Tablet-Streit Samsung formt das Galaxy Tab um

Galaxy Tab 10.1 N: Leichte Veränderungen, um Apples Anschuldigungen zu entkräften
Foto: AFP/ Samsung ElectronicsSydney - Sieg für Apple: Um ein drohendes Verkaufsverbot zu umgehen, wird Samsung in Deutschland ein umgestaltetes Galaxy Tab auf den Markt bringen. Das Galaxy Tab 10.1 N soll sich laut eines Samsung-Sprechers am Rahmen und der Position des eingebauten Lautsprechers von der international verkauften Version unterscheiden - und damit die Kritikpunkte Apples in einem seit April schwelenden Rechtsstreit würdigen.
Apple klagte Samsung im April dieses Jahres vor einem US-Gericht an: Die südkoreanische Firma habe Apple-Rechte verletzt, indem sie iPhone als auch iPad "sklavisch" kopiert habe . In Deutschland, Australien und den Niederlangen konnte Apple mit diesen Vorwürfen einstweilige Verfügungen gegen Samsung erwirken - faktisch einen vorübergehenden Tab-Verkaufsstopp. Das Landgericht Düsseldorf hatte Anfang September ein von Apple verlangtes Verkaufsverbot für das Galaxy Tab bestätigt. Das Gericht begründete dies mit einem "übereinstimmenden Gesamteindruck" zwischen den Apple- und den Samsung-Produkten. Samsung legte Berufung gegen den Richterspruch ein.
Nun hat der koreanische konzern wohl aus den Erfahrungen in den Niederlanden gelernt: Dort drohte ein Verkaufsstopp für drei Samsung-Smartphones, die laut eines niederländischen Gerichts Apple-Geschmacksmuster verletzten. Samsung konterte mit einer Design-Änderung für den niederländischen Markt.
In Australien wehrt sich Samsung derweil noch gegen einen Verkaufsstopp des Galaxy-Tab - und konterte dort und in Japan mit einem Antrag auf ein Markt-Aus für Apples iPhone 4S. Entsprechende Anträge sollen in Frankreich und Italien folgen.
Damit dürfte die Schlammschlacht zwischen den beiden Elektronik-Riesen noch lange nicht beendet sein. Samsung will Apples europäisches Geschmacksmuster für das iPad gleich ganz löschen lassen. Ein Sprecher des Konzerns sagte der " Korea Times", man habe schon im August einen entsprechenden Antrag beim europäischen Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt eingereicht. Samsungs Begründung für den Antrag: "Apple behauptet, das Design des iPads sei allein ihre Entwicklung, dabei existierten solche Designs schon lange vor dem iPad."