Sonos One
Foto: SonosNach langer Entwicklungszeit hat die US-Firma Sonos, ein Spezialist für Mehrzimmer-Soundsysteme, am Mittwoch ihren ersten Lautsprecher vorgestellt, der vom Nutzer mit Sprachbefehlen gesteuert werden kann. Die Sonos One genannte Box erinnert optisch an den Play-1-Lautsprecher von Sonos. Im neuen Modell ist allerdings ein System aus sechs ringförmig angeordneten Mikrofonen eingebaut, das - ähnlich wie bei Amazon Echo und Google Home - die Stimme des Anwenders aus jeder Richtung und auch aus großer Entfernung erkennen können soll.
Amazon ist trotz der Rivalität bei der Hardware zugleich ein wichtiger Partner für Sonos. Denn im Sonos One kommt nicht ein selbst entwickeltes System, sondern Amazons Spracherkennungssoftware Alexa zum Einsatz, wie das Unternehmen bei einer Veranstaltung in New York ankündigte. Die Unterstützung für den Google Assistant soll im kommenden Jahr folgen.
Alexa soll auch die bisherigen Sonos-Lautsprecher smart machen. Dafür sollen sich diese mit Amazons vernetzten Echo-Lautsprechern verbinden. Sprachbefehle werden dann von den Echo-Geräten angenommen und an die Sonos-Anlagen weitergegeben. Auf diese Weise soll man die Musik in einzelnen oder mehreren Räumen per Sprache steuern können, à la: "Alexa, spiel im Badezimmer Musik von den Foo Fighters."
Mit der Einführung des One legt sich Sonos mit Amazon und Google, aber auch mit Apple an. Deren vernetzter Lautsprecher HomePod soll in den USA noch vor dem Weihnachtsgeschäft auf den Markt kommen. Apple hatte bei der Vorstellung des HomePod betont, dass er einen besseren Klang als die Konkurrenzmodelle bieten werde. Überprüfbar ist diese Aussage bisher freilich nicht, unabhängige Test des HomePod stehen noch aus.
Amazon hatte die als extrem zukunftsträchtig geltende Produktkategorie der smarten Lautsprecher praktisch im Alleingang am Markt etabliert. Erst vergangene Woche hatte der Onlinehändler neue Modelle für das Weihnachtsgeschäft vorgestellt.
Google wiederum kündigte wenigen Stunden nach Sonos ebenfalls zwei neue smarte Lautsprecher an: den kleinen Home Mini für 59 Euro und den wesentlich aufwendiger konstruierten Home Max, der in den USA 399 Dollar kostet. Apples HomePod wiederum soll in den USA 350 Dollar kosten. Mit einem Preis von 199 Dollar - in Europa 229 Euro - wäre der Sonos One damit ein vergleichsweise günstiges Angebot, zumindest unter den besser klingenden Modellen.
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Sonos Play 1: Der kleinste und gleichzeitig günstigste Drahtlos-Lautsprecher des amerikanischen Herstellers lässt sich zwar locker mit einer Hand anheben, ist aber knapp zwei Kilo schwer. Gute Lautsprecher brauchen eben schwere Magneten.
Innenleben: Diese Computersimulation des Play 1 zeigt den aufgeräumten Aufbau der Sonos-Box.
Minimalistisch: Das Design des Play 1 orientiert sich am Look der beiden größeren Modelle Play 3 und Play 5.
Gut versteckt: Der Anschluss des Stromkabels wurde so konstruiert, dass dessen Stecker vollständig im Gehäuse verschwindet.
Notbehelf: Wer keine Sonos-Bridge besitzt, kann die Play 1 auch per Kabel mit seinem Netzwerk verbinden.
Aufgehängt: Das Gewinde auf der Rückseite dient dazu, die Lautsprecherbox mit entsprechenden Montage-Systemen an der Wand zu befestigen, was vor allem beim Einsatz als Surroundbox sinnvoll sein kann.
Bedienelemente: Die Steuerung des neuen Sonos-Lautsprechers ist einfach. Wie bei allen anderen Aktivboxen des Unternehmens genügen eine Lautstärkewippe und eine Play/Pause-Taste.
Einfach einrichten: Die kostenlose Sonos-App erledigt die Einrichtung der Lautsprecher - egal, ob man sie allein oder zusammen mit anderen Sonos-Geräten nutzen will.
Beistelltisch-Player: Einzeln genutzt, erzeugt ein Play 1 einen erstaunlich klaren und kompakten Sound mit vergleichsweise kräftigen Bässen.
Anfetten: So richtig tief in den Basskeller kommt der Play allerdings nicht. Die Kombination aus zwei Play 1 und einem Sonos Sub überwindet diesen Mangel aber mühelos. Das allerdings kostet dann zusammen eine knapp vierstellige Summe.
TV-tauglich: In Kombination mit dem Sonos-Playbar finden die Play-1-Geräte ihre eigentliche Bestimmung. Als Rückboxen eines Surroundsystems auf Basis dieses Soundbars erweitern sie das Klangbild beträchtlich.
Vollausstattung: Die Kombination aus Soundbar, Sub und zwei Play 1 bildet eine kräftig und klar aufspielende Surround-Anlage, für die man - außer der Stromkabel - keine Strippen ziehen muss. Billig ist diese Wohnzimmeranlage allerdings nicht.
Das erste Büro: Hinter dem vergitterten Fenster im ersten Stock dieses Gebäudes gründeten Craig Shelburne, Tom Cullen, Trung Mai und John MacFarlane 2002 die Firma Sonos. Direkt darunter befindet sich im Erdgeschoss ein mexikanisches Restaurant, in dem es jeden Tag ab dem späten Nachmittag laut wird.
Bevor er mit Sonos begann Lautsprecher zu entwickeln, die Musik per WLAN empfangen, war John MacFarlane schon mit seiner ersten Firma erfolgreich. Sein auf E-Mail-Software spezialisiertes Unternehmen Software.com wurde für 6,8-Milliarden-Dollar von Phone.com übernommen.
Fast schon idyllisch: Das bisherige Hauptquartier von Sonos lud die Mitarbeiter zum Arbeiten im Freien ein. Weil es zuletzt viel zu eng wurde, zog die Firma 2015 in mehrere neue Gebäude in Santa Barbara um.
Viel Platz bot der ehemalige Firmenparkplatz nicht. Umso wichtiger war es offenbar klarzustellen, dass hier wirklich nur Sonos-Mitarbeiter parken durften.
Vor dem neuen Hauptquartier findet man mehrere solcher Schilder. Sie reservieren Parkplätze für Job-Bewerber, die hier offensichtlich regelmäßig vorstellig werden.
Bloß kein Stress: Während im nahen Los Angeles nichts ohne Auto geht und Staus zum Alltag gehören, geht es im Küstenstädtchen Santa Barbara sehr geruhsam zu. Das Foto zeigt die morgendliche Rushhour auf einer der Hauptverkehrsadern der 90.000-Einwohner-Stadt.
Das Wetter bei unserem Besuch war untypisch: In Santa Barbara scheint an rund 300 Tagen im Jahr die Sonne, was es leicht macht, neue Mitarbeiter anzulocken. Das neue Laborgebäude von Sonos, auf dessen Dach diese Aufnahme entstand, ist nur ein paar Schritte vom Strand entfernt. Im Erdgeschoss steht ein Abstellraum bereit, in dem die Angestellten ihre Surfbretter unterstellen können.
Ein besonderes Lichtspiel hat sich Sonos im Großraum seines neuen Bürogebäudes geleistet. An einer mehrere Meter hohen Plexiglaswand sind Dutzende Netzwerklautsprecher angebracht, aus denen Musik tönt. Die Farbe der Wand ändert sich in einem steten, ruhigen Rhythmus, während die Mitarbeiter an davor verstreuten Tischen arbeiten.
Im Marketing läuft gerade Rage Against The Machine. Überall in den Gebäuden sind Lautsprecher verteilt, überall sind iPads wie dieses an der wand befestigt, über die sich das Musikprogramm steuern lässt. Wer morgens zuerst kommt bestimmt, was gespielt wird.
Konferieren, sinnieren, hören: In den Gebäuden des Unternehmens stößt man immer wieder auf solche kleinen Konferenzräume. Jeder ist individuell gestaltet, nur eines haben sie gemeinsam: Sonos-Lautsprecher, die stets zur Einrichtung gehören.
Mobil ohne Sprit: Mitarbeiter, die zwischen den verschiedenen Sonos-Gebäuden pendeln müssen, können einen Elektroscooter oder eines der Firmenfahrräder ausleihen. Reserviert werden die Drahtesel per App.
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