
Xperia 1 und Xperia 10: Die neuen Sony-Smartphones im Cinemascope-Format
Xperia 1 und Xperia 10 Sony präsentiert Smartphones mit Kinofilmformat
Sonys Handysparte hat es nicht leicht. Verglichen mit den Marktführern Samsung, Apple und Huawei hat der japanische Konzern einen mickrigen Marktanteil, er taucht in Statistiken nur noch unter "Sonstige" auf. Mit einem neuen Design und neuer Technik, die der Konzern auf dem Mobile World Congress präsentiert, will das Unternehmen das ändern.
Der eigentlich simple Trick, der das ermöglichen soll: Die neuen Sony-Smartphones Xperia 1, Xperia 10 und 10 Plus bekommen Bildschirme im Kinofilmformat 21:9. Das bietet nicht nur neue Möglichkeiten, sondern sorgt vor allem dafür, dass die nun sehr länglichen Geräte sich deutlich aus dem üblichen Handy-Einerlei hervorheben.
Es ist schon eine Weile her, dass Bildschirme im Kinoformat 21:9 Schlagzeilen machten. Vor zehn Jahren etwa, im Januar 2009, präsentierte Philips mit dem Cinema 21:9 einen Fernseher im Cinemascope-Format 21:9. 2015 dann versuchte Samsung es mit dem gebogenen 21:9-Fernseher S9W. Beide gefielen uns in Kurztests ausgesprochen gut, beide waren sehr teuer und beide verschwanden bald wieder aus den Angebotslisten der Hersteller. Sony dürfte sich die Zukunft seiner neuen Kino-Smartphones anders vorstellen.

Xperia 1 und Xperia 10: Die neuen Sony-Smartphones im Cinemascope-Format
Das Topmodell hat die Bezeichnung Xperia 1. Sony führt damit eine neue Nomenklatur für seine Smartphones ein: Einstellige Produktnummern kennzeichnen die Oberklasse, zweistellige die Mittelklasse. Folgerichtig heißen die beiden weiteren 21:9-Neuvorstellungen Xperia 10 und Xperia 10 Plus.
Das Xperia 1 führt Sony mit einem Preis von 949 Euro in seiner Preisliste. Das Xperia 10 hingegen wird bereits für 349 Euro angeboten, das Xperia 10 Plus für 429 Euro. Bildschirme im Kinoformat haben alle drei, nur sind die durchaus unterschiedlich, ebenso wie die übrige Technik der neuen Smartphones.
Sonys neue Mittelklasse
So hat das Display im Xperia 10 zwar das neue Format, basiert aber auf LCD-Technik und zeigt auf sechs Zoll Full-HD-Plus-Auflösung an, also in Längsrichtung ein paar Hundert Pixel mehr als Full HD. Das passt gut zu dem Mittelklasseprozessor Snapdragon 630 von Qualcomm, der mit maximal 2,2 GHz arbeitet. Drei Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher und 64 GB Speicherplatz runden die Ausstattung ab. Für Fotos sind vorne eine Acht-Megapixel-Selfie-Kamera und auf der Rückseite ein Kamera-Duo mit zwölf und fünf Megapixeln eingebaut.

Die neuen Sony-Xperia-Smartphones
Foto: SPIEGEL ONLINEDas größere Xperia 10 Plus unterscheidet sich nicht nur marginal von dieser Ausstattung. Dass der Bildschirm mit 6,5 Zoll ein wenig größer ist, fällt zwar kaum auf, zumal die Auflösung identisch ist. Allerdings liefert der hier verwendete Snapdragon-636-Prozessor laut Benchmarks rund 40 Prozent mehr Leistung und darf sich mit vier GB Arbeitsspeicher austoben. Der Massenspeicher ist auch hier 64 GB groß, der Zwölf-Megapixel-Hauptkamera im Rücken steht aber eine Acht-Megapixel-Kamera zur Seite.
Ein 4K-Bildschirm in der Hand
Verglichen mit diesen Geräten ist das Xperia 1 ein luxuriöses Kraftpaket. Zum einen, weil es von Qualcomms neuestem Handychip, dem Snapdragon 855, angetrieben wird, der 2019 in vielen Highend-Smartphones zu finden sein wird. Der Arbeitsspeicher ist sechs GB groß, der Speicherplatz umfasst 128 GB und kann, wie auch in den anderen beiden Modellen, per microSD-Karte um bis zu 512 GB erweitert werden.
Deutlich bessere Technik steckt auch im OLED-Display, das auf 6,5 Zoll 4K-Auflösung und HDR-Kontraste bietet. Sony wirbt damit, in diesem Modell eine Mobilversion seines X1-Prozessors einzusetzen, der schon in Sonys TV-Geräten Farbwiedergabe und Kontraste optimiert. Ein bisschen klingt das bei einem Bildschirm dieser Größe nach Hightech-Overkill, auch wenn das Display beim ersten Ausprobieren einen sehr guten Eindruck machte.
Passend zum hochauflösenden Bildschirm steckt im Rücken ein Zwölf-Megapixel-Kamera-Triplet mit Superweitwinkel-, Weitwinkel- und Teleobjektiv. Weitwinkel und Tele verfügen über eine optische Bildstabilisierung. Wie die Kameras des Xperia 10 können auch diese Videos in 4K-Auflösung aufzeichnen. Einzig dem Xperia 1 gelingt das aber inklusive HDR-Kontrasten. Zudem wird auf diesem Gerät die Video-App Cinema Pro vorinstalliert, die Videos im Kino-Look ermöglichen soll.
Die beiden Mittelklassemodelle will Sony direkt nach deren Vorstellung in Barcelona in den Handel bringen, auf das Xperia 1 wird man noch bis Juni warten müssen. Der Grund für die Verzögerung ist offenbar der neue Qualcomm-Prozessor, der nicht früher lieferbar sein wird. Unabhängig davon werden alle drei mit dem aktuellen Android 9 Pie ausgeliefert.
Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels waren die neuen Modelle fälschlicherweise mit Xperia X1 sowie Xperia X10 und X10 Plus bezeichnet.