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Neues Smartphone-Betriebssystem: Blackberry 10

Foto: Research in Motion

RIM-Smartphone So sieht Blackberry 10 aus

Die neuen Blackberry-Smartphones werden erst in ein paar Wochen vorgestellt, trotzdem gelangen immer mehr Informationen über die Geräte an die Öffentlichkeit. Wir haben zusammengetragen, was man jetzt schon über die Hoffnungsträger weiß.

Am 30. Januar wird der Vorhang gelüftet. An diesem Tag will Research in Motion (RIM) zeigen, woran über ein Jahr lang intensiv gearbeitet worden ist. Neue Blackberry-Smartphones werden es sein, vor allem aber ein von Grund auf renoviertes Betriebssystem, Blackberry 10. Einen Ausblick darauf, wie das aussehen und was es können wird, gab es schon im Mai und September 2012.

Einige RIM-Manager drehten sogar ein Musikvideo für die neue Software. Entwicklern gab man unterdessen das Blackberry 10 Dev Alpha B an die Hand, ein Handy, auf dem sich das neue Betriebssystem schon nutzen und testen lässt, das aber nichts mit den endgültigen Geräten zu tun haben soll. Die will man der Öffentlichkeit erst Ende Januar zeigen.

Doch vieles von dem, was RIM so mühsam geheim zu halten versucht, ist längst publik geworden. Nachdem in den vergangenen Wochen mehrmals Fotos aufgetaucht waren, die angeblich die neuen Blackberrys zeigen sollen, gab es nun eine ganze Reihe von Lecks, die vieles über die neuen Geräte verraten.

Im Forum der Nachrichten-Tech-Website Crackberry  beispielsweise, veröffentlichte ein User ein Trainingshandbuch, das Blackberry-Verkäufer auf die neuen Modelle und die neue Software vorbereiten soll. Mittlerweile ist es zwar von der Seite gelöscht worden, doch da waren die Informationen schon in der Welt. Die britische Seite Tech Radar  listet ausführlich die technischen Daten eines Geräts mit der Bezeichnung Blackberry Z10 auf.

Unterschiedliche Chips, je nach Lieferland

Aus diesen und anderen Quellen kann man schon jetzt ein recht genaues Bild davon bekommen, was es mit den neuen Blackberry-Geräten auf sich hat. Demnach wird RIM wohl zwei Modelle vorstellen, das Z10 mit reiner Touchscreen-Bedienung und das X10 mit einer Kombination aus Touchscreen und Hardware-Tastatur. Das Touchscreen-Modell wird den Informationen zufolge mit einem 4,2-Zoll-Bildschirm bestückt sein, der 1280 x 768 Pixel darstellt. RIM würde sich damit erfreulich gegen den Trend zu 5-Zoll- und noch größeren Handybildschirmen stellen. Das Format verspricht Handlichkeit.

Angetrieben wird das Z10 wohl von einem 1,5 GHz schnellen Dualcore-Prozessor. Interessant ist dabei, dass offenbar unterschiedliche Chips verbaut werden, je nachdem, für welche Weltregion das jeweilige Blackberry Z10 vorgesehen ist. Zwei Gigabyte Arbeitsspeicher versprechen zudem schnelles Arbeiten. Der Speicherplatz wird mit 16 Gigabyte angegeben und soll erweiterbar sein. Für Videochats soll eine 2-Megapixel-Kamera, für Schnappschüsse ein 8-Megapixel-Modell verbaut sein.

Nachrichten stehen im Zentrum

Viel spannender als die Mittelklasse-Hardware wird jedoch sein, was das neue Blackberry-Betriebssystem kann, wie leicht es sich bedienen lässt und wie es sich im Vergleich mit Android und iOS schlägt. Von seiner Leistung hängt ab, ob RIM eine Chance hat, hinter Android und iOS das drittwichtigste System auf dem Smartphone-Markt anbieten zu können. Das jedenfalls ist das erklärte Ziel.

Ersten Berichten von Testern zufolge, die bereits Vorseriengeräte ausprobieren konnten, bringt Blackberry 10 die dafür nötigen Voraussetzungen mit. Zum einen, weil die Bedienung offenbar konsequent vereinfacht und gleichzeitig optimiert wurde. Vier Wischgesten sollen ausreichen, um alle wichtigen und regelmäßig anfallenden Aufgaben zu erledigen. Im Zentrum des Systems stehen, ganz in Blackberry-Tradition, Nachrichten, die aus jeder App heraus abrufbar sein sollen.

Strikte Trennung vom Privatleben

Außerdem hat RIM den Trend aufgegriffen, dass man seine eigenen Geräte zur Arbeit verwendet (BYOD, Bring Your Own Device). Weil solche Vorhaben oft daran scheitern, dass IT-Administratoren um die Sicherheit ihrer Netzwerke fürchten, hat RIM hierfür eine Lösung in Blackberry 10 eingebaut. Die Blackberry Balance genannte Funktion soll die berufliche und private Nutzung des Geräts strikt trennen. So gibt es einen Bereich, in dem man ausschließlich nach Unternehmensrichtlinien agieren kann und eingeschränkte Rechte besitzt, während man im Privatbereich nach Lust und Laune Apps installieren und Websites aufrufen kann.

Ein paar Überraschungen hat RIM dann wohl doch noch übrig: So mangelt es noch an Informationen zum neuen Tastatur-Blackberry. Auch gibt es bislang keine unabhängigen Tests eines Serienmodells mit der endgültigen Version der Blackberry-10-Software. Und schließlich ist noch vollkommen unklar, wann genau die neuen Smartphones zu welchen Preisen und über welche Kanäle angeboten werden.

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