USB-Kondom So laden Sie Ihr USB-Gerät sicher auf

iPhone-Netzteilstecker: Wer ein Smartphone via USB auflädt, geht ein Risiko ein
Foto: Matthias KrempWer ein Smartphone, eine mobile Festplatte oder ein Tablet via USB aufladen will, geht ein Risiko ein: Immer wieder haben Hacker vorgeführt, wie sie mit manipulierten USB-Steckern und -Netzteilen Daten aus Mobilgeräten fischen können. Öffentliche USB-Ladestationen sind nicht vertrauenswürdig. Nicht nur auf Hackerkonferenzen (die berüchtigt für clevere USB-Fallen sind), sondern auch an Flughäfen, in Kneipen oder Internetcafés könnten manipulierte Datensteckdosen warten.
Doch wessen Handy-Akku kaum noch Kapazität hat, der kennt keine Scheu. In der Stromnot werden Geschäftshandys und Privat-Tablet an alle sich anbietenden USB-Lademöglichkeiten angeschlossen. In der Gier nach ein bisschen Saft, nach noch mal fünf Minuten länger surfen, werden sämtliche Sicherheitsbedenken verworfen.
Der Entwickler Stephen A. Ridley hat für solche Situationen eine Sicherung entwickelt: das USB-Kondom . Das ist eine Platine, die Ladestrom passieren lässt, Daten (gefährliche wie ungefährliche) jedoch nicht. Das USB-Kondom ist derzeit ausverkauft. Aber es gibt auch einfachere Methoden, Technik geschützt per USB-Buchse aufzuladen.
Wichtig: Die hier vorgestellten Tipps könnten Ihre Geräte schädigen. Seien Sie vorsichtig, lassen Sie manipulierte Hardware im Betrieb nicht alleine.
- Die Klebemethode: Näher am Kondom
Ältere USB-Stecker sind denkbar einfach aufgebaut. Vier Kontakte , außen die Stromversorgung (links Versorgungsspannung, rechts Masse), innen die Daten. Klebt man die inneren beiden Pins mit einem dünnen Klebestreifen ab, ist das USB-Kabel nur noch ein Ladekabel.
Achtung: Die neuste Generation USB 3.0 hat bis zu 11 Pins. Informieren Sie sich hier über die Pinbelegung und kleben Sie entsprechende Pins ab. In der Praxis dürften Ihnen derzeit aber nur wenige USB-3.0-Kabel/Ladestationen begegnen.
- Die Gabelmethode: Mit dem Zweiten lädt man sicher
Manche USB-Geräte benötigen eine höhere Stromstärke als sie ein USB-Port liefern kann, oft ist das bei externen Festplatten zu beobachten. Sie werden mit einem Y-Kabel ausgeliefert. Ein Ende kommt ins USB-Gerät, am anderen Ende gibt es zwei USB-Stecker, die in zwei stromgebende USB-Ports gestöpselt werden. Diese Kabel sind so gebaut, dass die zwei gegenüberliegenden Stecker Daten und Versorgungsspannung übertragen und der dritte Stecker (der vom anderen abgeht) ausschließlich Versorgungsspannung. Diesen können Sie also zum sicheren Aufladen an unbekannten USB-Buchsen in der Öffentlichkeit benutzen.
- Die Wackelmethode: Halb drin ist auch geladen
In vielen älteren USB-Steckern ragen die Lade-Pins weiter heraus als die Daten-Pins. Wer also in der Not relative Sicherheit beim Laden haben will, kann folgenden Trick versuchen: USB-Stecker ganz vorsichtig und langsam in den USB-Port führen, bis das Mobilgerät anzeigt, dass es nun lädt. Mit etwas Glück sind nun nur die Lade-Pins verbunden.