Tablet-Gerätevergleich
Sechs Androids gegen das iPad
Die Aufholjagd beginnt: Die ersten Tablets mit Googles mobilem Betriebssystem Android Honeycomb landen gerade in den Läden. Matthias Kremp hat sich die neuen Streichelcomputer angeschaut - auf der Suche nach dem iPad-Killer.
Bislang war die iPad-Konkurrenz chancenlos: Die meisten Tablets der Wettbewerber waren nur mit leidlich angepassten Varianten von Googles Handy-Betriebssystems Android ausgestattetet. Diese zusammengestückelten Tablets haben Tester nicht überzeugt und kaum Käufer gefunden. Und so hat Apples iPad trotz vieler Mitbewerber die marktbeherrschende Position behauptet. Bis jetzt: Nun erscheinen die ersten Tablets mit dem neuen Betriebssystem Android 3.0. SPIEGEL ONLINE konnte einige Neuheiten noch vor Markteinführung testen.
Google hat Android 3.0, auch Honeycomb genannt, speziell für Tablet-PC entwickelt. Vor allem die Benutzeroberfläche ist an die größeren Bildschirme und die grundsätzlich andere Art der Nutzung solcher Geräte angepasst worden. Eine Statusleiste ermöglicht jederzeit Zugriff auf wichtige Funktionen. Dazu gehört die neue Liste der zuletzt genutzten Apps, mit der man per Fingertipp zwischen aktiven Programmen umschalten kann. Außerdem wurden die Bildschirmtastatur, der Webbrowser und die Kamera-App überarbeitet.
Android 3.0 ist nur für Tablets und nicht für Handys verfügbar, eine vereinheitlichte Android-Version für beide Gerätegattungen soll im Laufe des Jahres veröffentlicht werden.
Diese sechs Geräte haben wir ausprobiert:
das Acer Iconia A500, das erste Honeycomb-Tablet, das man auf dem deutschen Markt schon kaufen kann
das Asus Transformer, ein Tablet, das mithilfe einer Zusatztastatur zum Netbook mutiert
das Motorola Xoom, der Tablet-Rechner, der zwar als erster mit Honeycomb vorgeführt wurde, es aber jetzt nicht als erster in die Läden geschafft hat
das Samsung Galaxy Tab 10.1, das Google ausschließlich an Entwickler verteilt und das man nicht kaufen kann
das Samsung Galaxy Tab 10.1v, das fast genauso heißt wie das Entwicklermodell, technisch und optisch aber aus einer anderen Welt stammt
das HTC Flyer, das als einziges kleiner ist, noch mit einer alten Android-Version und einem Stift zum Kritzeln auf dem Bildschirm ausgeliefert wird
Die fünf großen der sechs getesteten Tablets ähneln sich auffallend. Alle haben 10,1-Zoll-Bildschirme mit einer Auflösung von 1280 x 800 Pixeln, zeigen also deutlich mehr Details als das iPad 2 mit seinen 1024 x 768 Bildpunkten. Außerdem nutzen sie alle denselben Tegra-Dualcore-Prozessor von nVidia, dem ein Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite steht. Für Daten, Musik, Videos und Fotos stehen je nach Ausführung 16 oder 32 Gigabyte Speicherplatz zur Verfügung, W-Lan und Bluetooth haben alle, eine Anbindung an 3G-Funknetze nur ein paar.
Wie unterscheiden sich die neuen Android-Tablets? Was können die einzelnen Modelle besonders gut, was nicht? Was fehlt? Der Tablet-Vergleich verrät es.
Acer Iconia Tab A500 - Pummelchen mit vielen Anschlüssen
Foto: SPIEGEL ONLINE
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Honeycomb-Tablets im Vergleich: Acer Iconia A500
Da hat Acer der Konkurrenz mal gezeigt, wie man die Konkurrenz fast unbemerkt überholt. Während sich Motorola monatelang darauf ausruhte, mit dem Xoom das erste Honeycomb-Tablet überhaupt zu haben, brachte Acer sein Android-3.0-Modell still und heimlich in die Läden, verkauft das Gerät in Deutschland bereits über die großen Elektronikketten. Mit einem Preis von 499 Euro bei 32 Gigabyte Speicher ist es zudem recht günstig, mit 765 Gramm allerdings auch deutlich schwerer als alle Konkurrenten - und ein wenig dicker noch dazu.
An der Ausstattung gibt es kaum etwas auszusetzen. Loben muss man vor allem, dass das Tablet zwei USB-Buchsen, einen HDMI-Anschluss für Fernseher und einen Steckplatz für SD-Speicherkarten hat. Die Konkurrenten verzichten oft auf solche Anschlüsse. Lästig ist allerdings, dass sich das Iconia Tab nicht über diese USB-Ports aufladen lässt. Einzig vom mitgelieferten Netzteil und durch dessen fest verbundenen Ministecker mochte das Tablet seinen Akku laden lassen. Offenbar reicht der via USB bereitgestellte 5-Volt-Ladestrom nicht aus. Das Netzteil jedenfalls weist sich als 12-Volt-Modell aus.
Im Übrigen mochte sich in der Redaktion niemand so recht für das Acer-Design begeistern. Die Rückseite sieht wie gebürstetes Aluminium aus, fühlt sich aber wie Plastik an, an den Seiten findet sich etwas klavierlackfarbener Kunststoff. Schön ist das nicht.
Acer Iconia Tab A500
Prozessor
nVidia Tegra 2 (2 x 1 GHz)
Betriebssystem
Android 3.01
Arbeitsspeicher
1 GB
Festspeicher
32 GB
Displaygröße
10,1 Zoll
Displayauflösung
1280 x 800
3G
Nein
W-Lan
802.11 b/g/n
Bluetooth
2.1
GPS
Ja
USB-Standardbuchse
Ja, 2 x
HDMI
Ja
Docking-Anschluss
Ja
Speicherkartensteckplatz
microSD
Kopfhörer
Ja
Mikrofon
Ja
Webcam
2 Megapixel
Digitalkamera
5 Megapixel
Besonderheiten
Gewicht
765 Gramm
Abmessungen
260 x 177 x 13,3 mm
Preis
499 Euro
Asus Eee Pad Transformer TF101 - das Tablet-Netbook
Foto: SPIEGEL ONLINE
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Honeycomb-Tablet: Asus Transformer
Als er den Asus Transformer sieht, ruft ein Kollege spontan: "So eins will ich haben." Es scheint ja auch die eierlegende Wollmilchsau zu sein. Zum einen ist es ein vollwertiges Android-Tablet, mit 10-Zoll-Touchscreen, 32 Gigabyte Speicher und zwei Kameras. Mit der Docking genannten Zusatztastatur wird daraus allerdings eine Art Netbook.
Dazu wird das Tablet in ein Scharnier eingesteckt und arretiert. Ebenso einfach kann das so zusammengesteckte Kombigerät wieder auseinander genommen werden. Unterwegs klappt man es wie ein Netbook einfach zusammen.
Diese Kombination ist verlockend, bekommt man doch für 150 Euro Aufpreis (das kostet die Tastatur) zwei Geräte in einem. Die Tastatur ist sogar gut brauchbar, auch wenn die Tasten etwas wackelig sind. Problematisch: Leertaste und Touchpad liegen so nah beieinander, dass man beim Schreiben oft aus Versehen den Cursor umpositioniert. Zudem passierte es im Test manchmal, das sich das Touchpad abschaltete, der Cursor nicht mehr bedienbar war. Abhilfe schafft es in solchen Fällen, das Tablet kurz aus dem Dock zu ziehen und wieder einzustecken.
Ansonsten aber ist die Docking-Tastatur eine sinnvolle Ergänzung, zumal sie zwei USB-Anschlüsse, einen SD-Card-Reader und vor allem einen weiteren Akku mitbringt - auch wenn dabei eine recht dicke und schwere (ein Kilogramm) Flunder entsteht.
Asus Eee Pad Transformer
Prozessor
nVidia Tegra 2 (2 x 1 GHz)
Betriebssystem
Android 3.01
Arbeitsspeicher
1 GB
Festspeicher
32 GB
Displaygröße
10,1 Zoll
Displayauflösung
1280 x 800
3G
Nein
W-Lan
802.11 b/g/n
Bluetooth
2.1
GPS
Ja
USB-Standardbuchse
Nein
HDMI
Ja
Docking-Anschluss
Ja
Speicherkartensteckplatz
microSD
Kopfhörer
Ja
Mikrofon
Ja
Webcam
1,2 Megapixel
Digitalkamera
5 Megapixel
Besonderheiten
Optionale Tastatur mit 2 x USB und SD-Card-Reader (149 Euro)
Gewicht
680 Gramm
Abmessungen
271 x 171 x 13 mm
Preis
499 Euro (voraussichtlich im Juni erhältlich)
Motorola Xoom - schickes Gehäuse, stolzer Preis
Foto: SPIEGEL ONLINE
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Honeycomb-Tablets: Motorola Xoom
Auch wenn das Motorola den Titel "erstes Honeycomb-Tablet in Deutschland" verpasst hat, definiert es mit seiner Ausstattung immer noch den Goldstandard für Android-3.0-Tablets. Denn im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten verfügt es über ein 3G-Funkmodul für Datenverbindungen in Mobilnetzen, wird damit unabhängig von den Fesseln des W-Lan.
Dafür kostet das Xoom aber auch mehr als die meisten Konkurrenten: 700 Euro empfiehlt Motorola als Verkaufspreis für ein Modell mit Vollausstattung, im Handel ist es derzeit für 640 Euro zu haben. So viel kostet ein gleich ausgestattetes iPad 2 ungefähr auch (680 Euro Straßenpreis derzeit für die 3G-Version mit 32 Gigabyte). Billiger wird das Xoom freilich, wenn man es beim Motorola-Partner Telekom in Kombination mit einem Mobilfunkvertrag kauft.
Auffällig: Im Gegensatz zu einem Xoom aus den USA, das wir im März kurz testen konnten, hat Motorola bei dem Gerät, das jetzt in Deutschland auf den Markt kommt, das Gehäuse erheblich aufgewertet. An Stelle des billig wirkenden und schnell verschmutzten mattierten Kunststoffes kommt jetzt eloxiertes Aluminium als Gehäusematerial zum Einsatz. Dieses Upgrade hat sich gelohnt.
Eine Kleinigkeit hebt das Xoom löblich von der Konkurrenz ab: der Schalter zum Ein- und Ausschalten. Während der bei allen anderen Tablets winzigklein irgendwo im Rahmen versteckt und schwer erfühlbar ist, steckt er beim Xoom links oben im Gehäuserücken. Dort ist er leicht ertastbar und wird intuitiv gefunden. So marginal das erscheinen mag: Wer das Tablet damit zigmal am Tag aus dem Ruhezustand wecken und wieder schlafen legen muss, wird dieses Detail zu schätzen wissen.
Ärgerlich: Das Xoom lässt sich nicht per USB, sondern nur über das klobige mitgelieferte Netzteil laden.
Motorola Xoom
Prozessor
nVidia Tegra 2 (2 x 1 GHz)
Betriebssystem
Android 3.01
Arbeitsspeicher
1 GB
Festspeicher
32 GB
Displaygröße
10,1 Zoll
Displayauflösung
1280 x 800
3G
Ja
W-Lan
802.11 b/g/n
Bluetooth
2.1
GPS
Ja
USB-Standardbuchse
Ja
HDMI
Ja
Docking-Anschluss
Nein
Speicherkartensteckplatz
Nein
Kopfhörer
Ja
Mikrofon
Ja
Webcam
2 Megapixel
Digitalkamera
5 Megapixel
Besonderheiten
Gewicht
730 Gramm
Abmessungen
249 x 167 x 12,9 mm
Preis*
699 Euro
Samsung Galaxy Tab 10.1 - ein schlankes Tablet für Google-Entwickler
Foto: SPIEGEL ONLINE
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Honeycomb-Tablets: Samsung Galaxy Tab 10.1
Über dieses Tablet staunen alle. Weil es so schön ist. Es ist fast so flach wie das iPad 2, nur ein wenig breiter. Und es hat ebenso angenehm abgerundete Kanten wie das iPad 2, nur dass die nicht in einem Aluminiumrücken enden, sondern in einem Plastikdeckel, der freilich nett mit kleinen Androiden bedruckt ist.
Das Galaxy Tab 10.1 ist eher die Sparversion eines Honeycomb-Tablets: Es hat weder 3G noch einen Speicherkarten-Steckplatz, seine Digitalkamera ist mit 3-Megapixel-Auflösung unterdurchschnittlich, USB-Anschlüsse fehlen. Dafür ist es sehr leicht und liegt gut in den Händen.
Und die Rechenleistung steht anderen Honeycomb-Tablets in nichts nach, die Anwendungen laufen flott und ruckelfrei, auch bei hochaufgelösten Videos - die man mangels HDMI-Anschluss nicht auf einem Fernseher ausgeben kann.
Dafür nimmt auch Galaxy Tab 10.1 Strom nicht von jedem an, sondern besteht auf eine Energieeinspeisung durch das mitgelieferte USB-Netzteil. Das ist lästig, betrifft aber nur eine kleine Benutzergruppe. Kaufen kann man dies Gerät nicht - außer zu horrenden Preisen bei Ebay. Es wurde ausschließlich an Entwickler auf der Google-Konferenz Google I/O verteilt - ein Liebhaberstück.
Samsung Galaxy Tab 10.1
Prozessor
nVidia Tegra 2 (2 x 1 GHz)
Betriebssystem
Android 3.01
Arbeitsspeicher
1 GB
Festspeicher
32 GB
Displaygröße
10,1 Zoll
Displayauflösung
1280 x 800
3G
Nein
W-Lan
802.11 a/b/g/n
Bluetooth
2.1
GPS
Ja
USB-Standardbuchse
Nein
HDMI
Nein
Docking-Anschluss
Ja
Speicherkartensteckplatz
Nein
Kopfhörer
Ja
Mikrofon
Ja
Webcam
2 Megapixel
Digitalkamera
3 Megapixel
Besonderheiten
Nur für Entwickler erhältlich
Gewicht
k.A.
Abmessungen
k.A.
Preis*
nicht im Handel
Samsung Galaxy Tab 10.1v - Mobilfunk und acht Megapixel
Foto: SPIEGEL ONLINE
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Honeycomb-Tablets: Samsung Galaxy Tab 10.1v
Dass Kleinigkeiten manchmal einen großen Unterschied machen können, zeigt sich hier einmal mehr. Obwohl es fast genauso heißt wie das Tablet, das auf der Google I/O verteilt wurde, ist die Variante mit dem kleinen "v" im Titel doch ein ganz anderes Gerät. Es ist nicht so elegant und schlank, glänzt dafür mit inneren Werten.
Die brauchen allerdings offenbar viel Platz, so dass das Galaxy Tab 10.1v reichlich dicker als sein Gegenstück aus dem gleichen Haus ist. Es wirkt klobiger, auch weil die abgerundeten Kanten fehlen. Dafür haben sich die Designer einen schönen Kniff einfallen lassen, indem sie die Plastikrückseite mit leichten Wölbungen versehen haben. Die sorgen dafür, dass das Tablet sehr gut in den Händen liegt.
Zudem ist das Galaxy Tab 10.1v, ebenso wie Motorolas Xoom, eines der wenigen Android-3.0-Tablets, die mit einem 3G-Funkmodul ausgerüstet sind, um auch abseits der W-Lans online gehen zu können. Ein weiteres Merkmal, mit dem es sich von der Konkurrenz abhebt, ist seine Kamera, die mit 8 Megapixeln mehr Auflösung bietet als andere Tablets. Ob das wichtig ist, ist eine andere Frage. Die Kamera im iPad 2 beispielsweise wird aktuellen Zahlen zufolge von ihren Anwendern bisher nur spärlich eingesetzt.
Samsung Galaxy Tab 10.1v
Hersteller
Samsung
Bezeichnung
Galaxy tab 10.1v
Prozessor
nVidia Tegra 2 (2 x 1 GHz)
Betriebssystem
Android 3.01
Arbeitsspeicher
1 GB
Festspeicher
16/32 GB
Displaygröße
10,1 Zoll
Displayauflösung
1280 x 800
3G
Ja
W-Lan
802.11 a/b/g/n
Bluetooth
2.1
GPS
Ja
USB-Standardbuchse
Nein
HDMI
Nein
Docking-Anschluss
Ja
Speicherkartensteckplatz
Nein
Kopfhörer
Ja
Mikrofon
Ja
Webcam
2 Megapixel
Digitalkamera
8 Megapixel
Besonderheiten
Gewicht
589 Gramm
Abmessungen
246 x 170 x 11 mm
Preis*
650/750 Euro
HTC Flyer - ein Tablet für die Handtasche
Foto: SPIEGEL ONLINE
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Honeycomb-Tablets: HTC Flyer
Der Flyer ist in vielerlei Hinsicht ein Exot in diesem Testfeld. Das fängt mit seiner Größe an: Statt 10,1 Zoll hat sein Bildschirm nur 7 Zoll Diagonale, zusätzlich zum W-Lan kann er auch per Mobilfunknetz online gehen. Damit eignet er sich besser zum Mitnehmen als andere Tablets. Für die Hosen- oder Hemdtasche ist er dann aber doch zu groß.
Der nächste Unterschied ist das Betriebssystem. HTC liefert das Gerät mit der Android-Version 2.3.3 aus, die bekanntlich noch für Handys optimiert ist. HTC gleicht dieses Manko damit aus, dass es dem Google-System seine eigene Touchscreen-Benutzeroberfläche Sense überstreift, die unter anderem größere Icons und etliche Widgets bereitstellt, über die sich das Gerät hervorragend per Finger bedienen lässt. Ein Update auf Android 3.0 hat HTC bereits angekündigt, einen Veröffentlichungstermin dafür gibt es aber noch nicht.
Als echte Besonderheit liefert HTC den Flyer allerdings mit einem Zeigestift aus, wie man ihn bis vor einigen Jahren noch für die meisten Touchscreen-Geräte brauchte. Hier soll er jedoch nicht zur Steuerung des Geräts dienen, sondern dazu, digitale Inhalte mit Skizzen oder Notizen zu versehen, was auf Wunsch in jeder App funktioniert. Besonders sinnvoll lässt sich diese Möglichkeit beispielsweise im eBook-Reader und der Bildbetrachter-Software nutzen. Man kann aber auch Web-Seiten bekritzeln oder sich einfach ein Tic-Tac-Toe-Spielfeld auf das Display malen.
Ob sich allerdings viele Anwender dafür begeistern können? Darauf wetten würde ich nicht, zumal man bei stiftbasierten Geräten immer Gefahr läuft, den Stift zu verlieren. HTC versucht dem vorzubauen, indem dem Flyer eine Schutzhülle samt Stifthalterung beigelegt wird - aus der sich der Stift, wie die Erfahrung zeigt, allerdings auch herauslavieren kann.
HTC Flyer
Prozessor
Qualcomm MSM 8255 (1 x 1,5 GHz)
Betriebssystem
Android 2.3.3
Arbeitsspeicher
1 GB
Festspeicher
32 GB
Displaygröße
7,8 Zoll
Displayauflösung
1024 x 600
3G
Ja
W-Lan
802.11 b/g/n
Bluetooth
3.0
GPS
Ja
USB-Standardbuchse
Nein
HDMI
Nein
Docking-Anschluss
Nein
Speicherkartensteckplatz
microSD
Kopfhörer
Ja
Mikrofon
Ja
Webcam
1,3 Megapixel
Digitalkamera
5 Megapixel
Besonderheiten
Stift für Notizen auf dem Display
Gewicht
420 Gramm
Abmessungen
195 x 122 x 13.2 mm
Preis*
699 Euro
Fazit - der Abstand zum iPad schrumpft
Foto: EMMANUEL DUNAND/ AFP
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iPad2: Apples schlankes Rechentableau
Sind die getesteten Geräte nun iPad-Killer? Wohl kaum, was nicht an der Hardware liegt. Technisch haben sie alle längst zu Apples Marktführer aufgeholt, dessen Möglichkeiten und Fähigkeiten teilweise schon überholt. Bei keinem der Geräte kam es zu spürbarem Ruckeln in Anwendungen, die Akku-Laufzeiten waren durchweg gut, die Bildschirme sind meist prima, auch wenn sie manchmal arg spiegeln.
Überdies ist Android 3.0 ein großer Schritt nach vorn für Google-Tablets. Die Bedienung per Finger ist, verglichen mit Android 2, erheblich leichter geworden. An einigen Stellen hakelt es aber noch. Beispielsweise, wenn man zwischen dem Tastfeld zum Aufruf des App-Menüs rechts oben und den Steuerungstasten links unten einmal quer über den ganzen Bildschirm fuchteln muss. Solche Kleinigkeiten stören auf Dauer. Aber Google hat ohnehin bereits das nächste Update angekündigt. Android 3.1, das Entwickler schon benutzen können, wird nicht alle, aber doch einige Schwachpunkte bei der Bedienung ausmerzen.
Was dem System fehlt, ist eine größere Auswahl an Apps, die explizit für Tablets und Android 3.0 angepasst wurden. Ein kleines Angebot gibt es schon, aber im Vergleich zum iPad ist das Portfolio noch arg beschränkt. Aber das dürfte sich schnell ändern, nachdem Honeycomb-Tablets nun endlich in den Handel kommen und damit einen Markt für solche Apps schaffen. Bei Handy-Apps für Android deutet sich bereits an, dass Googles Angebot das von Apples App Store mengenmäßig in einigen Monaten überrunden wird.
iPad-Killer sind die Honeycomb-Tablets trotzdem nicht. Sie sind gut und sie sind oft billiger als das Apple-Produkt. Doch sie basieren auf einem Betriebssystem, das nicht perfekt an Tablets angepasst wurde. Die Entwickler müssen noch etwas arbeiten, bis eine Android-Version für Tablets sich ebenso intuitiv und einfach per Finger bedienen lässt wie Apples iOS.
Diesen Vorsprung hat Apple noch, doch der Abstand schrumpft - merklich.
7 BilderHoneycomb-Tablets im Vergleich: Acer Iconia A500
1 / 7
Acer Iconia A500: Mit einem 10.1-Zoll-Bildschirm und nVidias Tegra-2-Prozessor basiert das Acer-Tablet exakt auf dem Standard für Flachrechner mit Android 3.0. Als Besonderheit...
Foto: SPIEGEL ONLINE
2 / 7
...hat es zwei USB-Anschlüsse und...
Foto: SPIEGEL ONLINE
3 / 7
...einen HDMI-Anschluss, um Filme und Fotos auf einem Fernseher anzusehen. Standard ist dagegen die...
Foto: SPIEGEL ONLINE
4 / 7
...Fotokamera mit 5-Megapixel-Auflösung. Zum Anwender gerichtet liegt eine Webcam mit 2 Megapixeln. Das Angebot...
Foto: SPIEGEL ONLINE
5 / 7
...an Apps speziell für Honeycomb-Tablets ist bei weitem noch nicht so groß wie für das iPad. Dafür hat...
Foto: SPIEGEL ONLINE
6 / 7
...Google seine eigenen Dienste, also etwa Google Mail, Picasa oder das hier gezeigte YouTube, bestens ins Tablet-Betriebssystem integriert.
Foto: SPIEGEL ONLINE
7 / 7
Lästig: Strom nimmt das Acer-Tablet nur über sein eigenes Netzteil entgegen, nicht per USB.
Asus Transformer: Zusätzlich zu dem Tablet mit Standard-Ausstattung bietet Asus eine Tastatur an, die man...
Foto: SPIEGEL ONLINE
2 / 4
...einfach an das Tablet andocken kann. Damit wird der Touch-Rechner zum Schreibwerkzeug. Die Tastatur ist gut brauchbar, nur die Leertaste liegt zu nah am Touchpad. Einige Sondertasten...
Foto: SPIEGEL ONLINE
3 / 4
...ermöglichen die Bedienung etlicher Android-Funktionen von der Tastatur aus. Für den Transport...
Foto: SPIEGEL ONLINE
4 / 4
...zusammengeklappt, wird aus dem schlanken Tablet eine fette Wuchtbrumme - mit zwei USB-Ports, SD-Card-Reader und Zusatzakku.
Motorola Xoom: Eigentlich hätte dieses Gerät das erste Android-3.0-Tablet werden sollen, aber dieses Rennen hat Acer gewonnen. Im Gegensatz zum US-Modell...
Foto: SPIEGEL ONLINE
2 / 4
...ruht das deutsche Xoom-Testgerät in einer stabilen, wertigen Aluminiumhülle. Gut gelungen...
Foto: SPIEGEL ONLINE
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...ist Motorola der Einschaltknopf, der griffgünstig links oben auf der Rückseite liegt und dort blind erfühlt werden kann. Für unterwegs...
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4 / 4
...ist ein Mobilfunk-Modul eingebaut, das im HSPA-Netz der Telekom Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 14,4 Megabit pro Sekunde erreicht.
Samsung Galaxy Tab 10.1: Der Bildschirm ist klasse, zeigt auch kleine Schriftgrößen gut lesbar an. Verteilt wurde dieses Modell...
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2 / 5
...auf der Konferenz Google I/O an Software-Entwickler. Kaufen kann man...
Foto: SPIEGEL ONLINE
3 / 5
...das Gerät, das ebenso schlank wie das iPad 2 ist, in dieser Form deshalb nicht - außer auf Ebay. Die Verkaufsversion ist von diesem Modell abgewandelt. Es soll Entwicklern..
Foto: SPIEGEL ONLINE
4 / 5
...die Neuerungen von Android 3.0 nahebringen. So wie die verbesserte Bildschirmtastatur. Manche werden...
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5 / 5
...aber auch schätzen, dass auf den neuen Honeycomb-Tablets auch die wirklich wichtigen Programme laufen. So wie das berühmte Spiel "Angry Birds".
Samsung Galaxy Tab 10.1v: Der Name ist fast identisch mit dem des exklusiven Geräts für Besucher der Google-Konferenz I/O, die Technik aber ist eine andere als bei dem Modell ohne "v" im Titel. Von den...
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2 / 5
....Neuerungen in Android 3.0, so wie etwa der verbesserten Kamera-App, profitiert man aber auch. Zudem ist die Foto-App...
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3 / 5
...bei diesem Gerät besonders wichtig, weil es seine Besitzer mit einer 8-Megapixel-Kamera zum Knipsen verführen will. Die Kamera...
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4 / 5
...ist in die aus Plastik geformte und besonders griffig gestaltete Rückseite eingelassen. In der Seite des Gehäuses ...
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5 / 5
... findet man den Steckplatz für eine Sim-Karte zum Surfen per Mobilfunk.
HTC Flyer: Ganz anders als die Konkurrenz hat die taiwanische Firma HTC ihr erstes Tablet gestaltet. Die weiße Ledertasche wird mitgeliefert.
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HTC Flyer: Das Tablet hat einen 7-Zoll-Bildschirm, noch läuft auf dem Streichelcomputer das Google-System Android 2.3.3. Ein Update auf Android 3.0 soll zügig nachgeliefert werden. Angelehnt an...
Foto: SPIEGEL ONLINE
3 / 5
...die Handys aus demselben Haus basiert das Gehäuse auf einem Aluminiumkörper. Ungewöhnlich ist,...
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4 / 5
...dass HTC einen Stift mitliefert, mit dem man auf dem Bildschirm malen und schreiben kann. Unter der...
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5 / 5
...sehr schwergängigen oberen Plastikabdeckung befinden sich die Steckplätze für Sim- und microSD-Karten.
Apples iPad2: Nur ein Jahr nach dem Produktstart präsentierte Firmenchef Steve Jobs schon die zweite Version des Tablet-PCs. Da war die Konkurrenz gerade erst aus ihrer Schockstarre aufgewacht.
Foto: EMMANUEL DUNAND/ AFP
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Wie schlägt sich nun das neue iPad? Während die Konkurrenz mit Mühe an die Maße des ersten iPads herankommt, ist das iPad2...
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3 / 12
...schon wieder dünner geworden - bei mehr Prozessorleistung und vergleichbarer Akkuleistung. Hier ein Vergleich zwischen iPad (l.) und iPad2 (r.).
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Nützliches Zubehör: Damit das Display des iPad2 nicht verkratzt, gibt es eine praktische Hülle von Apple zu kaufen. Magneten sorgen für den richtigen Sitz - und nebenbei wirkt das iPad2 mit dem Magnetschutz dünner als ein komplett in Plastik oder Leder gehülltes Gerät.
Foto: BECK DIEFENBACH/ REUTERS
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Die SmartCover-Abdeckung lässt sich falten und gibt dem iPad2 Halt.
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6 / 12
Die im iPad2 verbauten Kameras konnten in unserem Test nicht überzeugen. Für Videotelefonie mögen sie gerade und eben ausreichen,...
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7 / 12
...für Fotos eignet sich die in die Rückseite des Gehäuses eingelassene Kamera kaum.
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Testaufnahme mit der iPad2-Kamera: Wem solche Bilder (aus dem offenen Fenster fotografiert!) zu matschig sind, muss...
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9 / 12
...zu Photobooth greifen, einer Anwendung, die es zuerst auf den Mac-Rechnern gab. Mit ihr lassen sich die Aufnahmen...
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10 / 12
...wenigstens künstlerisch verfremden. Hier eine mit Photobooth bearbeitete Aufnahme der iPad2-Kamera
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Anwendungen wie die SPIEGEL-App laden auf dem iPad2 etwas schneller, beim Scrollen zwischen den Seiten kommt es zu weniger Verzögerungen als beim ersten Modell. Das Display scheint ein wenig heller zu sein - das war es aber auch schon mit den Unterschieden.
Foto: SPIEGEL ONLINE
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Seine wahre Power kann das iPad2 erst bei Spielen und aufwendigen Anwendungen zeigen - für bloßen Medienkonsum reicht das erste iPad noch.
Foto: SPIEGEL ONLINE
Apples iPad2: Nur ein Jahr nach dem Produktstart präsentierte Firmenchef Steve Jobs schon die zweite Version des Tablet-PCs. Da war die Konkurrenz gerade erst aus ihrer Schockstarre aufgewacht.