Probleme mit Galaxy Note 7 Deutsche Samsung-Kunden können sich für Umtausch registrieren

Samsung Galaxy Note 7
Foto: Jannis Mattar/ dpa
Samsung Galaxy Note 7
Foto: Jannis Mattar/ dpaDas Display zerborsten, das Gerät verkohlt: Nach Berichten über explodierte Handyakkus hat der Smartphone-Marktführer Samsung eine große Rückrufaktion für das Galaxy Note 7 gestartet. Weltweit sollen mehr als 2,5 Millionen verkaufte Geräte umgetauscht werden können, teilte der Konzern mit.
In Deutschland können sich Kunden für einen Austausch des Samsung Galaxy Note 7 auf einer Homepage registrieren lassen, wie der Konzern auf seiner Facebook-Seite am Sonntag ankündigte. Samsung machte zunächst keine Angaben dazu, wie viele Geräte in Deutschland betroffen sind.
Nach mehreren Fällen von Akkubränden hatte das südkoreanische Technologieunternehmen mitgeteilt, dass die Geräte aus dem Verkehr gezogen werden. Nach eigenen Untersuchungen identifizierte Samsung Probleme mit der Akkuzelle. 35 Schadensfälle seien bisher bestätigt worden. Was genau die Probleme verursachte, ist nicht bekannt.
"Alle Geräte bis März 2017 austauschen"
Die Kunden in den USA können schon in der nächsten Woche ein neues Galaxy Note 7 bekommen oder ihr jetziges Gerät gegen die Premium-Modelle Galaxy S7 oder Galaxy S7 Edge umtauschen. Für den Preisunterschied will Samsung aufkommen. In den USA wird Note 7 ab 850 Dollar (etwa 760 Euro) angeboten.
In Deutschland wollten die Mobilfunkprovider und Händler eigentlich am vergangenen Freitag mit dem Verkauf des "Phablets" starten. Vorbesteller dürfen eventuell schon am Donnerstag beliefert worden sein.
Südkoreanische Medien berichteten unter Berufung auf Experten, dass die Umtauschaktion bis zu 1,5 Billionen Won (etwa 1,2 Milliarden Euro) kosten könne. Das Unternehmen machte dazu bisher keine Angaben. Der Chef der Smartphonesparte, Koh Dong Jin, hatte lediglich von enormen Kosten gesprochen. "Unser vorläufiges Ziel ist es, dass alle Produkte bis zum März kommenden Jahres umgetauscht sind", zitierte die nationale Nachrichtenagentur Yonhap einen Firmenvertreter.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) forderte Erklärungen von Samsung. "Ich frage mich natürlich, warum diese Akkus explodieren können und wie dieses Problem jetzt dauerhaft behoben wird", sagte sie der "Bild am Sonntag". "Und wie viele andere will ich natürlich wissen, ob dieser offenbar gefährliche Akkutyp auch in anderen Mobilgeräten eingesetzt wird. Hier verlange ich Aufklärung."
In Deutschland sollte das Note 7 ursprünglich am 2. September erscheinen, mittlerweile nennt Samsung kein Erscheinungsdatum mehr. Das Gerät wird 849 Euro kosten. Unseren Test des Smartphones, bei dem es zu keinen Problemen kam, lesen Sie hier.
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Samsung Galaxy Note7: Das neue Smartphone-Flaggschiff des koreanischen Konzerns kommt mit Zeichenstift und Wasserdichtigkeit.
Wie bei allen aktuellen Oberklasse-Smartphones von Samsung, ist der Amoled-Bildschirm mit Quad-HD-Auflösung von herausragender Qualität, stellt satte Farben und feine Details dar.
Und weil das Note7 nach dem US-Militärstandard IP68 gegen Wasser und Staub geschützt ist, macht es auch nichts, wenn es bei der Gartenarbeit mal in den Wasserstrahl der Gießkanne gerät.
Nach einer solchen Dusche erscheint auf dem Bildschirm der Hinweis: "Überprüfen des Ports". Der ist sicher gut gemeint und soll daran erinnern, dass man den USB-Anschluss trocknen sollte, bevor man nun wieder ein Netzteil anschließt. Nur endet er leider mit einem halbfertigen Satz.
Auf der Oberseite des Note7 befindet sich die Schublade, in die Sim- und Speicherkarte gemeinsam eingelegt werden müssen.
Die Hauptkamera auf der Rückseite beschränkt sich auf zahlenmäßig bescheidene zwölf Megapixel, kommt damit aber zu einer sehr guten Bildqualität.
Das auf Knopfdruck herausragende Merkmal des Note7 ist jedoch der S Pen. In seiner neuesten Inkarnation vermittelt seine Digitaltechnik ein fast schon analoges Schreibgefühl.
Notizen lassen sich mit dem S Pen auch machen, ohne dass man dafür vorher das Smartphone entsperren muss. Dazu zieht man einfach den Stift aus seiner Halterung, woraufhin der Bildschirm zum Endlos-Notizblock wird.
Benutzt man ihn nicht als Notizblock zeigt der Bildschirm auf seinem Always-on-Display Datum, Uhrzeit und Informationen zu neuen Nachrichten an.
Wer mag, kann mit dem Note7 auch richtig malen und zeichnen, der S Pen agiert dabei ähnlich feinfühlig wie die Stifte professioneller Grafiktablets.
Natürlich kann man sich beim Fotografieren mit der Standard-Automatik begnügen, aber Samsungs-Foto-App bietet auf Wunsch auch eine Menge zusätzlicher Foto-Modi an.
Wie beim Galaxy S7 edge ist auch der Bildschirm des Galaxy Note7 zu den Rändern hin leicht gebogen. Und genau wie beim Galaxy S7 edge versucht Samsung diesen Teil des Bildschirms durch sogenannte Seiten-Paneele nutzbar zu machen.
Je nach Typ sind die Seiten-Paneele unterschiedlich nutzlos, erfüllen letztlich Funktionen, die man mit herkömmlichen Apps und Widgets ebenso gut erledigen kann.
So wie Apple es in iOS 9 eingeführt hat, bietet auch Samsung im Note7 einen Blaufilter an, den man manuell oder zeitgesteuert aktivieren kann, um das Licht des Bildschirms bei Dunkelheit in einen augenschonenden warmen Modus umzuschalten.
Insgesamt ist das Galaxy Note7 ein hervorragendes Smartphones, mit einer herausragenden Kamera, reichlich Leistung und einem tollen Bildschirm. Der S Pen erfüllt seine Aufgaben bestens, wenn man denn mit einem Stift auf seinem Smartphone kritzeln will.
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