
Konkurrenz für das iPad: Das Asus-EeePad und andere Tablet-PC
Neue Tablet-Computer Nach dem iPad kommt das EeePad
Die Aufholjagd beginnt: Fast zeitgleich mit Apples Jubelmeldung, man habe zwei Millionen iPads binnen der ersten zwei Monate nach Verkaufsbeginn absetzen können, stellen mehrere asiatische Hersteller ihre Gegenvorschläge zu Apples Erfolgsmodell vor, alles voran PC-Hersteller Asus. Schauplatz ist die Computex, die größte IT-Messe Asiens, die in Taiwans Hauptstadt Taipei ausgerichtet wird, in der auch Asus sein Hauptquartier hat.
Der in Anlehnung an die EeePCs EeePad genannte Mobilrechner soll in zwei Varianten mit zehn beziehungsweise zwölf Zoll Bilddiagonale zu Preisen ab 400 Dollar (325 Euro) auf den Markt kommen. Bei der zugrunde liegenden Technik verlässt sich das asiatische Unternehmen voll auf die großen Player der IT-Industrie. So soll Intel für das Zwölf-Zoll-Modell seine besonders sparsamen Prozessoren der Serie Core 2 Duo CULV als Antrieb beisteuern. Als Betriebssystem wird in diesem Gerät Microsofts Windows 7 dienen. Für das Zehn Zoll EeePad sind dagegen nVidias Tegra-2-Chip und Windows 7 in der sogenannten Embedded-Version vorgesehen, das ebenfalls auf der Computex erstmals vorgestellt wurde.
Mit dieser Wahl hebt sich der Erfinder der Netbook-Kategorie deutlich von der Masse seiner Mitbewerber ab. Die nämlich setzen bei den Touchscreen-Rechnern, die sie auf der taiwanesischen Hightech-Messe zeigten oder doch zumindest ankündigten, zumeist auf spezielle Mobil-Chips und alternative Betriebssysteme.
Android könnte Marktführer werden
Acer-Chef Gianfranco Lanci etwa zeigte Journalisten in Peking den Prototypen eines Touch-PC mit sieben-Zoll-Bildschirm , der auf einem ARM-Prozessor basierte und Googles Android-Betriebssystem nutzte. Damit entspricht das Gerät genau dem, was einige Branchenkenner als goldenen Mittelweg für die Zukunft der iPad-Gegenspieler ansehen. So gab sich Tudor Brown, oberster Manager des Chip-Entwicklers ARM, zuversichtlich, dass Prozessoren aus seinem Hause künftig in jedem zweiten Tablet-Rechner für den Bit-Fluss sorgen werden . Brown stütze sich bei dieser Aussage auf Untersuchungen der Marktforscher von IDC, die ausgerechnet haben wollen, dass 2014 weltweit 1,6 Milliarden mobile Geräte online gehen werden.
Jen-Hsun Huang, Chef des Grafikchip-Herstellers nVidia wiederum erklärte auf der Computex, dass Android die beste Chance hätte, zum dominierenden Mobil-Betriebssystem zu werden . Windows sei "zu groß und zu vollgestopft mit Funktionen", erklärte Huang. Googles Entwickler würden dagegen genau die Funktionen entwickeln, welche sich die Industrie wünsche, hätten auch deshalb entsprechenden Rückhalt in der Branche. Trotzdem müssten auch an Android noch etliche Verbesserungen, beispielsweise bei der Grafikleistung, vorgenommen werden, bevor es konkurrenzfähig genug ist, es mit dem iPad und Apples iPhone OS aufzunehmen.
Der Vorsprung wächst
Während sich Asus mit dem EeePad bereits klar zu einer anderen Strategie bekennt, hält sich Mitbewerber MSI noch beide Türen offen . Auf der Computex jedenfalls zeigt das Unternehmen sein WindPad 100, ein Windows-7-Tablet mit Intel-Atom-Prozessor und Zehn-Zoll-Bildschirm, ganz so, wie es sich Microsoft und Intel wünschen. Gleichzeitig zeigt die Firma aber auch ein ebenso großes Tablet mit nVidias Tegra-2-Prozessor und Android-Betriebssystem.
In welche Richtung sich die Anti-iPads also entwickeln werden und ob sich am Ende doch, wie bei den Netbooks, die Wintel-Allianz durchsetzen wird, ist vorläufig noch vollkommen unklar. Sicher ist jedoch, dass die Verfolger es schwer haben werden, zu Apple aufzuschließen. Während das US-Unternehmen seine Tablets derzeit offenbar immer noch so schnell verkaufen kann, wie sie produziert werden, befinden sich die Konkurrenten noch weit im Entwicklungsstadium.
Manche geben zwar immerhin an, ihre Tablets wenigstens noch vor dem Weihnachtsgeschäft, also etwa im Zeitraum September/Oktober, auf den Markt bringen zu wollen. Ausgerechnet PC-Riese Asus jedoch gibt sich bei seinen Prognosen ausgesprochen zurückhaltend. Das EeePad, so heißt es seitens der Firma, werde wohl nicht vor dem Frühjahr 2011 in den Regalen der Händler stehen. Reichlich Zeit für Apple, seinen Vorsprung auszubauen.