Neue MacBooks und AirPods Apple stellt Highspeed-Notebooks vor

Mit zwei neuen MacBooks will der Konzern nun auch High-End-Nutzer bedienen. Mit neuen Kopfhörern und einem günstigen Apple-Music-Angebot geht das Unternehmen ganz andere Zielgruppen an.
Apple-Managerin Shruti Haldea bei MacBook-Präsentation: Seitenlange Leistungsvergleiche

Apple-Managerin Shruti Haldea bei MacBook-Präsentation: Seitenlange Leistungsvergleiche

Foto: Apple

Dass da noch mehr kommen muss, war schon klar, als Apple vor knapp einem Jahr die ersten Mac-Computer vorstellte, in denen Apple-Chips steckten. Den Anfang machten damals das MacBook Air und das MacBook Pro mit 13-Zoll-Bildschirm. Im Test zeigten die Geräte, dass Apples M1-Prozessor ganze Arbeit leistet: Die Notebooks sind rasend schnell, erledigen komplexe Aufgaben teils schneller als weit teurere Vorgängermodelle, haben trotzdem mehr Ausdauer.

Manche Nutzer, vor allem professionelle Video- und Bildbearbeiter, waren dennoch nicht glücklich. Mit nur zwei Thunderbolt-Buchsen, maximal 16 Gigabyte Arbeitsspeicher und 2 Terabyte SSDs sind die beiden Mobilrechner für bestimmte Aufgaben zu mager ausgestattet. Wer eine üppigere Ausstattung brauchte, musste weiterhin MacBooks mit Intel-Chips kaufen. Wer ein MacBook mit großem Bildschirm wollte, sowieso, das 16-Zoll-Modell gab es bis heute nur mit Intel-Technik.

Apple-Chef Tim Cook: Präsentation im Apple Park

Apple-Chef Tim Cook: Präsentation im Apple Park

Foto: Brooks Kraft / Apple

Das Ende der Touch Bar und die Rückkehr von MagSafe

Diesen Mangel sollen neue Modelle beseitigen, die Apple-Chef Tim Cook und seine Kollegen heute in einem Video-Livestream vorgestellt haben. Dabei fällt zunächst das neue Design auf, das an den Look der aktuellen iPhones und iPads angelehnt, also kantiger als bisher ist. Als Nächstes fällt auf, dass sie für Apple-Verhältnisse ungewöhnlich viele Anschlüsse für externe Geräte haben: Dreimal Thunderbolt 4, einmal HDMI, einen Kopfhöreranschluss und ein Lesegerät für SDXC-Karten sind eingebaut.

Die neuen MacBook-Pro-Modelle mit 16,2-Zoll- und 14-Zoll-Display

Die neuen MacBook-Pro-Modelle mit 16,2-Zoll- und 14-Zoll-Display

Foto: Apple

Für Apple-Fans wird zudem ein Traum war, weil die neuen Modelle mit einer neuen Version des MagSafe-Ports bestückt sind. Wie der MagSafe-Stecker früherer MacBooks haftet er magnetisch an der Ladebuchse. Der Vorteil: Stolpert jemand über das Kabel, wird das MacBook nicht vom Tisch gerissen, nur der Magnetstecker abgezogen. Von der Touch Bar, dem kleinen Bildschirm oberhalb der Tastatur, nimmt Apple mit denen neuen Modellen Abschied. Die teure Technik kam bei den Nutzern offenbar nicht so gut an, wie es sich Apples Manager erhofft hatten.

Endlich Full HD

Ganz neu sind die Bildschirme. Sie haben nicht nur neue Formate – 14 Zoll beim kleinen Modelle, 16,2 beim großen – sondern nutzen auch neue Technik. Genau wie beim aktuellen iPad Pro, werden für die Hintergrundbeleuchtung Zigtausende winzige LEDs, sogenannte Mini-LEDs, verwendet. Weil die Helligkeit damit feiner regelbar ist als bei älteren Bildschirmtypen, lassen sich damit extrem hohe Kontraste erzielen. Die Auflösung gibt Apple mit 3024 × 1964 Pixeln beim 14-Zoll-Modell und 3456 × 2234 bei der 16-Zoll-Version an.

Wie in den aktuellen iPhones arbeiten die Bildschirme jetzt mit Apples Pro-Motion-Technologie. Sie regelt die Bildwiederholfrequenz dynamisch bis zu 120 Hertz, je nachdem, was für Inhalte gerade dargestellt werden. Das soll einerseits Energie sparen, andererseits flüssige Bilder liefern, wenn nötig. Aktuell wichtiger dürfte vielen Anwenderinnen und Anwendern sein, dass die beiden Apple-Notebooks jetzt mit neuen Kameras bestückt werden. Deren Full-HD-Auflösung lässt auf eine gegenüber den seit Jahren verbauten 720p-Videokameras verbesserte Bildqualität erhoffen.

Neue Vielkern-Kraftwerke

Die mit weitem Abstand wichtigste Neuerung der beiden MacBooks sind die Chips, mit denen sie bestückt sind, der M1 Pro und der M1 Max. Der große Unterschied zum M1 der 13-Zoll-MacBooks ist, dass die neuen Chips acht statt vier sogenannte Performance-Cores haben. Das sind die Rechenkerne, die für anspruchsvolle Aufgaben optimiert sind. Zudem stecken in den Chips zwei Rechenkerne, die auf Energieeffizienz getrimmt sind, also einfachere Aufgaben übernehmen und dabei den Akku schonen.

Neue neuen Apple-Chips im Vergleich mit dem M1 (links)

Neue neuen Apple-Chips im Vergleich mit dem M1 (links)

Foto: Apple

Zudem wurde die Zahl der auf Grafikberechnungen spezialisierten Rechenkerne von 8 beim M1 auf 16 beim M1 Pro und 32 beim M1 Max erhöht. Außerdem unterstützt der M1 Pro bis zu 32 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher, der M1 Max bis zu 64 GB. Die eingebauten SSDs können bis zu acht Terabyte Daten fassen.

Billig wird das nicht

Apple verspricht wahre Wunderdinge, die damit möglich seien, die Produktmanager des Unternehmens ergingen sich bei der Präsentation in seitenlangen Leistungsvergleichen mit PC-Notebooks, die alle im Kern dieselbe Aussage hatten: Die neuen MacBooks sind nicht nur viel schneller als die alten MacBooks, sondern auch als die Windows-Konkurrenz. Und dabei sollen sie auch noch weit sparsamer mit der Energie haushalten, also auf Akkustrom länger laufen. Für das 14-Zoll-Modell verspricht Apple bis zu 17 Stunden Videowiedergabe, für das 16-Zoll–Modell bis zu 21 Stunden.

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Dass das alles seinen Preis hat, ist klar. Und so fängt die Preisliste des 14 Zoll großen MacBook Pro bei 2249 Euro an, für das 16 Zoll große MacBook Pro werden mindestens 2749 Euro fällig. Speicher-Upgrades können diese Preise allerdings drastisch in die Höhe treiben.

Abzuwarten bleibt, wie stark die Produktion der neuen MacBooks von dem Chipmangel getroffen wird, der die Branche derzeit plagt. Einem »Bloomberg «-Bericht  zufolge musste die iPhone-Produktion bereits gedrosselt werden, weil Zulieferer wie Broadcom und Texas Instruments benötigte Bauteile nicht oder nicht in ausreichender Menge liefern können.

Neue AirPods und ein neues Musik-Abo

Wer nicht ganz so viel ausgeben will oder kann, wird von Apple mit neuen AirPods gelockt. Die AirPods 3 wirken ein wenig wie eine Mischung aus dem AirPods 2 und den AirPods Pro: Die Antennenausleger sind kürzer geworden, das Lade-Case entsprechend flacher. Insgesamt sehen sie den AirPods Pro ähnlicher als den AirPods 2.

Die neuen AirPods 3: Optisch nah an den Pro-Modellen

Die neuen AirPods 3: Optisch nah an den Pro-Modellen

Foto: Apple

Silikon-Ohrpassstücke und eine aktive Geräuschunterdrückung bleiben allerdings den Pros vorbehalten. Dafür bekommen die AirPods 3 nun auch 3D Audio, Apples Raumklangsimulation, die bei der Klangwiedergabe auch die Kopfposition der Nutzerin oder des Nutzers relativ zum Bildschirm berücksichtigt. Zudem haben sie dieselben berührungsempfindlichen Sensoren in den Antennenauslegern, mit denen man die Musikwiedergabe und Telefonate per Fingerauflegen steuern kann.

Die neuen AirPods 3 kosten 199 Euro, die alten AirPods 2 bleiben zu einem reduzierten Preis von 149 Euro im Programm. Die AirPods Pro bleiben für 279 Euro im Angebot, werden künftig mit einem neuen MagSafe-Ladecase ausgeliefert.

Den Musikdienst Apple Music erweitert Apple um eine Apple Music Voice genannte Variante für 4,99 Euro pro Monat, bei der man die Musik ausschließlich über Sprachkommandos auf Apple-Geräten steuern kann. 3D Audio und Losless Music können mit diesem Abo allerdings nicht genutzt werden.

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