iPhone 7 im Test Das können die neuen Apple-Handys
Endlich sind iPhones wasserdicht. Wurde ja auch Zeit. Die Konkurrenz bietet das schon seit Jahren. Für mich ist das die wichtigste Neuerung bei den iPhones 7 und 7 Plus. Nicht, weil ich unter der Dusche Selfies machen will, sondern weil ich auch bei Regen oder im Schnee fotografieren möchte.
Und weil es mir Sicherheit gibt. Fällt so ein iPhone 7 beim Hiking in den Schlamm oder am Strand ins Wasser, spült man es eben ab, fertig. Nur ans Netzteil sollte man ein iPhone nach einer solchen Prozedur nicht sofort hängen, riet mir ein Apple-Manager. Bis zu fünf Stunden könne es dauern, bis die Lightning-Buchse vollkommen trocken ist.
Und so viel ist klar: Wasserschäden deckt Apples Garantie nach wie vor nicht ab. Der IP67-Standard, nach dem der Wasserschutz der iPhones klassifiziert ist, definiert, dass sie gegen Spritzwasser geschützt sind und eine halbe Stunde in einem Meter Wassertiefe dichthalten.
Aber häufiger als ich Smartphones nass werden lasse, benutze ich deren Kamera. Und die ist beim iPhone 7 doppelt verbessert worden. Zum einen hat sie jetzt einen optischen Bildstabilisator, zum anderen eine größere Blendenöffnung von f1.8. Vorher war es f2.2. Nebenbei wurden auch der Fotochip und der Bildprozessor verbessert.

Apple-Smartphones im Test: Das können die neuen iPhones
In der Praxis macht das iPhone 7 damit ein bisschen schönere Aufnahmen als sein Vorgänger. Bei schlechter Beleuchtung, also etwa im Abendrot, bekommt es mehr Licht auf den Fotosensor. Dadurch kann es etwas bessere Aufnahmen produzieren.
Beim iPhone 7 Plus kommt noch die Doppelkamera hinzu. Per Fingertipp kann man zwischen Weitwinkel- und Teleobjektiv umschalten, also zoomen. Das Ergebnis sind weit bessere Aufnahmen als mit einem Digitalzoom wie ihn andere Handys nutzen (Beispielfotos sehen Sie in der Fotostrecke). Im Vergleich mit Samsungs Galaxy Note7 wirken Aufnahmen eines iPhone 7 weniger poppig, zeigen realistischere Farben.
Buchse raus, Lautsprecher rein
Ja, die Kopfhörerbuchse ist weg. Sie musste weichen, um die neuen iPhones besser gegen Wasser und Staub abdichten zu können. Warum das eine gute Entscheidung ist, habe ich bereits hier aufgeschrieben.
Im Paket liegt nun ein Paar Kopfhörer, das anstelle des bisher üblichen 3,5-Millimeter-Klinkensteckers einen Lightning-Stecker hat. Im direkten Vergleich scheinen die neuen Kopfhörer etwas klarer, etwas druckvoller zu klingen. Sonderlich groß ist der Unterschied allerdings nicht.

Die neuen EarPods
Foto: Matthias KrempZusätzlich liegt ein Adapter bei, über den man Kopfhörer mit 3,5-Millimeter-Klinke an die Lightning-Buchse anschließen kann. Das Adapterkabel ist nur wenige Zentimeter lang, störte mich nicht, als ich meine Referenz-Kopfhörer anstöpselte. Den Sound verändert der Adapter nicht.
Anders ist das bei den eingebauten Lautsprechern. Die iPhones 7 und 7 Plus nutzen zur Musikwiedergabe jetzt auch den oberen Lautsprecher, den man bisher nur zum Telefonieren verwendet hat. Besser als ein iPhone 6s klingt das schon. Aber um den Stereoeffekt zu hören, müsste man das Gerät dabei sehr nah vor den Kopf halten. Das dürfte auf Dauer anstrengend werden.
Mehr Power
Das hätte ich nicht gedacht: Die zusätzliche Leistung des neuen A10 Fusion-Prozessors ist tatsächlich spürbar. Die iPhones reagieren merklich direkter auf Eingaben, werden unter Belastung weniger schnell warm. In Leistungsmessprogrammen schneidet der Prozessor sehr gut ab. Allerdings erkennen diese Apps bisher nur zwei der vier Prozessoren des neuen Chips. Ihre Ergebnisse sollte man also nicht auf die Goldwaage legen. Manche Testprogramme, wie etwa der Antutu-Benchmark, stürzen auf der neuen Hardware gar unvermittelt ab.
Trotz der Mehrleistung verspricht Apple bis zu zwei Stunden mehr Akkulaufzeit für das iPhone 7, eine Stunde mehr beim iPhone 7 Plus. In den wenigen Tagen, die ich die neuen Modelle bisher ausprobieren konnte, war der Unterschied zu den Vorgängern kaum spürbar. Bei normaler Nutzung komme ich mit beiden gut über den Tag, aber abends müssen sie dringend auf eine Ladestation.
Deutlicher spürbar ist der fette Speicherausbau der neuen iPhones. Apple hat den Speicher durch die Bank verdoppelt, auf 32, 128 und 256 Gigabyte. Zumindest die Top-Ausstattung dürfte für die meisten Anwender reichlich überdimensioniert sein. Auf jeden Fall aber lässt die Speicherbestückung darüber hinwegsehen, dass man - wie immer bei den iPhones - keine Speicherkarten einsetzen kann.
Fazit
Auch wenn die neuen Modelle optisch zunächst nicht von den alten zu unterscheiden sind, unter der Aluminiumhülle hat sich einiges getan. Dass die iPhones jetzt wasser- und staubdicht sind, ist eine willkommene Neuerung, die neuen Kameras eine spürbare Verbesserung. Beim iPhone 7 Plus eröffnet die Zoomfunktion ganz neue Möglichkeiten.
Durch die kräftige Aufstockung des eingebauten Speichers fällt nun auch der fehlende Speicherkartensteckplatz nicht mehr ins Gewicht. Wer mit dem Kauf liebäugelt, sollte ein Modell mit 128 GB wählen. Für 110 Euro Aufpreis bekommt man hier viermal mehr Speicher als beim Einstiegsmodell. Das lohnt sich.
Technische Daten
Hersteller | Apple | Apple |
---|---|---|
Modell | iPhone 7 | iPhone 7 Plus |
Maße (Millimeter) | 138 x 67 x 1,7 | 158 x 78 x 7,3 |
Gewicht (Gramm) | 138 | 188 |
Sprechzeit | Bis zu 14 Stunden | Bis zu 21 Stunden |
Standby | Bis zu 10 Tage | Bis zu 16 Tage |
Display-Diagonale | 4,7 Zoll | 5,5 Zoll |
Display-Auflösung | 1334 x 750 | 1920 x 1080 |
Prozessor | 2,33 GHz Quadcore | 2,33 GHz Quadcore |
Arbeitsspeicher | 2 GB | 3 GB |
Massenspeicher | 32/128/256 GB | 32/128/256 GB |
Speichererweiterung | Nein | Nein |
Kamera (hinten/vorne) | 12 Mpx / 7 Mpx | 2 x 12 Mpx / 7 Mpx |
Mobilfunktechnik | LTE Advanced | LTE Advanced |
W-Lan | 802.11 a/b/g/n/ac | 802.11 a/b/g/n/ac |
Bluetooth | 4.2 | 4.2 |
Betriebssystem | iOS 10 | iOS 10 |
Besonderheiten | NFC, Barometer, Fingerabdrucksensor, wasser- und staubdicht | NFC, Barometer, Fingerabdrucksensor, wasser- und staubdicht, Doppelkamera |
Preis (Euro) | 759 / 869 / 979 | 899 / 1009 / 1119 |