Raspberry Pi 3 Bastelcomputer kann jetzt WLAN und Bluetooth

Kleincomputer Raspberry Pi 3
Foto: Rasbperry Pi Foundation/ Eben UptonWer am 29. Februar geboren wurde kann seinen Geburtstag genau genommen nur alle vier Jahre feiern. Im Grunde trifft das auch auf den Minicomputer Raspberry Pi zu, der am 29. Februar 2012 in den Handel kam und damals sofort ausverkauft war. Das Projekt der Raspberry-Pi-Stiftung war schon damals ein voller Erfolg.
Zum vierten - oder strenggenommen zum ersten - Geburtstag des kleinen Rechners haben dessen Entwickler nun den Raspberry Pi 3 vorgestellt. Das neue Modell ist mit einem schnelleren Prozessor, WLAN und einem Bluetooth-Chip aufgewertet worden. Gründer Eben Upton stellte das Gerät am frühen Montagmorgen vor, nachdem schon am Wochenende auf Reddit Fotos von Werbeanzeigen aufgetaucht waren.
Wegen der für WLAN und Bluetooth nötigen Antennen mussten einige Leuchtdioden an andere Stellen auf der Platine umgesetzt werden. Äußerlich hat sich das Gerät aber kaum verändert und ist kompatibel mit allen bisherigen Aufsteck- und Zusatzmodulen sowie auch mit bestehender Software, verspricht Upton. Besitzer von Zubehör müssen sich also kaum Sorgen machen.
Jedoch könnten ältere Gehäuse wegen der neuen Position der Leuchtdioden oder schlichtweg weil sie Funksignale abschirmen, Probleme bereiten. Es ist nicht ratsam, das neue Gerät in ein Metallgehäuse zu zwängen, weil Metall die Ausbreitung von WLAN- und Bluetooth-Signalen behindert.
Schon acht Millionen verkaufte Geräte
Den Vierkern-Prozessor aktualisierten die Entwickler auf eine 64-Bit-Architektur, die jedoch erst mit zukünftiger Software spürbare Veränderungen bringen wird. Den Arbeitsspeicher von einem Gigabyte ließen die Ingenieure unangetastet. Doch die auf 1,2 Gigahertz angehobene Taktfrequenz des Prozessors soll dem neuen Modell zu deutlich mehr Leistung verhelfen.
Das Gerät soll, wie das Vorgängermodell, 35 Dollar kosten und ist weiterhin für Bastelprojekte, simple Hausautomatisierung, als Experimentierplattform in Schulen oder einfach nur als Media-Center gedacht. Die Produktion der Vorgängermodelle werde weitergeführt, versichert Upton.
In Deutschland dürfte der Preis des Raspberry Pi 3 bei rund 40 Euro liegen. Zum Vergleich: Der erst vor einigen Monaten eingeführte sehr kleine Raspberry Pi Zero wird in Deutschland ab etwa 15 Euro angeboten, trotz Ankündigung der Macher, ein "5-Dollar-Computer " zu sein.
Nach eigenen Angaben verkaufte die Stiftung bisher mehr als acht Millionen ihrer Kleinrechner. Etwa drei Millionen davon sollen Raspberry Pi 2 gewesen sein.
Die ersten Modelle waren noch mit mageren 256 Megabyte Arbeitsspeicher ausgestattet, erfreuten sich bei Bastlern aber großer Beliebtheit, weil sie wenig Strom benötigen und vielfältig modifizierbar sind. Als Bildungsprojekt für Schüler und Studenten gestartet, fand der Raspberry Pi vor allem als komfortabel einsetzbares Media-Center viele Nutzer.