Neue Olympus-Kamera: Apps helfen beim Fotografieren und Filmen
Die beste Kamera sei immer diejenige, die man dabei hat, heißt es. Eben deswegen sind Handykameras so populär und machen den Herstellern von Kompaktkameras das Leben schwer. Mit der Olympus Air versucht Hersteller Olympus, die verloren geglaubten Handyknipser zurückzuerobern. Die Kamera wird hier zum Smartphone-Zubehör, denn das Handy ist Steuerzentrale und Bildschirm der ungewöhnlichen Knipse, die aussieht, als wäre sie nur ein Objektiv.
Ganz neu ist das Konzept freilich nicht. Auf der Ifa 2013 stellte Sony die Aufsteck-Digitalkameras der QX-Serie vor. Die Sony-Geräte nutzen das Display von iOS- oder Android-Smartphones als Sucher, die Steuerung erfolgt über eine kostenlose App. Bei Sonys QX1 lässt sich zudem das Objektiv wechseln. Verwenden kann man allerdings nur Objektive mit einem sogenannten E-Mount-Anschluss.
Einen ganz ähnlichen Weg geht jetzt Olympus. Während Konkurrent Sony derzeit aber vier QX-Kameras anbietet, startet der Kamerahersteller vorsichtig mit einem Modell.
Die Olympus Air folgt allerdings dem Micro-Four-Thirds-Standard, kann also mit einer Vielzahl unterschiedlicher Objektive bestückt werden. Ab Werk wird die Aufsteckkamera wahlweise als Body, also ohne Objektiv, oder mit einem 14-42-Millimeter-Objektiv (M.Zuiko Digital ED 14-42mm F3.5-5.6 EZ) geliefert. Inklusive Steuern kostet sie im japanischen Onlineshop von Olympus 270 Euro (Body) beziehungsweise 400 Euro.
Der Fotosensor im Inneren der Kamera verfügt über eine Auflösung von 16 Megapixeln. Olympus verspricht, in Kombination mit entsprechenden Objektiven würde das Gerät eine Bildqualität erreichen, die der von Spiegelreflexkameras gleichkommt. Objektive Tests, die diese Aussage bestätigen oder widerlegen könnten, gibt es aber noch nicht.
Eine Besonderheit gegenüber der Sony-Vorlage sind die insgesamt acht Apps, die zur Steuerung der Kamera angeboten werden. Jede davon bietet eine Reihe bestimmter thematisch zusammenhängender Funktionen.
Die App "OA.ArtFilter" zum Beispiel verfügt über 14 Kunstfilter und neun Kunsteffekte, "OA.Clips" ist auf die Aufnahme von Videos spezialisiert. Mit "OA.ModeDial" werden klassische Kamera-Bedienelemente auf dem Bildschirm wiedergegeben. Sie ermöglichen es etwa, die Belichtungszeit und Blende zu justieren. Ob diese Aufteilung der Funktionen in separate Apps sinnvoll ist, muss sich in der Praxis zeigen.
Wann und ob man die Olympus Air in Deutschland wird testen können, ist noch unklar. Vorläufig hat der Konzern nur die Markteinführung in Japan bekannt gegeben. Ab dem 6. März soll das Gerät dort in den Läden liegen.
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Sony Cybershot QX10 (links) und QX100: Sehen aus wie Wechselobjektive, sind aber fast komplette Kameras.
Funktionsprinzip: Mit Halteklammern werden die Sony-Kameras aufs Handy aufgesteckt, die Kombination sieht fast wie eine normale Kamera aus.
Sony Cybershot QX10: Die Kamera enthält ein Weitwinkelobjektiv mit einem Zehnfach-Zoom, der erst beim Einschalten ausgefahren wird. (Dieses Foto wurde mit einer QX100 gemacht.)
Autark: Bis auf das Display ist die gesamte Kameratechnik im Gerät selbst untergebracht. Da auch ein Auslöseknopf und eine Zoomwippe dabei sind, kann man damit auch ohne Handy auf gut Glück fotografieren. (Dieses Foto wurde mit einer QX100 gemacht.)
Wechselstrom: Der Akku, der die Kameras mit Energie versorgt, kann problemlos ausgetauscht werden. (Dieses Foto wurde mit einer QX100 gemacht.)
Noch mehr Wechselspeicher: Zum Speichern der Aufnahmen sind beide Kameras mit einem microSD-Steckplatz für Speicherkarten ausgerüstet. (Dieses Foto wurde mit einer QX100 gemacht.)
Klemmbacke: Zum Transport wird der Klemm-Mechanismus, der die Kamera am Handy hält, eingeklappt. (Dieses Foto wurde mit einer QX100 gemacht.)
Voll auf Sony: Im Inneren der QX10 arbeitet von der Kompaktkamera WX200 bekannte Hardware. Das Linsensystem stellt der japanische Konzern selbst her.
Ladezustand: Ein winziges Display soll Auskunft darüber geben, wie viel Strom noch im Akku steckt. (Dieses Foto wurde mit einer QX100 gemacht.)
Kontaktfläche: Knapp oberhalb der Einschalttaste markiert an der QX10 ein NFC-Logo die Lage des NFC-Chips. (Dieses Foto wurde mit einer QX100 gemacht.)
Cybershot QX100: Bei dem größeren und teureren Modell lässt sich Sony das optische System von Carl Zeiss zuliefern und weist darauf auch prominent hin. (Dieses Foto wurde mit einer QX10 gemacht.)
Strom ja, Speicher nein: Auch bei der QX100 weist ein winziges Bildschirmchen auf den Ladestand des Akkus und das Vorhandensein - oder nicht - einer Speicherkarte hin. (Dieses Foto wurde mit einer QX10 gemacht.)
Optisches System: Im Betrieb fährt auch bei der QX100 das Zoom aus seiner Parkposition. Ein optischer Verwackelungsschutz soll zu besseren Aufnahmen verhelfen. (Dieses Foto wurde mit einer QX10 gemacht.)
Upgrade und Downgrade: Beim angeklemmten QX100 wird das genutzte Smartphone zum intelligenten Sucher degradiert.
Edel-Sucher: Sonys Playmemories-Mobile-App stellt die Verbindung zwischen Kamera und Handy her. Zudem lassen sich mit ihr die verschiedenen Kameraeinstellungen bedienen.
Pixelprotzerei: Bis zu 20 Megapixel kann die QX100 aufnehmen. Man darf ihre Fähigkeiten aber auch freiwillig einschränken.
Playmemories-Mobile-App: Die App zum Aufsteck-Fotoapparat steuert sämtliche Funktionen von QX10 und QX100.
Beispielfoto: Aufgrund des ein Zoll großen Fotochips kann man mit der QX100 sehr schön mit Unschärfe im Hintergrund arbeiten.
Beispielfoto: Auch in dieser extremen Lichtsituation, mit sehr dunklen und sehr hellen Bereichen, schafft die QX100 noch sehr detailreiche Aufnahmen. Da es sich bei unseren Testgeräten um Vorserienmodelle handelt, kann man die Bildqualität aber noch nicht abschließend beurteilen.
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