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iOS 6: Neue Funktionen für iPhone und iPad

Foto: STEPHEN LAM/ REUTERS

iPhone-Betriebssystem iOS 6 Mehr quasseln, weniger verlaufen

Runderneuerung für Apples iPhone-Betriebssystem iOS: Die Version 6 soll beim Autofahren helfen, Eintrittskarten verwalten und die Nachtruhe sichern. Außerdem enthält sie eine Funktion, die Google ärgern wird. Die wichtigsten Neuerungen im Überblick.

Mehr als 200 neue Funktionen soll das iOS 6 enthalten, die neue Version des Betriebssystems für iPhone, iPad und iPod touch, die Apples Software-Entwicklungschef Scott Forstall am Montag in San Francisco vorgestellt hat. Eine nur für registrierte Entwickler zugängliche Vorabversion ist ab sofort verfügbar, die Veröffentlichung des Updates für die Allgemeinheit ist für den Herbst vorgesehen. Unter anderem sollen sich iPhones ab dem Modell 3GS, iPad 2 und 3 sowie der iPod touch der vierten Generation damit bestücken lassen. Die wichtigsten Neuerungen stellen wir in der folgenden Übersicht vor.

Maps

Vielleicht, weil das Gute des Besseren Feind ist, hat Apple eigenes Kartenmaterial als Ersatz für Google Maps entwickelt. Laut Scott Forstall sind die Karten komplett von Apple selbst erstellt worden. Das Design der Apple-Karten hebt sich deutlich von Googles Optik ab. Wie bei Google Maps kann man auf eine Satellitenansicht umschalten. Und, ganz ähnlich wie es Google gerade angekündigt hat, will auch Apple 3-D-Ansichten von Städten integrieren. Forstall zeigte in San Francisco eine beeindruckende Demonstration, in der er per iPhone virtuell durch ein fotorealistisch dargestelltes Abbild der Stadt flog. "Flyover" nennt Apple diese Funktion. Welche Städte in dieser Qualität digital dargestellt werden, ist noch unklar.

Navigation

Integraler Bestandteil der neue Kartensoftware ist eine Navigationsfunktion. Wie bei guten Navi-Apps, kann man sich Schritt für Schritt zum Ziel führen lassen. Dabei werden sowohl Anweisungen auf der Karte gezeigt als auch gesprochene Anweisungen ausgegeben. Die Routenführung soll anhand von Verkehrsmeldungen optimiert werden. Dazu sammelt das iPhone anonymisierte Verkehrsdaten ein. Empfehlungsdienste wie Yelp sollen helfen, beispielsweise gute Restaurants zu finden.

Mehr Siri

Erheblich aufgewertet wird die sprachgesteuerte Assistenzfunktion Siri. Die vielleicht wichtigste Neuerung: Per Siri können jetzt auch Apps gestartet werden. Auch die Navigationsfunktion von Apple-Maps lässt sich komplett per Sprache bedienen, zum Beispiel mit Kommandos wie: "Such mir den kürzesten Weg ins Kino heraus." Überdies kennt sich Siri jetzt mit Sport und Filmen aus, kann beispielsweise aktuelle Spielergebnisse heraussuchen. In San Francisco wurden allerdings nur US-Sportarten gezeigt. Ob beispielsweise auch die Bundesliga damit abrufbar wird, ist unklar.

Nützlich dürfte die Möglichkeit sein, mit Siris Hilfe Tweets oder Facebook-Statusmeldungen abzusetzen. Für mehr Sicherheit beim Autofahren soll die Funktion "Eyes free" sorgen. Per Druck auf einen Siri-Knopf am Lenkrad soll Siri aktiviert und das iPhone per Sprache gesteuert werden können. Mehrere Autohersteller, darunter BMW, Mercedes und Audi, haben angekündigt, die Technik binnen zwölf Monaten in ihre Fahrzeuge zu integrieren.

Facebook

Außer Twitter ist ab iOS 6 auch Facebook direkt im iPhone-Betriebssystem integriert. So kann man künftig Schnappschüsse direkt auf Facebook hochladen, seinen Standort per Apple-Maps veröffentlichen und das Adressbuch mit Facebook-Infos erweitern.

Passbook

Zwar gebe es schon viele Apps, mit denen man etwa Flugtickets oder Kinokarten digital kaufen und verwalten kann, doch seien die immer auf ein Angebot beschränkt, sagte Scott Forstall. Diesen Missstand soll die Passbook-App abstellen. Sie kann digitale Flugtickets, Bahnfahrkarten, Eintrittskarten und mehr verwalten. Charmant ist dabei, wie die GPS-Fähigkeiten des iPhone genutzt werden, um beispielsweise beim Betreten eines Kinos automatisch die dafür gültige Eintrittskarte aufzurufen. Abzuwarten bleibt, inwieweit sich Passbook mit deutschen Angeboten nutzen lässt.

Anrufe dynamisch abblocken

Wenn man gerade nicht ans Telefon gehen kann, weil man beispielsweise in einer Konferenz sitzt, konnte man eingehende Abrufe bisher nur abblocken. Mit iOS 6 hingegen gibt es endlich eine Vielzahl an Möglichkeiten zu reagieren. Etwa indem man dem Anrufer eine Nachricht sendet oder sich an den verpassten Anruf erinnern lässt, sobald man wieder Gelegenheit zum Telefonieren hat. Das Telefon kann dabei automatisch reagieren, etwa wenn man den Konferenzraum verlässt.

Lost Mode

In iOS 6 lässt sich eine Telefonnummer definieren, über die der Finder eines verlorenen iPhones dessen Besitzer über seinen Fund informieren. Diese eine Nummer ist auch dann anwählbar, wenn das Gerät ansonsten gesperrt ist.

Bitte nicht stören

Wer seine Ruhe beispielsweise vor nächtlichen Anrufen oder SMS-Nachrichten der Tweets haben will, kann in iOS 6 Filter definieren, die zu bestimmten Zeiten beispielsweise nur Nachrichten und Abrufe besonders wichtiger Kontakte durchlassen, alle anderen stumm schalten.

Safari

Der neue Webbrowser, der parallel auch für OS X und Windows aktualisiert wird, synchronisiert geöffnete Webseiten jetzt via iCloud zwischen verschiedenen Geräten. So kann man eine Seite, die man auf dem Computer aufgerufen hat, an genau der Stelle am iPhone öffnen, an der man sie am Rechner verlassen hat. Außerdem wird die Leseliste um einen Offline-Modus ergänzt, so dass man ganze Webseiten auch ohne Internetzugriff lesen kann. Sehr praktisch für Vielflieger.

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