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Tablet-Rechner: So stellt sich Intel neue Ultrabooks vor

Foto: Peter Zschunke/ dpa

Superschlanke Laptops Intel setzt auf Ultrabooks

Leichte Tastatur-Tablets und Ultrabooks mit Touchscreen: Chiphersteller Intel zeigt auf der Elektronikmesse CES, wie man sich die nahe Zukunft vorstellt. Die superflachen Prototypen werden Tablets immer ähnlicher. Was damit zu tun haben dürfte, dass Tablets Intel derzeit mächtig schaden.

Intel-Manager Mooly Eden stellt gleich zu Beginn der Pressekonferenz auf der CES in Las Vegas klar: Heute geht es nicht um Zahlen oder technische Details, heute geht es nur darum, was mit Ultrabooks möglich ist. Denn die, daran lässt die Präsentation des Managers keinen Zweifel, hält Intel für das nächste große Ding. Seit Billig-Notebooks und Tablets den Netbook-Markt zerstört haben, sucht Intel nach einem neuen Computertrend. Den will der Konzern mit Ultrabooks nun einfach selbst setzen - er fördert die auf Intel-Technik basierenden Ultrabooks mit einem 300-Millionen-Dollar-Fonds.

Das Geld ist nötig: Im traditionellen PC-Markt leiden Intel und seine Kunden, die PC-Hersteller, unter sinkenden Umsätzen. Das Interesse an Desktop-PC geht seit Jahren zurück. Aber jetzt sinken auch noch die Absatzzahlen von Net- und Notebooks, weil viele Kunden lieber Tablets kaufen. Und in Tablets stecken nur in den seltensten Fällen Intel-Chips. Hier sind Hersteller wie Qualcomm, Nvidia und Samsung besser im Geschäft.

Intel gibt den Kurs vor

Intel-Manager Eden lobte kurz aktuelle Ultrabooks, zum Beispiel ihre Rechenleistung: Beeindruckend war das schon, als er Dutzende Digitalfotos fast sekundenschnell zu einem kompakten digitalem Fotoalbum umrechnen ließ und ein Formel-1-Rennspiel mit hochauflösender Grafik auf einem Leichtbau-Laptop demonstrierte. Das hätte zwar auch jeder Notebook-Hersteller tun können. Eden gab dann aber anhand mehrerer Prototypen einen Ausblick darauf, wie sein Konzern sich die künftigen Ultrabooks vorstellt. Intel schreibt der Branche vor, wie die Leicht-Laptops gebaut werden (beispielsweise nicht dicker als 18 Millimeter) und welche Technik sie enthalten.

Bald kommen die Ultra-Touchbooks

Ein Kernelement künftiger Ultrabooks dürften Touchscreens sein. Ausführlich demonstrierte Eden anhand des Prototyps eines Touch-Ultrabooks, wie leicht man darauf durch digitale Zeitschriften blättern, wie intuitiv man Bilder und Texte vergrößern und verkleinern kann. Tests mit Versuchsnutzern hätten gezeigt, dass Menschen die Bedienung eines Touch-Laptops gar nicht schwerfalle. Auf die Kombination mit einer Tastatur wollten die Tester Eden zufolge aber nicht verzichten. Was nicht so recht zu den Tablet-Verkaufszahlen passt, aber gut zu Intels Strategie.

Pünktlich zur Veröffentlichung von Windows 8, vermutlich im späten Sommer oder im Herbst, wird es solche Rechner auch zu kaufen geben. Das neue Microsoft-Betriebssystem ist derart auf Touch-Bedienung ausgelegt, dass es erst mit entsprechender Hardware richtig Spaß macht.

Sensible Laptops

Aber Touch ist noch nicht alles. Mooly Eden zeigte auch ein Ultrabook, das mit Sensoren ausgestattet ist, wie man sie von Tablets und Smartphones kennt, also etwa Beschleunigungs- und Lagesensoren. Die Anwendungen für diese Sensoren sollten allerdings andere sein als die von Eden gezeigten Tabletspiele. Im Alltag dürfte es wenig Spaß machen, die Kugel in einem virtuellen Labyrinthspiel zu steuern, indem man ein komplettes Ultrabook hin- und herbalanciert. Leichtbau-Laptops wiegen ein Kilo oder mehr und sind lange nicht so handlich wie Tablets.

Zum Schluss der Präsentation holte der Intel-Manager noch einen Prototyp hervor, der musterhaft dafür sein dürfte, wohin sich die Leichtrechner nach Intels Willen entwickeln sollen: ein Convertible. Unter dieser Bezeichnung versteht man Laptops, bei denen man den Bildschirm umdrehen und über die Tastatur legen kann, um sie wie ein Tablet zu verwenden.

Das dürfte Intels Wunsch sein: Ultrabooks mit Intel-Chips auf den Markt zu bringen, die fast so klein, schlank und leicht sind wie Tablets werden, aber eine vollwertige Tastatur mitbringen. Dass Kunden sich solche Tastatur-Tablets wünschen, zeigt der Erfolg von Hybrid-Tablets wie dem Prime von Asus oder dem Lenovo S2, die mit Hilfe von Tastaturdocks zu Pseudo-Notebooks mutieren. Mit einer neuen Generation schlanker und leichter Ultra-Convertibles hätte der Chipkonzern Intel die Chance, die aktuelle Entwicklung umzukehren und den Tablets wieder Marktanteile abzuringen.

Ob dieser Plan aufgeht, hängt vor allem davon ab, wie gut Windows 8 wird - und wie viel besser als die aktuellen Tablet-Systeme iOS und Android.

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