aufsehenerregenden Punktsieg verbuchen: Ein Geschworenengericht in den USA verurteilte Samsung zu einer Schadensersatzzahlung von 1,05 Milliarden Dollar.

Apple siegte außerdem in einem weiteren langjährigen Patentstreit: Ein Berufungsgericht in Washington hat sich wie bereits die niedrigere Instanz auf die Seite des kalifornischen Herstellers geschlagen - und Apple damit einen Schadensersatz von 625,5 Millionen Dollar erspart. Die kleine Firma Mirror Worlds hatte Apple vorgeworfen, drei ihrer Erfindungen gestohlen und in Mac-Computern sowie iPhone-Handys, iPod-Musikspielern und iPad-Tabletcomputern eingesetzt zu haben. Es ging um die Darstellungstechnik "Cover Flow", mit der man Fotos oder CD-Cover visuell auf dem Bildschirm durchblättern kann, sowie um die Mac-Suche "Spotlight" und um das ebenfalls im Mac-Betriebssystem integrierte Backup-Werkzeug "Time Machine".

Mirror Worlds hatte im März 2008 Klage eingereicht. Eine Jury entschied zuerst für das kleine Unternehmen und verdonnerte Apple zur Zahlung einer Wiedergutmachung von 208,5 Millionen Dollar in jedem einzelnen Punkt. Im vergangenen Jahr hob ein texanischer Richter die Entscheidung der Geschworenen jedoch wieder auf. Daraufhin ging Mirror Worlds in Berufung.

Apple ist dank seiner Erfolgsprodukte eine wahre Gelddruckmaschine. Selbst im vergangenen, vergleichsweise schlecht gelaufenen Quartal verdiente das von Steve Jobs geprägte Unternehmen unterm Strich 8,8 Milliarden Dollar. In der Kasse lagen Ende Juni 117 Milliarden Dollar. Haupteinnahmequelle ist das iPhone. Ende Juli war die Apple-Aktie kurzzeitig um sechs Prozent gefallen, als bekannt wurde, dass der Konzern im dritten Quartal nicht wie von Experten erwartet mehr als 28 Millionen, sondern 26 Millionen iPhones verkauft hatte.

lgr/dpa/Reuters/dapd
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