Mit austauschbaren Komponenten sollte Googles Project Ara die Lebensdauer von Smartphones verlängern. Doch jetzt hat sich der Konzern anders entschieden.
Google hat die Markteinführung seines modularen Smartphones Ara erneut verschoben. Verbraucher sollen das Baustein-Mobiltelefon ab 2017 kaufen können, kündigte der Konzern am Freitag auf der Entwicklerkonferenz Google I/O an. Entwickler sollen vom Herbst 2016 an erste Vorseriengeräte bekommen. Bei Ara wird das Smartphone aus einzelnen Bausteinen zusammengesteckt.
Ara wurde auf der Google I/O 2014 angekündigt. Damals war für 2015 ein Pilotprojekt in Puerto Rico anvisiert worden. Ein Jahr später wurde für 2016 ein Testlauf in den USA angekündigt. Einige Monate später hatte das finnische Start-up Circular Devices sein Modulhandy Puzzlephone vorgestellt, das Ende 2015 lieferbar sein sollte.
Doch fertig geworden sind beide Firmen nicht. Die Finnen peilen mittlerweile den Herbst 2016 als Liefertermin für erste Geräte an, Google hat den Aufbau seines Bausatz-Smartphones noch einmal komplett neu gestaltet.
Android-Maskottchen in Mountain View: Zur Google-Entwicklerkonferenz I/O kommen jedes Jahr mehrere Tausend Programmierer und Geschäftspartner.
Pionier: Google zeigt eines der selbst fahrenden Autos, mit denen der Konzern das Straßenbild verändern will.
Ungewohnter Einblick: Das Google-Auto kann man sich von Mountain View auch von innen anschauen.
Chefsache: Googles CEO Sundar Pichai stimmt die Zuschauer im Shoreline Amphitheater in Mountain View auf die Neuheiten ein.
Go-Duell: Das wohl wichtigste Thema ist dieses Jahr künstliche Intelligenz. Google hat auf diesem Gebiet bemerkenswerte Fortschritte gemacht.
Google Home: Ein neues Produkt ist ein vernetzter Lautsprecher mit einem integrierten Sprachassistenten. Das Gerät mit dem Namen Google Home kann nicht nur auf Sprachbefehl Musik abspielen, sondern auch auf die Google-Suche zugreifen sowie Aufgaben in verbundenen Geräten und Diensten erfüllen.
Lauscher: Das Gerät, das Produktmanager Mario Queiroz vorstellt, hört ständig zu, um die Befehle nicht zu verpassen. Mit dem Lautsprecher konkurriert Google direkt mit einem ähnlichen Konzept von Amazon.
Texteingabe am Handy: Nutzer von Computeruhren mit Android Wear können künftig Text auch mithilfe einer kleinen Tastatur und Schrifterkennung eingeben.
Andacht: Die Zuschauer lauschen gebannt den Darbietungen auf der Bühne. Der Internetkonzern hält die jährliche Veranstaltung diesmal auf einer Freiluftbühne neben der Firmenzentrale ab.
Direkter Weg: Apps für die Uhren sollen künftig direkt auf den Geräten laufen und damit grundsätzlich auch ohne eine Verbindung zum Smartphone auskommen können.
Die Uhren werden immer wichtiger als Fitnessinstrument. Google-Manager David Singleton erklärt die neue Software-Version Android Wear 2.0.
Tagtraum: Mit der eigenen Plattform "Daydream" für Inhalte, mit denen man in virtuelle Welten eintauchen kann, will Google auch dieses Wachstumsfeld besetzen. Die Technologie soll eine vergleichbare Qualität auf Android-Geräten verschiedener Hersteller gewährleisten.
Eine eigene, Handy-unabhängige VR-Brille hat Google entgegen anderslautender Gerüchte nicht vorgestellt - wohl aber ein neues Headset-Konzept.
Eine weitere Neuheiten sind die zwei Kommunikations-Apps Allo und Duo. Allo ist ein Messenger mit künstlicher Intelligenz, Duo eine Videotelefonie-App.
Das neue Konzept unterscheidet sich maßgeblich von den ersten Entwürfen für das Project Ara: Die wesentlichen Smartphonefunktionen stecken jetzt in einem festen Rahmen. Damit werden der Hauptprozessor (CPU), die Grafikeinheit (GPU), die Sensoren, die Batterie, das Hauptdisplay und die Antennen nicht austauschbar sein.
Auf sechs Modulplätzen können nun Komponenten wie Kameras, Lautsprecher, Zusatzdisplays oder Spezialelemente wie ein Blutzuckersensor eingeklickt werden. Sie können in Betrieb genommen werden, ohne dass die Installation eines Treibers oder ein Neustart des Geräts notwendig wäre. Module werden von Google-Partnern wie Panasonic, TDK, iHealth, E Ink, Toshiba , Sony und Samsung kommen.
Beim ursprünglichen Konzept von Ara stand der Gedanke im Vordergrund, die Lebensdauer des Smartphones zu verlängern, indem man beispielsweise ein Kameramodul durch ein neues mit höherer Auflösung austauscht, um das Gerät über Jahre hinweg auf dem aktuellen technischen Stand zu halten. Nun geht es eher darum, ein Smartphone für bestimmte Nutzungsszenarien anzupassen oder Modetrends beim Aussehen des Geräts aufzugreifen.
Für das Projekt innerhalb von Google ist künftig nicht mehr die Forschungsabteilung Advanced Technology and Products (ATAP) zuständig. "Ara" soll nun unter dem Dach der neuen Google-Hardwareabteilung entwickelt werden, die von Ex-Motorola-Chef Rick Osterloh geleitet wird.
Mit Säugling auf der Entwicklerkonferenz unterwegs? Kein Problem: Die etwas prüden Amerikaner haben dafür "Mütterräume" aufgestellt, in die man sich ganz privat zum Stillen zurückziehen kann. Besonders kuschelig ist das freilich nicht.
Das ist das echte Malen nach Zahlen: Diesem Industrieroboter konnten Teilnehmer per Smartphone auftragen, welche Farbe er wie mit einem Pinsel auf den sich drehenden Würfel schleudern soll. Das Ergebnis ist - nun ja - Kunst.
Wie in einem Käfig steht hier ein Ballon von Googles Project Loon bereit. Solche Ballons sollen helfen, Internet in schlecht erschlossene Gegenden zu bringen.
Band an der Wand: Zugegeben, diese Selbstbau-Lautsprecher sehen schreddellig aus und klingen auch so. Aber sie sollen ja auch nur zeigen, wie man gemeinsam mit Smartphones Musik machen kann.
Wenn es etwas teurer werden darf, kann man sich auch ein Seaboard-Rise-Keyboard zulegen. Damit kann man fast wie am Klavier spielen und Synthesizer-Apps kontrollieren. Die Preisliste beginnt bei 800 Euro.
Wenn man davon spricht, Musik zu schreiben, meint man meist etwas anderes. Doch hier werden Zettel mit Tonsymbolen (Do, Re, Mi, Fa, So La, Ti) von der Handykamera erfasst, der Text erkannt und dann der entsprechende Ton abgespielt.
Dasselbe Prinzip funktioniert auch mit einer Pseudogitarre. je nachdem, welche Tonzettel man abdeckt, werden unterschiedliche Töne abgespielt. Das rockt!
Manchmal gehen Technologie und Spaß sehr gut zusammen. So wie bei dieser Demo-App, die Gesichter analysiert und in Emojis übersetzt.
Der IOIO-Plotter von Ben Tsvi wandelt Handyporträts in Daten um, die von einem frei hängenden Plotter in merkwürdig gezeichnete Bilder umgesetzt werden.
Klar, alles Arbeit. Auf dem Stand von Nest treten Programmierer am Kicker gegeneinander an. Die Ergebnisse werden natürlich von einer Datenbank auf einem Handy aufgezeichnet.
Am meisten Andrang herrscht dann aber noch an ganz profanen Orten: bei den auf dem Gelände verteilten Ladestationen.
Der Energiemangel ihrer Geräte führt Entwickler immer wieder zu ungewöhnlichen Notgemeinschaften zusammen. Diese hier trotzen, um ihre Endgeräte aufzuladen, sogar der brennenden Sonne Kaliforniens.
Google bezeichnet die I/O gerne auch als Festival. Und wie es sich für ein ordentliches Festival gehört, gibt es hier natürlich auch eine professionelle Seifenblasenmaschine.
Das nervt viele: Um zu den verschiedenen Vorträgen eingelassen zu werden, stehen Entwickler teilweise stundenlang vor den Vortragszelten an. Einige wünschen sich deshalb schon das alte Konferenzzentrum zurück. Da musste man wenigstens nicht in der prallen Sonne anstehen.
Um das Freigelände auszuschmücken, hat Google einige merkwürdige Exponate herangeschafft. So wie diesen Piratenbus, der ohne jeden Zusammenhang mittendrin steht.
Auch für Kinder zu programmieren, wird auf der I/O gelehrt. Beispielsweise mit diesen kleinen Robotern, die mit Sprachbefehlen gesteuert werden.
Auch Android Auto spielt auf der Entwicklerkonferenz eine Rolle. Google zeigt die Software in verschiedenen Autos. Das Highlight ist dieser Maserati Ghibli, in dem schon Android N installiert ist.
Die Frage, wofür das N in Android n stehen soll, überlässt Google seinen Kunden. Auf der I/O kann man Vorschläge auf diesen einstmals weißen Riesen-Androiden schreiben.
Ohnehin stehen überall auf dem Gelände große Android-Figuren herum. So wie diese, die offenbar mit viel Liebe aus einem Buchsbaum geformt wurde.
Entwickler sind manchmal auch Fans. Deshalb gibt es mehrere Stände, an denen man sich mit Google-Devotionalien eindecken kann.
Ein seltener Einblick. Auch ein selbstfahrendes Google-Auto ist auf dem Gelände zu besichtigen und zeigt, dass Googles Fahrzeuge nichts mit Luxus zu tun haben.
So wie in diesem Pressebereich ist Schatten überall auf dem Veranstaltungsgelände ein begehrtes Gut. Selbst wenn die Temperatur nur 20 Grad erreicht, brennt die Sonne unerbittlich auf die Teilnehmer herab.
Google-Fahrräder sind das Transportmittel der Wahl, wenn man zwischen dem Veranstaltungsgelände und Googles Gebäuden pendeln will. Sie stehen überall herum, können kostenlos benutzt werden und sind ausgesprochen rudimentär ausgestattet - aber bunt.
Das Google Konzept macht schon Sinn. Das Handy für Spezialanwendungen um zusätzliche austauschbare Komponenten erweiterbar zu machen. Der ursprüngliche Ansatz hingegen ist Quatsch, wenn die CPU veraltet ist, ist auch das [...]
Das Google Konzept macht schon Sinn. Das Handy für Spezialanwendungen um zusätzliche austauschbare Komponenten erweiterbar zu machen. Der ursprüngliche Ansatz hingegen ist Quatsch, wenn die CPU veraltet ist, ist auch das Display sowie andere Komponenten veraltet, da tausch ich gleich das ganze Gerät aus. Wer nachhaltig sein will nutzt sein Phone eben 3 Jahre oder länger, das ist kein Problem, danach zum Recycling.
Und eine Augenweide sind diese gepatchworkten Schokoladentafeln auch nicht gerade.
Für mich (als Smartphonekunde etwas abseits des Mainstreams) müsste die Modularität auch konkreter auf meine Wünsche eingehen können.
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Und eine Augenweide sind diese gepatchworkten Schokoladentafeln auch nicht gerade.
Für mich (als Smartphonekunde etwas abseits des Mainstreams) müsste die Modularität auch konkreter auf meine Wünsche eingehen können.
(Kurz: "Klein und trotzdem Gut")
Welchen Sinn soll es machen, bei einem Gerät einen austauschbaren Prozessor anzubieten. Damit sich jeder nach drei Monaten den neuesten und schnellsten holt? Dann steigt der Müll noch mehr an. Nachweislich sind die [...]
Welchen Sinn soll es machen, bei einem Gerät einen austauschbaren Prozessor anzubieten. Damit sich jeder nach drei Monaten den neuesten und schnellsten holt? Dann steigt der Müll noch mehr an. Nachweislich sind die Elektrogeräte die geringsten Müllerzeuger, die nicht durch austauschbare Komponenten auffallen. Bestes Beispiel für nachhalitgkeit sind die Apple-Teile. Umweltverträgliche Klebbstoffe und biologisch abbaubare Plastik, das hält länger als der ganze Android-"Dreck" (im wahrsten Sinne)
und deshalb sind beim Referenz Handy Google Nexus (5,5x, ...) weder Akku noch Speicherkarte modular / austauschbar ?
es geht nur ums Geld .. und nach spätestens 2 Jahren hat man gefälligst ein neues Gerät zu kaufen
aber [...]
und deshalb sind beim Referenz Handy Google Nexus (5,5x, ...) weder Akku noch Speicherkarte modular / austauschbar ?
es geht nur ums Geld .. und nach spätestens 2 Jahren hat man gefälligst ein neues Gerät zu kaufen
aber besten für 500€ oder mehr