Auch die Besatzung von Kriegs-U-Booten liest gerne E-Books. Die US-Navy hat deshalb jetzt einen eigenen E-Reader vorgestellt, den NeRD. Im Vergleich zu Kindle und Co. sind dessen Funktionen aber relativ beschränkt.
Was auf den Geräten landet, können die Matrosen jedoch nicht selbst entscheiden, die Bücherauswahl übernimmt die Navy. So wundert es nicht, dass sich auf dem NeRD standardmäßig auch E-Books zur Marinegeschichte befinden. "Der NeRD liefert E-Book-Inhalte, die die berufliche Weiterbildung fördern", schreibt der Gerätehersteller.
Überhaupt ist das E-Ink-Gerät frei von Spielereien. Anders als etwa Amazons Kindle kann das Gerät keine Internetverbindung herstellen. Sich kurz mal eben übers Netz neue Bücher herunterladen, funktioniert also nicht. Auch die auf dem Gerät gespeicherten Daten lassen sich nicht ändern - eine Schutzmaßnahme, damit niemand unerwünschte Inhalte auf den NeRD schmuggeln kann.
iPads sind in den U-Booten verboten
So sehr der NeRD den Nutzer einschränkt, Navy-Matrosen dürfte das Gerät wohl trotzdem freuen. An Bord von U-Booten wird bislang nämlich vor allem analog gelesen, wobei die Bücherauswahl aufgrund des geringen Platzes dürftig ausfällt. Wie "The Verge" berichtet, erlaubt die Navy auch keine iPads in ihren U-Booten; zu groß sei die Gefahr, dass Spione die Gerätkamera für Aufnahmen nutzen oder, dass die Funksignale beim Auftauchen die Bootsposition verraten. Hinsichtlich Kindle-Geräten und anderen E-Reader sollen ähnliche Vorsichtsmaßnahmen gelten.
Entwickelt wurde der NeRD vom Technikunternehmen Findaway World, das dafür mit dem Navy General Library Program (NGLP) kooperierte, einer Initiative, die unter anderem E- und Audio-Books an Navy-Mitarbeiter und deren Angehörige verleiht. Man wolle den Matrosen nicht nur an der Küste Zugang zum digitalen Angebot bieten, erklärt Nilya Carrato vom NGLP.
Zunächst sollen an jedes U-Boot ungefähr fünf E-Reader ausgeliefert werden, mehrere Matrosen sollen sich jeweils ein Gerät teilen.