
Bastlertreffen: Eindrücke von der Maker Faire 2015
Maker Faire in Kalifornien Wo das Nashorn Feuer spuckt
Roboterscharen flitzen über das Gelände, ein Stahlnashorn spuckt Feuer, Nasa-Mitarbeiter suchen nach Inspiration: Die Maker Faire in San Mateo ist eins der ungewöhnlichsten Volksfeste der Welt. Neben den großen Internet- und Computerfirmen präsentieren dort jährlich auch Bastler und kleine Start-ups ihre Ideen.
Von Essensbuden, Spielzeugständen und Kirmesattraktion umringt, können hier auch sehr junge Besucher in die Welt der Elektronik eintauchen - oder in Workshops ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Die Möglichkeiten reichen vom Papierroboterbauen bis zum Ausprobieren eines Roboter-Exoskeletts.
Neben den zahlreichen Ständen gehören Kunstwerke, Installationen und Steampunk-Mode zu der Veranstaltung. Vorträge von Wissenschaftlern über die Zukunft des Internets und vor allem die Entwicklungen in der weltweiten Bastlerszene runden das Programm ab.
Dieses Jahr prägt vor allem das vielbeschriebene Internet der Dinge die Messe. So zeigten viele Aussteller, dass sich mittlerweile fast jedes Gerät mit dem Internet verbinden lässt. Technik einfach mit Internetschnittstellen auszustatten, sei aber der falsche Weg, sind sich die Experten in ihren Vorträgen einig. Die Geräte müssten gleichzeitig "smart" werden und mit einem elektronischen Gehirn und vor allem interagierender Software ausgestattet werden.
Auf einer Modenschau zeigten Designer Ideen, wie sich Kleidung im Zusammenspiel von Internet und Elektronik ändern könnte. Durch eingearbeitete LEDs wechseln Kleider ihre Farbe, je nach Status des eigenen Gemütszustands im sozialen Netzwerk. Nachrichten und Texte huschen als Laufschrift über die Klamotten, und der Rock empfängt und reagiert auf einen Tweet.
Recycling als großes Thema
An den Verkaufsständen der Messe waren 3-D-Drucker ein großes Thema. Dabei stand zum Beispiel das Thema Recycling im Vordergrund: Wie lassen sich zukünftig gedruckte Dinge in ein wiederverwendbares Rohmaterial zurückführen? Welche Plastiksorten lassen sich nach der anderweitigen Verwendung in ein druckbares Plastik umwandeln?

Kampfroboter "Megabot": Einer von vielen Robotern auf der Maker Faire
Foto: Peter GotznerSogar Nasa-Wissenschaftler spornten die anwesenden Bastler dazu an, eine Lösung zu finden, um den Plastikmüll, der beispielsweise durch Essensverpackungen auf der internationalen Raumstation ISS anfällt, in ein für 3-D-Drucker nutzbares Material umzuwandeln. Die Astronauten können das Material dann nutzen, um Werkzeuge oder andere Gebrauchsgegenstände zu drucken.
Die vielleicht spannendste Attraktion der Maker Faire war eine Gladiatoren-Arena: Die noch recht junge Aerial Sports League (ASL) richtete in den Messehallen Drohnenwettkämpfe aus: Zwei Piloten traten mit zwei Drohnen in einem von einem Netz eingezäunten Bereich gegeneinander an - und nur eine Drohne verließ den Bereich intakt.
Ziel des neuen Sports ist es, durch Rammen oder Abdrängen die gegnerische Drohne möglichst spektakulär flugunfähig zu machen. Das Knacken beim Brechen war oft das letzte Geräusch, das Fluggeräte vor ihrem Absturz von sich gaben.