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Gadgets auf dem MWC 2019: Mähroboter für Bergwiesen und Handys zum Geldverdienen

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Mobile World Congress Das sind die neuen Gadgets

Displays werden verbogen und verdoppelt. Smartphones verdienen Geld für die Nutzer. Rasenmäher werden bald von Drohnen ausgesetzt: Wir haben uns die spannendsten Produkte beim Mobile World Congress angeschaut.

Zumindest etwas ist in Barcelona wie immer: Die U-Bahner streiken, wie zu fast jedem Mobile World Congress (MWC) der vergangenen Jahre. Ansonsten aber ist auf der wichtigsten Mobilfunkmesse der Welt diesmal vieles anders als sonst.

Die beiden Produkt-Highlights der Veranstaltung, die faltbaren Smartphones von Samsung und Huawei, waren schon abgefrühstückt, bevor die Messe am Montag öffnete. Das gab Firmen, die sonst eher in der zweiten oder dritten Reihe stehen, die Chance, mit ihren Neuheiten auf sich aufmerksam zu machen. So wie der schwedische Hersteller Husqvarna, der in Barcelona einen neuartigen Mähroboter präsentierte. Der Zusammenhang dieses Gadgets mit dem Rest der Messe? Vielleicht, dass man ihn per App steuern kann, mit dem Handy.

Es ist die Stunde der vielen chinesischen Firmen, die sich nun über ungewöhnlich großes Interesse von Fachbesuchern und Journalisten wundern. Die Pressekonferenz der Firma Nubia etwa, die in Barcelona ein Handy mit einem flexiblen Display zum Tragen am Arm (siehe Fotostrecke) zeigte, war überlaufen und konnte erst fast eine Stunde verspätet beginnen.

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Vor allem aber Xiaomi zog enormes Interesse auf sich, und zwar zu Recht. Xiaomis Manager protzten bei ihrer Pressekonferenz zunächst mit dem Erfolg ihrer Firma. Vor wenigen Jahren war das chinesische Unternehmen noch ein Start-up, jetzt macht es zweistellige Milliardenumsätze und ist laut IDC der viertgrößte Handyhersteller der Welt.

Auf dem MWC zeigt die Firma ihr erstes 5G-Smartphone. Das allerdings wurde nicht von Grund auf neu entwickelt. Stattdessen nahm man das bereits erhältliche Mi Mix 3 und tauschte dessen Modemchip gegen einen 5G-Chip aus, fertig war das neue Produkt. In 5G-Netzen soll es Downloadgeschwindigkeiten von bis zu zwei Gigabit pro Sekunde erreichen. Laut Xiaomi ist das schnell genug, um einen 256 Megabyte großen Film in einer Sekunde aufs Handy zu laden - wenn das Netz das hergibt.

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Die 5G-Technik steckt in einem Keramikgehäuse mit OLED-Display und Doppelkamera. Eine Besonderheit ist eine Taste, über die sich der Google Assistant aufrufen lässt. Sehr stolz ist man bei Xiaomi auf den Preis. 599 Euro aufwärts soll das Mi Mix 3 5G kosten. Für ein 5G-Smartphone ist das ein Schnäppchen.

Ein Highend-Handy zum Mittelklassepreis

Das eigentliche Highlight von Xiaomi ist aber das vollkommen neue Mi 9, in dem alles steckt, was gut und teuer ist, nur kein 5G. Dafür aber der schnellste verfügbare Smartphone-Prozessor von Qualcomm, ein 6,4 Zoll großes Amoled-Display und eine neue kabellose Schnelladetechnik. Mit einer Leistung von 20 Watt soll die das Mi 9 binnen 90 Minuten voll aufladen.

Xiaomi Mi9

Xiaomi Mi9

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Die meiste Energie haben Entwickler aber in das Fotosystem investiert. Drei Kameras sollen beim Mi 9 für Schnappschüsse sorgen: eine Teleobjektivkamera mit zwölf Megapixeln, ein Ultraweitwinkel mit 16 Megapixeln und eine Weitwinkelkamera mit 48 Megapixeln. Kombiniert sollen diese Kameras alle denkbaren Fotomotive abdecken, vom vier Zentimeter entfernten Makrofoto über die Ultraweitwinkel-Landschaftsaufnahme bis zum Teleobjektiv-Porträt. In der Version mit 64 GB Speicher soll das Gerät bereits für 449 Euro zu haben sein, eine Variante mit 128 GB steht mit 499 Euro in Xiaomis Preisliste.

Nicht alle haben 5G, nicht alle falten

So wie Xiaomi hat in Barcelona so ziemlich jeder Hersteller ein 5G-Gerät im Portfolio. Man will bereit sein, wenn die Netze an den Start gehen. Wann es in Deutschland so weit sein wird, mochte die Telekom bei ihrer Pressekonferenz aber nicht sagen. Man müsse jetzt erst einmal bei der Versteigerung der Bundesnetzagentur die für 5G nötigen Frequenzen erwerben, dann könne man an Starttermine denken.

Solche Aussagen spielen Sony Mobile in die Hände. Das japanische Unternehmen gehört zu den wenigen, die auf dem MWC keine 5G-Hardware präsentieren. Stattdessen haben Sonys Entwickler ein neues Bildschirmformat präsentiert, ideal für Kinofilme.

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Ganz weit hinten auf den Listen vieler Journalisten steht dafür mittlerweile LG. Zwar hat der koreanische Konzern gleich zwei neue Smartphones präsentiert, eines davon mit 5G. Aber dafür hat er sich mit einem anderen Gadget fast schon blamiert: Während die großen Konkurrenten elegante Highend-Handys mit flexiblen Displays zeigten, kam LG mit einem Zusatz-Display für sein neues V50 ThinQ um die Ecke.

Pragmatisch betrachtet mag dagegen kaum etwas zu sagen sein. Im Vergleich mit den anderen aber wirkt LG mit seiner Variante technologisch abgeschlagen. Smartphones mit zwei Bildschirmen hatte andere Hersteller schon vor Jahren auf dem MWC gezeigt.

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