Ausgestattet mit Kameras, Berührungssensoren und GPS Xiaomi kündigt Roboterhund an

Er soll Rückwärtssaltos machen können – und etwa 1300 Euro kosten. Der konkrete Einsatzzweck des elektrischen Haustiers bleibt allerdings ebenso unklar wie seine reale Erscheinung.
Computergrafik des Cyber Dog

Computergrafik des Cyber Dog

Foto: Xiaomi

Ein paar Smartphone-Kameras und -Sensoren, ein auf künstliche Intelligenz spezialisierter Computer, ein Schwung Gelenke und Motoren, mehr braucht man offenbar nicht, um einen Roboter zu bauen. So scheint es jedenfalls, wenn man sich anschaut, was der chinesische Elektronikhersteller Xiaomi am Dienstagabend angekündigt hat.

Eigentlich hätte wohl ein neues Smartphone der Star des Tages werden sollen, das Xiaomi Mix 4 mit großem Display und Keramikgehäuse. Spannender als das zweifellos bemerkenswerte Smartphone, das derzeit nur für den chinesischen Markt vorgesehen ist, ist jedoch der Cyber Dog, ein Roboterhund, den das Unternehmen als »vierbeinigen Robotergefährten mit offenem Quellcode« bezeichnet.

»Vierbeiniger Robotergefährte«: Xiaomi Cyber Dog

»Vierbeiniger Robotergefährte«: Xiaomi Cyber Dog

Foto: Xiaomi

Computergrafiken, die das Elektrotier zeigen, wecken Erinnerungen an den Roboter »Spot« von Boston Dynamics, der Seilspringen kann, bei der New Yorker Polizei im Einsatz ist und ansonsten nach Käufern sucht. Schließlich ist er mit einem Stückpreis von knapp 75.000 Dollar nicht gerade ein Mitnahmeartikel.

Beim Cyber Dog hingegen könnte man schon eher konkrete Kaufgedanken entwickeln, gibt Xiaomi den Preis in China doch mit 9999 Yuan, umgerechnet 1300 Euro, an. So viel geben manche für ihr Smartphone aus.

Anders als ein Handy soll der Roboterhund sich allerdings mit bis zu elf Kilometern pro Stunde fortbewegen und »komplizierte Aktionen wie Rückwärtssaltos« ausführen können. Mechanisch sei er dafür mit speziell entwickelten Servomotoren ausgestattet.

Ein KI-Computer soll dem Robo-Hund helfen, auf seine Umgebung zu reagieren

Ein KI-Computer soll dem Robo-Hund helfen, auf seine Umgebung zu reagieren

Foto: Xiaomi

Elektronisch hingegen sollen es ihm »Berührungssensoren, Kameras, Ultraschallsensoren, GPS-Module und vieles mehr« ermöglichen, seine Umgebung wahrzunehmen und darauf zu reagieren. Mehrere Kameras, ein Tiefensensor und »Bildverarbeitungstechnologie von Xiaomis Smartphones« würde es dabei ermöglichen, dass der Cyber Dog seine »Umgebung wesentlich besser wahrnehmen« kann. Besser als was, wird nicht erklärt.

Wohl aber, dass hinter all dem ein auf künstliche Intelligenz spezialisierter Computer von Nvidia steckt, der die Sensordaten auswerten und daraus Aktionen ableiten kann. Zudem soll er sich, wie ein smarter Lautsprecher, über Sprachassistenten steuern lassen und mit drei USB-C- sowie einer HDMI-Buchse bestückt sein. Und wer mag, kann auch einfach eine Fernbedienung nehmen, um den drei Kilogramm schweren Elektrohund zu steuern.

»Mach Männchen«: Wie einen echten Hund soll man auch den Cyber Dog per Sprachbefehl steuern können

»Mach Männchen«: Wie einen echten Hund soll man auch den Cyber Dog per Sprachbefehl steuern können

Foto: Xiaomi

Eine konkrete Vorstellung, wofür man einen solchen Roboter verwenden könnte, scheint es bei Xiaomi allerdings nicht zu geben. Vielmehr wird das Gerät als Open-Source-Projekt gestartet. 1000 Exemplare sollen »Xiaomi-Fans, Ingenieuren und Roboter-Enthusiasten« bereitgestellt werden. Vermutlich, um Anwendungen für die neue Technik zu finden.

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Ebenso unklar wie der Einsatzzweck des Cyber Dog ist, weshalb Xiaomi bisher nur Computergrafiken von dem Gerät herausgegeben hat, die ihn teilweise wie eine Figur aus Science-Fiction-Filmen darstellen. Denn dass es funktionierende Exemplare gibt, legen YouTube-Videos nahe, die den Roboter zeigen. Und ein klein bisschen bedauerlich ist natürlich auch, dass es den Cyber Dog, genau wie das Mix 4, vorerst nur in China geben wird.

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