
Apple-Neuvorstellungen: Neues iPad und Schul-App
Einstiegs-Tablet und Apps für Lehrer Apple stellt neues Günstig-iPad vor
Der Rahmen war ungewöhnlich. Statt im schicken neuen Hauptquartier in Kalifornien präsentierte Apple Chef Tim Cook die neuen iPads in einer Highschool in Chicago. Allerdings nicht in irgendeiner, sondern in der renommierten Lane Tech High-School .
Wer hier lernen will, wird vor der Zulassung rigorosen Auswahltests unterworfen. Vor allem aber ist die Lane Tech ein Paradebeispiel für gelungene Integration und Diversifizierung. Von den gut 4000 Schülern sind 57 Prozent weiblich, 67 Prozent gehören Minderheiten an. Genau der richtige Rahmen also, um sich für bessere Bildung starkzumachen - am besten mithilfe von Apple-Computern.
Insbesondere für Bildungseinrichtungen empfahl Cook dann auch das neue iPad, das aussieht wie das alte Modell. Das gilt auch für den 9,7 Zoll großen Bildschirm. Doch, anders als seine Vorgänger unterstützt nun auch das günstigste Apple-Tablet den Apple Pencil genannten digitalen Zeichenstift.

Apple-Neuvorstellungen: Neues iPad und Schul-App
Passend dazu gibt es Updates von Apples Office-Apps Pages, Keynote und Numbers, die künftig auch per Stift bedient werden können. Unter anderem sollen Lehrer das dazu nutzen können, Anmerkungen in die Arbeiten ihrer Schüler zu schreiben. Die Updates kommen allerdings erst zu einem späteren Zeitpunkt. Ein genaues Datum nannte der verantwortliche Apple-Manager, Greg Joswiak, nicht.

Die neuen iPads sollen auch auf Ausflügen genutzt werden
Foto: SCOTT OLSON/ AFPNeu ist auch die Möglichkeit, mit der Text-App Pages digitale Bücher zu erstellen. So sollen Lehrer maßgeschneiderte Lehrmaterialien für ihre Klassen selbst leicht anfertigen können. Zudem erhalten die neuen iPads eine Multi-User-Funktion, damit sie von verschiedenen Schülern genutzt werden können. Das Umschalten zwischen zwei Nutzern dauere "weniger als eine Minute", erklärte Joswiak. Über eine App namens Apple School Manager sollen die derart geteilten iPads von Lehrern verwaltet werden.
Kaum Veränderungen bei den Preisen
Im Inneren des neuen iPads arbeitet der vom iPhone 7 bekannte A10-Fusion-Prozessor. Im Rücken ist eine 8-Megapixel-Kamera eingebaut, vorne die übliche Facetime-Kamera für Videochats. Gegen Aufpreis ist eine Version mit LTE-Modul verfügbar.

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Die Einstiegsvariante des neuen iPad kostet mit 32 GB Speicher 349 Euro, das entsprechende LTE-Modell steht mit 479 Euro in der Preisliste. Für mehr Speicher sind Aufpreise fällig. Einen Apple Pencil kann man für 99 Euro dazu bestellen, was einer Preissenkung um zehn Euro entspricht. Laut Apple sind die Geräte ab heute bestellbar, werden ab kommender Woche ausgeliefert. Bildungseinrichtungen erhalten auf die genannten Preise Rabatte.
Lehrstoff für Lehrer
Mehr Raum als dem iPad wurde allerdings einigen Apps und Angeboten gegeben, mit denen Apple Lehrer für sich begeistern will. So wurden verschiedene Apps gezeigt, die Lehrern die Gestaltung ihres Unterrichts und die Verwaltung von Schulnoten und Hausaufgaben erleichtern sollen.
Über die App Schoolwork etwa können Lehrer Handouts und Hausaufgaben verschicken und ausdrucken oder an Termine erinnern. Zudem ermöglicht Schoolwork die Fernsteuerung anderer Bildungs-Apps, etwa, um Schüler eine bestimmte Aufgabe an einer vorgegebenen Stelle beginnen zu lassen. Noch ist Schoolwork allerdings im Betastadium, soll erst im Juni veröffentlicht werden. Ganz ähnlich soll die App Classroom funktionieren, die ab Juni als Betaversion für Mac-Computer verfügbar sein soll.

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Neben diesen Verwaltungs-Tools betonte Apple bei der Präsentation ein "Everyone Can Create" genanntes Angebot, dass Lehrern die Ressourcen bereitstellen soll, um ihren Unterricht etwa mit Zeichnen, Musik, Filmemachen oder Fotografie um kreative Aufgaben zu ergänzen. Um Lehrkräften die Nutzung dieser Tools zu erklären, sollen im Laufe des Frühjahrs in Apple Stores entsprechende Schulungen angeboten werden. Darüber hinaus wurde die Trainingswebsite Apple Teacher gezeigt, auf der Lehrer den Umgang mit digitalen Medien erlernen oder vertiefen sollen.
Mit den Neuankündigungen reagiert Apple auf den wachsenden Erfolg sogenannter Chromebooks an US-Schulen. Noch vor wenigen Jahren waren Apples iPads und MacBooks die an US-Schulen meistgenutzten Geräte . Mittlerweile sind sie von billigeren Laptops mit Windows oder Chrome OS verdrängt worden .