iPhone X und Apple Watch 3
Foto: SPIEGEL ONLINEEs ist das immer gleiche Prozedere: Kaum hat Apple ein Produkt angekündigt, wird über dessen Nachfolger spekuliert. So war es auch beim iPhone X, wenn auch anfangs nur verhalten. Seit Apple aber am 30. August Einladungen zu einem "Special Event" am 12. September in Cupertino verschickt hat, sprießen die Gerüchte und es wird wild spekuliert, wie die neuen Gadgets aussehen, was sie können werden.
Ganz vorne dabei ist dieses Mal "9to5Mac". Kaum waren Apples Einladungen verschickt, präsentierte das auf Apple-Meldungen spezialisierte Blog ein Foto, auf dem angeblich ein iPhone XS und eine größeres iPhone XS Plus zu sehen sein sollen. Die Namensgebung wäre logisch, lässt Apple doch einem Top-Smartphone wie dem iPhone X für gewöhnlich eine "S"-Variante im selben Design, aber mit verbesserter Technik folgen.
Das Foto habe man auf einem verborgenen Teil der Apple-Webseite entdeckt, erklärten die Blogger der Finanznachrichtenagentur Bloomberg auf Nachfrage. Viel mehr als das Foto hatten sie aber nicht vorzuzeigen.
Dass die neuen iPhones in einem neuen goldenen Farbton angeboten würden, musste "9to5Mac" deshalb als Nachricht reichen. Aber den Farbton hatte Apple ohnehin schon der US-Telekommunikationsbehörde FCC gemeldet. Zudem lässt der Farbton der Apple-Einladung etwas derartiges vermuten. In diesen Einladungen sind immer Hinweise auf die kommenden Produkte versteckt.
Darüber hinaus wussten die Blogger nur zu berichten, dass es neben dem bekannten 5,8-Zoll-Modell wohl noch eine größere 6,5-Zoll-Variante geben wird.
Apple-Einladung
Foto: AppleBloomberg hatte da mehr zu bieten. Demnach werde man auf dem neuen 6.5-Zoll-iPhone zwei Apps neben- oder übereinander öffnen können - eine Funktion, die man etwa von Samsung schon länger kennt. Außerdem werde es einen schnelleren Prozessor und eine verbesserte Kamera haben.
Besonders interessant könnte der Nachfolger des iPhone 8 werden. Dessen Design sei an das des iPhone X angeglichen, schreibt Bloomberg. Der 6,1 Zoll große Bildschirm werde aber nicht auf teurer OLED-Technik, sondern auf billigerer LED-Technik basieren. Außerdem sei der Rahmen, der Vorder- und Rückseite einfasst, aus Aluminium statt aus Edelstahl. Wie das iPhone X soll es die Gesichtserkennung Face ID statt eines Fingerabdruckscanners nutzen.
Sicher kann man sich sein, dass Apple neben neuen iPhones auch eine neue Apple Watch 4 vorstellen wird. Dafür spricht schon, dass in Kürze eine neue Version des Smartwatch-Betriebssystems watchOS erscheinen wird.
Auch von dieser Uhr hat "9to5Mac" ein angeblich geheimes Pressebild veröffentlicht. Auf dem sind drei signifikante Änderungen zu erkennen. Zum einen ein offenbar weiter in das Gehäuse hineinreichendes und leicht vergrößertes Display, zum anderen ein Mikrofon neben der Krone. Und schließlich die Krone selbst, die von einem roten Ring umrandet ist. Bei der Apple Watch 3 war sie komplett rot. Mehr trauen sich auch die Gerüchteköche nicht zu sagen.
Ein neues Profi-iPad
Dafür wird noch über ein neues iPad spekuliert. Der Gedanke ist stichhaltig. Nachdem Apple im April ein neues Mittelklasse-iPad eingeführt hat, wäre es jetzt an der Zeit für ein neues iPad Pro, allein schon, um Technik und Design an die neuen iPhones anzupassen. Deshalb werde der Rahmen um den Bildschirm schmaler und der Fingerabdrucksensor zugunsten von Face ID weggelassen. Viel mehr ist aber auch dazu nicht bekannt. Denkbar wäre aber auch hier der Einbau eines neuen, schnelleren Prozessors.
Tatsächlich ist es so, dass Apple noch einige weitere Neuheiten in der Pipeline hat. Die Ladematte AirPower etwa, mit der man mehrere Geräte gleichzeitig kabellos aufladen kann, ist lange überfällig. Passend dazu könnte es auch eine neue Version der AirPods-Kopfhörer geben, die sich kabellos laden lassen.
Welche Gadgets der US-Konzern am Ende wirklich zeigen wird, werden wir am 12. September ab 19 Uhr erfahren, wenn Apple-Chef Tim Cook die Bühne des Steve Jobs Theaters im kalifornischen Cupertino betritt. Wir sind wie immer vor Ort und werden über alle Neuheiten berichten.
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Der Bildschirm des Phone X ist mit 5,8 Zoll sehr groß, das Gerät selbst wegen des schmalen Rahmens aber vergleichsweise klein. Farbtreue und Kontrastumfang sind sehr gut.
Keine Überraschungen: Auch beim neuen Top-iPhone, dem iPhone X mit 256 GB, liegt im Karton das gleiche Zubehör wie bei allen anderen iPhones. Angesichts des Premium-Preises würde man sich über ein Extra freuen.
Das iPhone X: Der Bildschirm ist es, der das Gerät auf den ersten Blick besonders macht. In der Aussparung am oberen Rand stecken die Selfie-Kamera und diverse Sensoren, etwa für Face ID.
Mangels Home-Taste führt eine neue Geste in die Multitasking-Ansicht von iOS 11. Dazu wischt man von unten ein paar Zentimeter hoch und dann nach rechts.
Ebenso gut kann man aber auch einfach von App zu App wechseln, indem man am unteren Bildschirmrand entlang wischt.
Das Kontrollzentrum erreicht man beim iPhone X durch eine Wischbewegung von rechts oben.
Zwischen iPhone 8 (links) und iPhone 8 Plus eingereiht, ist das iPhone X kaum größer als das kleine iPhone 8.
Trotzdem ist der Bildschirm besonders groß. Mit einer Diagonale von 5,8 Zoll ist es das größte Display, das Apple bisher in ein iPhone eingebaut hat.
Der Rahmen des bisher teuersten iPhones wird aus Edelstahl gefertigt. Offenbar derselbe Stahl, der auch bei der Apple Watch verwendet wird.
Im direkten Vergleich weitgehend weißer Flächen zeigt sich klar, dass im iPhone X eine andere Technik eingebaut ist als in bisherigen iPhones. Statt auf LCD-Technik basiert das Display im neuen Smartphone auf der OLED-Technologie.
Dieser Vergleich gibt einen groben Eindruck vom Unterschied der Bildschirme. Das OLED-Display des iPhone X wirkt schärfer, detaillierter und liefert spürbar kräftigere Kontraste.
In der Praxis hat der Zugewinn an Bildschirmfläche gegenüber dem iPhone 8 Plus (rechts) beim iPhone X kaum merkliche Auswirkungen. Verglichen mit dem iPhone 8 passt etwas mehr Text auf die Seite.
Das gehört bei Apple jetzt zum Standard: Auch das iPhone X lässt sich kabellos aufladen.
Am oberen Bildschirmrand befinden sich mittig die Selfiekamera und diverse Sensoren, die für die Gesichtserkennung Face ID benötigt werden. Deshalb hat das Display hier eine charakteristische Aussparung.
In diesem Bild ist oben links über dem Bildschirm der Infrarotsensor zu erkennen, der offenbar nach einem ihm bekannten Gesicht Ausschau hält.
Der Infrarotsensor gehört zur Face-ID-Technik, die dazu dient, das iPhone X gegen unerlaubte Zugriffe zu sperren. Nur das Gesicht des Besitzers soll den Zugriff ermöglichen.
Zum Einrichten von Face ID wählt man in den Einstellungen einfach den entsprechenden Menüeintrag aus, woraufhin man in diesen Bildschirm gelangt.
Um das Gesicht des Nutzers zu erfassen, tasten die Sensoren daraufhin den Kopf ab. Die Software leitet dabei dazu an, den Kopf kreisen zu lassen, damit das Gesicht aus verschiedenen Blickwinkeln registriert werden kann.
Der ganze Vorgang dauert nur ein paar Augenblicke, ist ebenso schnell abgeschlossen wie die Eingabe von Fingerabdrücken.
Einige Entwickler haben Face ID bereits in ihre Apps integriert. So lässt sich beispielsweise der Passwort-Safe 1Password per Gesichtserkennung entsperren.
Auf dem Sperrbildschirm werden die Inhalte von Mitteilungen so lange verborgen, bis Face ID das Gesicht des iPhone-X-Besitzers erkennt.
Es reicht dann aus, auf den Bildschirm zu schauen, schon klappen die Texte zu den Mitteilungen auf.
Das wird iPhone-X-Nutzern besonders viel Spaß machen: In der Nachrichten-App benutzt Apple die Technik der Face-ID-Sensoren, um sogenannte Animojis zu erzeugen. Bis zu zehn Sekunden lange Nachrichten lassen sich damit versenden, in denen das Animoji mit Stimme und Mimik des Nutzers Mitteilungen überbringt.
Man kann ahnen, auf welche Weise sich Apps die Fähigkeiten der neuen Selfiekamera künftig zunutze machen werden. Die japanische App Pitu gibt einen Ausblick darauf.
Man kann aber auch einfach den neuen Porträtmodus der Selfiekamera benutzen, um hochwertiger wirkende Selbstbildnisse mit computergeneriertem Bokeh-Effekt zu knipsen.
Auf der Rückseite ist ein ähnliches Kameradoppel wie beim iPhone 8 eingebaut, nur vertikal statt horizontal. Das Teleobjektiv des iPhone X hat eine etwas größere Blendenöffnung als die des iPhone 8 Plus und ermöglicht deshalb bei wenig Licht etwas bessere Aufnahmen.
Wie viele andere iPhones beherrscht auch das iPhone X Apples neue Augmented-Reality-Technologie ARKit. In diesem Beispiel ist die App MeasureKit zu sehen, mit der sich per Kamera reale Gegenstände vermessen lassen.
Die Apple Watch Series 3: Von außen ist kein Unterschied zu den Vorgängermodellen erkennbar.
Doch das Innenleben wurde mit neuer Technik aktualisiert. Apples S3-Prozessor soll der Series 3 bis zu 70 Prozent mehr Leistung zur Verfügung stellen als sein Vorgänger.
Auch am Pulsmesser, der für die Fitnessfunktionen zwingend nötig ist, hat sich nichts getan.
Dafür wurde die Herzfrequenz-App überarbeitet. Sie misst jetzt automatisch auch den Ruhepuls und, nach einem Training, wie schnell man sich erholt.
Links eine Apple Watch Series 3, rechts daneben dasselbe Modell aus der Series 2. Das Design konnte auch deshalb beibehalten werden, weil es Apple gelungen ist, das Display als LTE-Antenne zu nutzen.
Der rote Punkt macht den Unterschied: Diese Markierung auf der digitalen Krone gibt es nur bei der Series 3.
Die Apple Watch mit einem iPhone zu verbinden, ist sehr einfach: Man muss sie nur in die Nähe des Apple-Handys bringen, dann wird der Kopplungsvorgang eingeleitet.
Im Kontrollzentrum der Series 3 findet man den kleinen Unterschied zu den früheren Modellen: Über ein neues Symbol lässt sich das LTE-Modul an- und abschalten.
Eine Neuerung, die an der Apple Watch Series 3 auffällt, eigentlich aber Teil von watchOS 4 ist, ist das neue Siri-Ziffernblatt. Er soll von Apples künstlicher Intelligenz gesteuert automatisch zur jeweiligen Situation passende Informationen anzeigen.
Auch für Alt-Hippies bringt die watchOS 4 ein passendes Ziffernblatt mit, das kaleidoskopartige Grafiken auf das Display zeichnet, die man mit der digitalen Krone verändern kann.
Einzig dieses "Entdecker" genannte Ziffernblatt ist wirklich der Series 3 vorbehalten.
In der Musik-App stießen wir unvermittelt auf diese Auswahlmöglichkeit, statt Bluetooth-Kopfhörern AirPlay-Lautsprecher anzusteuern.
Auf der Series 3 gibt es zum Telefonieren diese App, über die man die Grundfunktionen eines Mobiltelefons nutzen kann.
Mit watchOS 4 wurde die Art geändert, wie man durch die zuletzt genutzten Apps scrollt. Statt von links nach rechts laufen die Apps jetzt von oben nach unten über den Bildschirm. So kann man die Krone nutzen, um durch die Übersicht zu navigieren.
Mit der neuen Trainings-App kann man Workouts jetzt schneller starten. Per Fingertipp öffnet sich dieses Menü, in dem man festlegen kann, ob man ein bestimmtes Trainingsziel verfolgen oder einfach nur so trainieren will.
Hinzu gekommen ist in watchOS 4 auch die Möglichkeit, mehrere unterschiedliche Sportarten zu einem Training zu verknüpfen. Dazu wischt man nach rechts und tippt dann auf dem hier gezeigten Bildschirm auf "Neu", um die nächste Sportart auszuwählen.
Die Musik-App von watchOS 4 wurde vor allem optisch überarbeitet.
Funktionell hat sich an der Musikwiedergabe nicht viel verändert. Allerdings kann man die Steuerungsfunktionen jetzt per Linkswisch direkt aus der Workout-App aufrufen, was beim Training den Umweg über die Musik-App spart.
Ein Paar mit Zukunft? Zusammen mit Apples AirPods-Kopfhörern ist die neue Apple Watch ein autarkes mobiles Kommunikations- und Unterhaltungszentrum - solange der Akku durchhält.
Im direkten Vergleich der beiden iPad-Modelle fällt auf, wie unterschiedlich stark die Displays der beiden Geräte spiegeln. Beim neuen 9,7-Zoll-iPad (rechts) muss man mit wesentlich mehr Reflektionen rechnen als beim iPad Pro.
Im Vergleich mit dem iPad Pro 10.5 (rechts) fallen die breiteren Ränder ober- und unterhalb des Displays auf.
Das neue iPad, Modelljahr 2018. Zum ersten Mal ermöglicht Apple es, auch an einem Gerät ohne "Pro"-Bezeichnung den Apple Pencil zu benutzen. Mitgeliefert wird der digitale Stift freilich nicht, sondern muss als Zubehör gekauft werden.
Der Größenunterschied fällt minimal aus. Das neue iPad (links) ist mit seinem 9,7-Zoll-Bildschirm kaum kleiner als das 10,5 Zoll große iPad Pro.
Auffällig sind allerdings die unterschiedlichen Abdeckungen für die Antennen der beiden iPads. Während das iPad Pro nur einen dezenten hellen Streifen im Aluminium aufweist (oben), stecken die Antennen des neuen iPads unter einer breiten schwarzen Kunststoffabdeckung (unten).
Ein weiterer feiner Unterschied: Nur das Pro-Modell ist mit dem sogenannten Smart Connector ausgestattete (oben). Seine drei Kontaktpunkte dienen zum Beispiel dazu, Apples Smart Keyboard oder Logitechs Base-Ladeständer kabellos anzuschließen.
Auch die Kameras unterscheiden sich. Während das iPad Pro (oben) mit einer 12-Megapixel-Kamera bestückt ist, baut Apple beim neuen iPad nur ein 8-Megapixel-Modell ein.
Bei den LTE-Modellen des iPad Pro ist eine Apple-Sim fest im Gerät eingebaut. Bei der LTE-Version des neuen iPads hingegen wird sie, wie bei einigen anderen Modellen auch, als physische Sim-Karte mitgeliefert.
Der Apple-Pencil ermöglicht auch auf den neuen 9,7-Zoll-Modell vor allem im Bereich Zeichnen und Bildbearbeitung viele Arbeitsweisen, die nur mit den Fingern eher schwer umzusetzen wären.
Ein Beispiel ist die App Pixelmator, in der man viele Dinge per Stift schneller oder besser erledigen kann. In diesem Foto etwa stören die beiden Personen das ansonsten sehr klare Motiv...
...mit dem Stift kann man nun sehr einfach die Retuschierfunktion der App anwenden und die beiden Personen mit feinen Pinselstrichen zum Löschen markieren.
Das Ergebnis ist ein Bild, dass den Anschein erzeugt, der Fotograf wäre ganz allein vor Ort gewesen. Um Bilder auf diese Weise bearbeiten zu können, muss man allerdings nicht nur die App für 5,49 Euro kaufen, sondern auch den Pencil, für den Apple 99 Euro verlangt.
Im Zusammenspiel mit iOS 11 bietet das iPad auch interessante Möglichkeiten, Dokumente zu digitalisieren. Die Notizen-App etwa kann Dokumente per Kamera scannen und automatisch korrekt ausrichten.
Die Leistung des A10-Fusion-Prozessors im neuen iPad reicht auch für Augmented-Reality-Apps aus. Hier zu sehen ist die App WWFFreeRivers vom World Wildlife Fund.
Natürlich laufen auch alle anderen Apps aus dem App Store auf dem neuen iPad (links) genau so gut wie auf einem iPad Pro. Hier ist die Musik-App Model D zu sehen, die auf dem Tablet einen alten Minimoog-Synthesizer nachahmt.
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