PC-Betriebssystem
Microsoft springt mit neuem Windows von 8 auf 10
Klassisches Startmenü, einfachere Bedienung, ein Betriebssystem für alle Geräte: Bei seinem neuen Windows entscheidet sich Microsoft für eine Art "Zurück in die Zukunft" - und überspringt eine Versionsnummer.
PC-Betriebssystem: Microsoft springt mit neuem Windows von 8 auf 10
Foto: Uncredited/ AP/dpa
San Francisco - Microsoft hat seine Nutzer seit einiger Zeit auf ein neues, komplett überarbeitetes Betriebssystem eingeschworen. Den angeblich großen technologischen Fortschritt untermauert der Softwarekonzern nun mit einer symbolischen Geste: Für sein neues Windows lässt Microsoft eine Ziffer aus. Auf den unbeliebten Vorgänger Windows 8 folge Windows 10. Dies teilte der Konzern bei einer ersten Vorstellung der nächsten Version seines Computerbetriebssystems mit.
Offenbar besinnt sich Microsoft auf die bewährte Bedienung früherer Tage: Bei Windows 10 kommt das klassische Startmenü zurück. Außerdem soll man einfacher zwischen klassischer und Touch-Bedienung umschalten können. Auch Nutzer des älteren Betriebssystems Windows 7 sollen sich ohne größere Anstrengungen zurechtfinden, betonte Microsoft-Manager Joe Belfiore. Eine einheitliche Plattform soll den Kunden über alle Geräte hinweg eine bessere Orientierung bieten. Zumindest bei der Präsentation in San Francisco legte der Konzern einen deutlichen Fokus auf Unternehmen als wichtige Kunden.
Mit der neuen Version sollten Windows-Versionen auf herkömmlichen Computern und mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets verbunden werden, sagte der für Betriebssysteme zuständige Manager Terry Myerson. Windows 10 werde die beste Firmenplattform, die Microsoft je angeboten habe. Das Betriebssystem soll 2015 erscheinen. Zu Preisen äußerte sich Microsoft nicht. Windows sei nach wie vor das dominierende Betriebssystem in der PC-Welt, sagte Myerson. Allerdings war der Markt der Notebooks und Desktop-Rechner im vergangenen Jahr um zehn Prozent geschrumpft.
Microsoft hatte bereits vor zwei Jahren mit Windows 8 ein bahnbrechendes Betriebssystem angekündigt. Doch die Version floppte und verärgerte viele Nutzer. Einige beschwerten sich über die nicht unbedingt intuitive Handhabung - etwa, dass Microsoft auf den Startknopf unten links verzichtet hatte. Andere waren unzufrieden damit, dass die Bedienung stark auf Touchscreens ausgerichtet war. In späteren Aktualisierungen brachte Microsoft einige Elemente der gewohnten Bedienung mit Maus und Tastatur zurück.
Die Unbeliebtheit von Windows 8 spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen wider: Nach Angaben von Marktforschern haben nur 20 Prozent der Firmenkunden die neue Version installiert. Viele Computernutzer setzen noch immer auf die älteren Windows XP oder Windows 7.