Tablet-Computer Durchwachsene Reaktionen bei WeTab-Erstkunden

WeTab: Viele Erstkäufer hadern noch mit ihrem neuen Gadget
Foto: Matthias KrempEin Traumstart ist das nicht. Monatelang mussten sich diejenigen gedulden, die ein WeTab vorbestellt hatten. Und kaum waren die ersten Exemplare des in Deutschland entwickelten Tablet-Rechners ausgeliefert, ging das Gejammer los. In Web-Foren, und vor allem in der Facebook-Gruppe zum WeTab klagen viele der der erwartungsvollen Käufer über enttäuschenden Erlebnissen beim Erstkontakt mit dem Gerät.
Ursprünglich hätte das WeTab noch vor dem iPad auf den Markt kommen sollen - das hatte das Unternehmen nach der überraschenden Produktankündigung via Facebook noch im März versprochen. Dann aber waren offenbar unerwartete Probleme aufgetaucht, die Einführung wurde verschoben - bis jetzt. Nun sollen die Geräte endlich in den Handel kommen. Vorbesteller, so das Versprechen, sollten ein paar Tage vor den Ladenkäufern beliefert werden.
Doch schon da hakt es. Wer beim Online-Händler Amazon geordert hat, muss sich bis zum 23. September gedulden. Media-Markt-Kunden hingegen, durften ihre WeTabs bereits am 21. September abholen, fasst tablet-faq zusammen.
Einige Kunden haben das Gerät aber tatsächlich schon erhalten und ausprobiert - und von dieser Gruppe beschweren sich einige darüber, dass die Multitouch-Fähigkeit des Bildschirms nicht funktioniere und dass HD-Videos ruckeln. Auch bei YouTube-Filmchen soll es Probleme geben. Dass zudem der Marketplace, der Online-Shop für WeTab-Software nicht erreichbar ist, wird ebenfalls moniert. Käufer Christian B. klagt auf Facebook gar, er könne sein WeTab gar nicht in Betrieb nehmen. Selbst der Support, der von Aldi-Zulieferer Medion geleistet wird, habe ihm nicht helfen können. Er will sein Gerät zurück geben.
"Einer der dämlichsten Verkaufsstarts"
Mit seiner Enttäuschung steht Christian B. nicht allein da. Thomas M. findet sein Exemplar "relativ schwer und laut". Peter D. stört sich vor allem an der E-Book-Anwendung. Die sei "eindeutig die schlechteste". Einen Hochkantmodus gebe es nicht und das Umblättern sei eine Qual. Auch daran, dass die versprochene Skype-App fehlt, stören sich viele Nutzer. Bernd-K. erklärt die Markteinführung im Facebook-Forum zu "einem der dämlichsten Verkaufsstarts".
Aber es gibt auch andere Stimmen. Markus M. beispielsweise, der schreibt: "Also die Performance ist gut. Läuft echt wie Sau." Christian E. freut sich, dass die Installation statt der erwarteten 40 Minuten bei ihm nur 15 Minuten gedauert hat. Auch für die Reaktionsgeschwindigkeit des Touchscreens wird das Gerät gelobt, ebenso wie für die Geschwindigkeit beim Websurfen via W-Lan.
Die Fehlstellen im System will der Hersteller per Software-Update füllen. In einem Gespräch mit SPIEGEL ONLINE hatte Tore Meyer, Geschäftsführer der 4tiitoo GmbH, die das WeTab entwickelt hat, eingestanden, dass es noch einige Verbesserungen zu erledigen gebe. Die sollten allerdings bis zur Auslieferung in das System eingearbeitet worden sein. Damit aber hatte Meyer offenbar nicht die Auslieferung an die Vorbesteller, sondern den regulären Verkaufsstart am Freitag gemeint.
Das ist jedenfalls all jenen zu wünschen, die jetzt wütend und enttäuscht über ihrem neuen Computerspielzeug brüten und überlegen, ob sie es zurück geben sollen. Ein paar Tage Geduld sollten sie noch aufbringen. Vielleicht kommen am Freitag ja wirklich die versprochenen Updates - und alles wird gut.