Samsung Faltbares Smartphone könnte noch 2018 vorgestellt werden

Im November könnten die ewigen Gerüchte ein Ende haben: Der Chef von Samsungs Mobilgerätesparte kündigt ein faltbares Smartphone an - und einen radikalen Strategiewechsel.
Ein Ifa-Besucher spielt auf einem Samsung Galaxy Note 9

Ein Ifa-Besucher spielt auf einem Samsung Galaxy Note 9

Foto: Carsten Koall/ dpa

Samsung will eine neue Smartphone-Kategorie einführen: das Faltphone, in dem auch das Display einen Knick hat. Zusammengefaltet könnte es an ein Portemonnaie erinnern , ausgeklappt die Ausmaße eines Tablets mit sieben oder acht Zoll Bildschirmdiagonale annehmen. Im Gespräch mit CNBC  stellte DJ Koh, Chef der Mobilgerätesparte des koreanischen Konzerns, die Präsentation eines solchen Geräts für Anfang November in Aussicht, auf Samsungs Entwicklerkonferenz in San Francisco.

Gerüchte um ein solches Samsung-Smartphone kursieren seit mittlerweile sieben Jahren . Mal unter den Projektnamen Valley oder Winner, zuletzt unter dem Namen Galaxy X. Einen Prototypen zeigte das Unternehmen 2011, ein biegsames Display  2013. Drei Jahre später wurden Patentanträge bekannt, die Samsungs Pläne illustrierten. (Ähnliche Patentanträge haben auch Apple, Huawei und andere Hersteller eingereicht.)

DJ Koh: "Zeit, zu liefern"

Screenshot aus einem Samsung-Video von 2013

Screenshot aus einem Samsung-Video von 2013

Foto: YouTube/ Samsung

Auf der Ifa in Berlin sagte Koh nun dem US-Sender, die Entwicklung sei "kompliziert", aber "fast beendet". Es sei jetzt "Zeit, zu liefern". Details nannte er nicht, zur Bauweise sagte er nur: "Das meiste funktioniert auch in gefaltetem Zustand. Aber wenn Sie zum Beispiel browsen wollen, müssen Sie es wohl ausklappen. Aber wenn es ausgeklappt ist, welchen Vorteil hat es dann im Vergleich zu einem Tablet? Wenn es keinen gibt, warum sollten Konsumenten es dann kaufen?" Schon in früheren Berichten hieß es, das Faltphone von Samsung könnte ein kleineres Display auf der Außenseite haben, um auch in zusammengefaltetem Zustand benutzbar zu sein.

Allerdings hat Koh die Vorstellung im November nicht fest versprochen. Und selbst wenn das Galaxy X dann gezeigt würde: Eine Entwicklerkonferenz richtet sich in erster Linie an Entwickler, weniger an Konsumenten. Dass Samsung in so einem Rahmen ein neues, fertiges Produkt vorstellt, ist eher unwahrscheinlich.

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Koh kündigte aber auch noch einen Strategiewechsel an: Künftig werde Samsung neue Funktionen zuerst in seinen Mittelklasse-Smartphones der Galaxy-A-Reihe einführen, statt in den teureren Galaxy-S- und Galaxy-Note-Modellen. Damit möchte der Konzern vor allem junge, weniger gut verdienende Kunden gewinnen.

"In der Vergangenheit habe ich neue Technik und Unterscheidungsmerkmale in die Flaggschiffmodelle gebracht und diese dann in die Mittelklasse heruntergereicht. Aber ich habe meine Strategie geändert und fange nun mit der Mittelklasse an", sagte er im CNBC-Interview . "Wir konzentrieren uns sehr auf die Millennials als Zielgruppe, die sich die Topmodelle nicht leisten können. Aber wie kann ich diesen Menschen bedeutsame Innovationen bringen? Darum versuche ich, unsere Mittelklassemodelle herauszustellen." Ob das bereits mit dem Faltphone beginnt, sagte er nicht.

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Samsung sieht sich im Smartphone-Geschäft wachsender Konkurrenz vor allem aus China gegenüber. Huawei verkauft Analysten zufolge  mittlerweile mehr Smartphones als Apple und ist damit zweitgrößter Anbieter der Welt, wenn auch noch mit einigem Abstand zu Samsung.

pbe
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