iPhone 5c und iPad 4 Apple führt neue Einstiegsmodelle ein

Apples iPhone 5c: Ab jetzt auch mit ganz wenig Speicherplatz erhältlich
Foto: ADREES LATIF/ REUTERSApples iPhone 5c: Ab jetzt auch mit ganz wenig Speicherplatz erhältlich
Foto: ADREES LATIF/ REUTERSApple bietet das iPhone 5c ab sofort auch in einer Version mit nur acht Gigabyte Speicherplatz an. Der Preis, der 50 Euro unter dem des bisherigen Einstiegsmodells mit 16 Gigabyte liegt, soll offenbar mehr Kunden dazu verleiten, eins der knallbunten iPhone-Modelle der c-Serie zu kaufen.
Bisher deutet vieles darauf hin, dass die Nachfrage nach dem im September 2013 vorgestellten Einstiegs-Smartphone im Vergleich zum zeitgleich eingeführten iPhone 5s deutlich geringer ausfällt. Apple schlüsselt seine iPhone-Verkaufszahlen zwar nie nach einzelnen Modellen auf, sondern gibt stets nur eine Gesamtsumme an. Bei der Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen im Januar sagte Apple-Chef Tim Cook allerdings, das teurere Modell 5s habe einen deutlich höheren Anteil an den Gesamtverkäufen.
Gründe für das vergleichsweise geringe Interesse am iPhone 5c gibt es viele: Ihm fehlt zum Beispiel der Fingerabdrucksensor, der im iPhone 5s viele Dinge vereinfacht. Außerdem hat das Gerät einen langsameren Prozessor und bietet viele Foto- und Videofunktionen nicht, die das 5s auszeichnen. Im Grunde ist es technisch auf dem Niveau des Vorgängermodells iPhone 5 stehengeblieben.
Das Billigmodell für die Massen, das 2013 viele Journalisten, Bloggern und Analysten prophezeit hatten, wurde das iPhone 5c ebenfalls nicht. Die vergleichsweise geringe Preisdifferenz von 100 Euro zum iPhone 5s scheint unentschlossene Käufer im Zweifel sogar eher zum edlen und besser ausgestatteten Gerät greifen zu lassen.
Zweierlei Maß
Käufer, die ein günstiges Einstiegsgerät suchen, will Apple jetzt offenbar mit dem neuen 8-Gigabyte-Modell locken. Ein Schnäppchen ist das Gerät aber nicht, vielmehr macht es eine verquere Logik von Apples Preispolitik deutlich: Während für eine Verdopplung des eingebauten Speichers im iPhone stets 100 Euro Aufpreis fällig werden, spart die Halbierung des Speichers nur 50 Euro ein. Statt der 599 Euro für das 16-Gigabyte-iPhone-5c verlangt Apple für das 8-Gigabyte-Modell 549 Euro.
Die Sparvariante des iPhone 5c zeigt also einmal mehr, dass Apple vieles kann und will, nur nicht billig. Man darf anzweifeln, dass das bunte Kunststoff-Smartphone auf diese Weise ein Verkaufserfolg wird.
Retina-iPad ersetzt iPad 2
Dass es auch anders geht, beweist Apple mit der zeitgleichen Ankündigung des iPad 2. Bisher war das längst veraltete Apple-Tablet weiter als Einstiegsmodell geführt worden. Sein vergleichsweise lahmer Prozessor kommt mit dem aktuellen iOS 7 allerdings schnell ins Schwitzen, das für heutige Verhältnisse niedrig auflösende Display ist kaum mehr zeitgemäß.
Dieses Modell hat Apple jetzt durch das iPad mit Retina-Display ersetzt. Für das Einstiegsmodell ist das eine Zeitreise von mehreren Jahren, die verschiedene Prozessor- und Display-Generationen überspringt. Den Grundpreis hat der Konzern trotzdem bei denselben 379 Euro belassen, die man bisher für das iPad 2 zahlen sollte. Verglichen damit ist das iPad mit Retina-Display ein deutlich besserer Deal.
Mit dieser Neuordnung ist das iPad mini nun das letzte Produkt in Apples Mobilgerätepark, das noch ohne hochauflösendes Retina-Display ausgeliefert wird. Seine Ablösung dürfte das aktuelle iPad mini mit Retina-Display sein - sobald dessen Nachfolger auf den Markt kommt. Doch bis dahin kann es noch dauern. Das aktuelle Modell wurde erst im November eingeführt, und für gewöhnlich hält sich Apple bei der Aktualisierung seiner Produkte an einen Jahresrhythmus.
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Die neuen Apple-Handys: Zum ersten Mal, seit die Firma Smartphones herstellt, gibt es gleichzeitig zwei neue Modelle, das iPhone 5c (links) und das iPhone 5s.
Neuer Look: Das iPhone 5c (links) unterscheidet sich von allen früheren Apple-Handys dadurch, dass es in fünf verschiedenen Farben verfügbar ist und in einem neuen Plastikgehäuse steckt. Das iPhone 5s unterscheidet sich äußerlich durch neue Farbtöne vom Vorgänger.
Farbvergleich: Den schwarzen Farbton des iPhone 5 (links) gibt es beim iPhone 5s nicht mehr. Es wird in den Farben Gold, Silber und dem hier abgebildeten Space Gray angeboten.
Alles beim alten: Die Bedienelemente des neuen iPhones sind genau dort, wo sich auch beim iPhone 5 waren.
Biometrie-Knopf: Der Home-Button des iPhone 5s enthält nun einen in den Ring eingebauten Fingerabdruckscanner.
Touch ID: Bis zu fünf Fingerabdrücke kann man zum Freischalten des Handys festlegen. Angst, die biometrischen Daten könnten gestohlen werden, scheint unbegründet, da kein Bild des Fingers, sondern nur eine mehrfach verschlüsselte mathematische Darstellung der Fingerlinien in einem Bereich des Prozessors gesichert wird, der von außen nicht zugänglich ist.
Doppelblitz: Das iPhone 5s leuchtet zu dunkle Motive mit einer Kombination aus einem weißen und einem bernsteinfarbenen Blitz aus und soll so bei Blitzaufnahmen natürlichere Hauttöne erzeugen.
Nahaufnahme: Der verbesserte Fotosensor im iPhone 5s löst zwar nur vergleichsweise magere 8 Megapixel auf, nutzt aber einige Tricks, um dennoch beeindruckende Fotos zu machen.
Mach mal langsam: Mit der Zeitlupenfunktion gefilmt wird sogar der Betrieb einer Kaffeemaschine zur abendfüllenden Doku.
Weich gebettet: Die neuen Schutzhüllen für das iPhone 5s sind innen mit weichem Mikrofasermaterial ausgekleidet.
Lederkluft: Außen bestehen die 39 Euro teuren iPhone-Cases aus Leder, sind in sechs unterschiedlichen Farben erhältlich und lassen sich problemlos auch einem iPhone 5 überziehen.
iPhone 5c: Für die neuen Plastikhandys liefert Apple zur jeweiligen Farbe passende Bildschirmhintergründe mit, die beim ersten Einschalten bereits voreingestellt sind.
Mode-Accessoire: So knallige Farben wie die der "c"-iPhones gab es bei Apple bisher nicht. Gegen das Grün ist aber nichts zu sagen.
Schön rund: Mit dem Design des iPhone 5c kehrt Apple ein wenig zu den handschmeichlerischen Tugenden früherer iPhones zurück.
Bekannte Technik: Unter der bunten Kunststoffhülle steckt weitgehend die aus dem iPhone 5 bekannte Hardware, so auch die Kamera.
Schutz für das iPhone 5c: Auch die Kunststoffhülle für das Kunststoff-iPhone ist innen mit weicher Mikrofaser ausgekleidet.
iPhone 5c Case: Die Hüllen sind in sechs Farben verfügbar, kosten je 29 Euro.
Fauxpas: Die gelochte iPhone-Schutzhülle lässt vom iPhone-Schriftzug nur noch das "hon" erkennen.
Familienfoto: Aktuell bietet Apple drei sehr unterschiedliche iPhones an. Von links nach rechts: das iPhone 4s, das iPhone 5c und das iPhone 5s. Das iPhone 5 verschwindet aus dem Sortiment.
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