Angst vor dem Coronavirus Immer mehr Firmen sagen Mobilfunkmesse MWC ab

Telekom, Nokia, Intel: Weitere große Unternehmen nehmen nicht am Mobile World Congress teil. Die Veranstalter der wichtigsten Mobilfunkmesse halten derweil am Termin fest. Fragt sich nur, wie lange noch.
Foto: Emilio Morenatti/ dpa

Wegen des Coronavirus steuert die weltweit wichtigste Mobilfunkmesse MWC in Barcelona 2020 erstmals auf eine Absage oder Verschiebung zu. Allein am Mittwoch teilten die Deutsche Telekom, der Netzausrüster Nokia und der Smartphone-Hersteller HMD Global mit, dass sie der Veranstaltung fernbleiben werden.

Zuvor hatten dies bereits andere große Aussteller wie Sony und Amazon, der Telekom-Ausrüster Ericsson, der südkoreanische Elektronikkonzern LG und der Chiphersteller Nvidia getan. Am Dienstag folgten auch noch der Chipriese Intel, der US-Telekommunikationskonzern AT&T und der chinesische Smartphone-Anbieter Vivo.

Laut spanischen Medienberichten will der Veranstalter nun am Mittwochnachmittag darüber beraten, ob die ganze Messe abgesagt wird.

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Die Messe wird von der Mobilfunkanbieter-Organisation GSMA organisiert. Ihre Mitglieder, zu denen auch die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica gehören, würden sich am Mittwochnachmittag zu einer eilig einberufenen Videokonferenz zusammenschalten, schrieb unter anderem die spanische Zeitung "El País ".

Zuvor war noch berichtet worden, das Thema solle Freitag bei einer regulären Gremiensitzung der GSMA in Barcelona angesprochen werden . Die GSMA selbst erklärte am Mittwoch lediglich, man gebe keine Kommentare zu internen Treffen ab. Sie hatte zuletzt am Wochenende betont, die Messe solle trotz der Coronavirus-Sorgen wie geplant vom 24. bis 27. Februar stattfinden - allerdings mit zusätzlichen Schutzmaßnahmen.

Der MWC gilt als die weltweit wichtigste Veranstaltung der Mobilfunkbranche und ist in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Die GSMA erwartete zu der Messe in diesem Jahr wieder mehr als 100.000 Besucher und mehr als 2800 Aussteller. Für Barcelona ist der MWC auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor - der Effekt für das Gastgewerbe und andere Branchen wird von der GSMA auf nahezu eine halbe Milliarde Euro geschätzt.

Die Organisatoren hatten nach den ersten Absagen unter anderem zusätzliche Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen angekündigt. Außerdem soll allen Reisenden aus der chinesischen Krisenprovinz Hubei der Zugang zum MWC verwehrt werden. Personen, die sich in China aufgehalten haben, müssen den Nachweis erbringen, dass sie das Land vor mindestens 14 Tagen verlassen haben. Einige chinesische Unternehmen hatten bereits zugesagt, diese Anforderungen erfüllen zu wollen: Sie haben ihre Mitarbeiter schon vergangene Woche nach Barcelona geschickt und sie dort zur Selbstisolation aufgefordert.

mak/dpa
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