
Polaroid Snap Touch und Insta Share-Printer im Test: Snap Touch und Insta Share-Printer im Test
Polaroid Snap Touch und Insta-Share Printer im Test Die Rückkehr der Sofortbilder
Lange vor der Erfindung der Digitalkamera waren Polaroid-Sofortbilder die simpelste Möglichkeit, ein Motiv zu fotografieren und kurz darauf zu begutachten - nur eben auf Papier. Fotografen und Künstler benutzten die Schnellschussbilder zum Beispiel, um sich einen Eindruck von der Aufnahmesituation zu machen, als Vorschau, würde man heute sagen. Andy Warhol war ein Fan dieser analogen Fototechnik.
Auch wenn die Popularität von Polaroidkameras über die Jahre nachließ, hat sich die Firma in die digitale Gegenwart gerettet. Eine 2008 eigentlich schon aufgegebene Fabrik in den Niederlanden produziert seit Längerem wieder Sofortbildkameras nach den alten Vorbildern und bietet sowohl alte als auch neue Kameras an.
Vor allem aber hat sich Polaroid der Digitaltechnik geöffnet, das Unternehmen bietet Kameras und Drucker an, die das moderne ZINK-System (Zero Ink) nutzen, eine Drucktechnik, bei der die Tinte im Papier statt in einer Patrone steckt.
Zwei Geräte, die Bilder mit dieser Technik produzieren, habe ich ausführlich ausprobiert. Zum einen die Polaroidkamera Snap Touch, die im Grunde eine Digitalkamera mit integriertem ZINK-Drucker ist. Zum anderen den Insta-Share Printer, der ein Moto Mod ist, ein Zusatzmodul zum Aufstecken auf Motorola-Smartphones der Z-Serie.

Polaroid Snap Touch und Insta Share-Printer im Test: Snap Touch und Insta Share-Printer im Test
Die Kamera
Die Snap Touch bietet eine Festbrennweite, 13 Megapixel Auflösung, einen mäßigen Bildschirm und Speicherplatz für nur zehn Aufnahmen. Den Speicherplatz kann man zwar per Steckkarte erweitern, aber der eigentliche Sinn einer solchen Kamera ist es ja nicht, schöne Fotos für die Ewigkeit zu machen, sondern schnelle Schnappschüsse, die man ebenso schnell auf Papier weitergeben kann.
Und genau das klappt mit der Polaroid ziemlich gut. Mit einem Druck auf den ausklappbaren Blitz wird die Kamera eingeschaltet, über das Display das Motiv anvisiert, fertig. Anders als bei den alten Kameras rutscht allerdings nicht direkt nach dem Fotografieren ein Bild aus dem Gerät. Man kann das Foto am Bildschirm begutachten, bevor man es ausdrucken lässt.
Das Smartphone-Modul
Der Insta-Share Printer funktioniert ähnlich, er hat jedoch keine eingebaute Kamera. Stattdessen wird er auf ein Moto-Z-Gerät aufgesteckt und nutzt dessen Kamera mit. Auf dem Handy nutzt man dann freilich eine Polaroid-App zum Fotografieren und drückt zum Auslösen den Auslöseknopf auf dem Druckermodul. Der Druckvorgang wird, ebenso wie bei der Snap Touch, manuell ausgelöst.

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Motorola-Nutzer müssen in Kauf nehmen, dass ihr schickes schlankes Smartphone mit dem aufgesteckten Insta-Share Printer zum dicken Klopper wird. Das knapp sechs Millimeter dünne Handy versinkt regelrecht unter dem fingerdicken Drucker.
Die Drucktechnik in den beiden Geräten ist weitgehend identisch. Der Druckvorgang wird von einem leisen Summen begleitet, ein Ausdruck dauert etwa 30 Sekunden. Das Ganze ist aber locker schnell genug, damit es mit traditionellen Sofortbildern mithalten kann, die nach dem Auswerfen aus der Kamera auch eine Weile gebraucht haben, bis Konturen und Farben sichtbar wurden.
Video: So lang dauert der Ausdruck beim Polaroidgerät
Das Fotopapier wird stapelweise in die entsprechenden Fächer geladen, es kann in Stückelungen zu 20, 30 oder 50 Blatt gekauft werden. Billig ist das nicht. Pro Foto kostet der Ausdruck je nach Packungsgröße zwischen 58 Cent und 65 Cent.
Die Fotoqualität
Bei diesem Preis könnte man eine hohe Fotoqualität erwarten, doch weit gefehlt. Positiv ausgedrückt retten die beiden Sofortbilddrucker den Charme alter Polaroids in die Gegenwart. Man darf hier weder kräftige Kontraste noch feine Details oder knallige Farben erwarten. Etwas flau wirken alle meine Ausdrucke.
Interessanterweise machte es auch kaum einen Unterschied, mit welchem der beiden Geräte ich meine Motive knipste. Von der Bildqualität der Motorola-Kamera bleibt beim Ausdruck nicht viel übrig, die fotografische Qualität der Snap-Touch-Kamera liegt sowieso weit dahinter. Auch sonst macht sie mit ihrem klapprigen Ausklappblitz und dem billig wirkenden Plastikgehäuse eher den Eindruck, der Straßenpreis von etwa 180 Euro sei zu hoch angesetzt. Ein Schnäppchen ist aber auch der Insta-Share Printer nicht, der online für 130 bis 150 Euro angeboten wird.
Fazit
Letztlich lässt sich sagen: Sofortbildfotografie macht Spaß, auch mit diesen beiden neuen Gadgets. Allerdings nur dann, wenn man sich voll auf die Technik und deren Einschränkungen einlässt. Man muss die typische, etwas verwaschen wirkende Anmutung der modernen Sofortbilder mögen. Und man muss bereit sein, regelmäßig teures Fotopapier nachzukaufen.