Xiaomi MI 11 vorgestellt Dieses Smartphone ist ein Preisbrecher

Der chinesische Handyhersteller Xiaomi arbeitet bereits an Smartphones ganz ohne Anschlüsse. Das neue Mi 11 ist noch nicht ganz so weit. Dafür bietet es erstaunlich viel Leistung fürs Geld.
Xiaomis »quad-curved waterfall screen concept smartphone«: Viel Bildschirm, keine Buchsen

Xiaomis »quad-curved waterfall screen concept smartphone«: Viel Bildschirm, keine Buchsen

Foto: Xiaomi

Der chinesische Technologiekonzern Xiaomi inszeniert sich als Innovationstreiber der Branche – und zeigt dabei auch gern mal Dinge, an denen seine Ingenieure noch arbeiten. In diese Kategorie fällt das »Concept Smartphone«, von dem der Konzern vergangene Woche in seinem Blog  berichtete. Das Gerät habe ein alle vier Kanten umlaufendes Display, hieß es, aber weder einen Kopfhöreranschluss, noch eine Ladebuchse, geschweige denn igendwelche Knöpfe oder Schalter. Mehr als Tausend Versuche habe man gebraucht, das hinzukriegen, so Xiaomi – ein fertiges Produkt ist daraus bisher aber nicht geworden.

Die Realität sieht pragmatischer aus. Das zeigt sich am Mi 11, dem neuen Oberklasse-Smartphone, das Xiaomi am Montagmittag per Livestream präsentiert hat. Es hat zwar noch die üblichen Tasten und Buchsen, könnte aber zumindest teilweise auch schon ganz gut ohne auskommen. So verspricht der Hersteller eine kabellose Ladeleisung von 50 Watt: Das ist mehr, als viele Handyhersteller per Kabel in ihre Akkus pumpen.

Was natürlich nur mit einem entsprechenden Ladegerät funktioniert, lässt den Wunsch nach einem Netzteil schnell in den Hintergrund rücken, denn per Kabel kommen nur fünf Watt mehr in das Gerät. Auf die Ladebuchse könnte man also tatsächlich verzichten.

Nicht ganz so futuristisch wie des Concept-Smartphone: das Xiaomi Mi 11 in Blau

Nicht ganz so futuristisch wie des Concept-Smartphone: das Xiaomi Mi 11 in Blau

Foto:

Xiaomi

Auf einen normalen Bildschirm und Tasten zum Ein- und Ausschalten sowie zur Lautstärkeregelung hingegen kann Xiaomi noch nicht verzichten, jedenfalls nicht beim Mi 11. Das Display von Xiaomis neuem Smartphone-Flaggschiff macht dennoch zumindest auf dem Papier eine gute Figur. Mit 6,81 Zoll ist der Amoled-Bildschirm riesig, mit WQHD+ (2960 x 1440) hat er eine zur Größe passende Auflösung und mit 120 Hertz eine Bildwiederholfrequenz, die beim Scrollen und bei schnellen Spielen für eine flüssige Bildwiedergabe sorgen soll. Der Fingerabdrucksensor ist in den Bildschirm integriert.

Die Lautsprecher würden »erstklassigen Kino-Klang« produzieren, verspricht das Unternehmen überdies. Inwieweit diese Aussage zutrifft, dürfte davon abhängen, wie man »erstklassig« und »Kino-Klang« definiert.

Das Kameramodul des Mi 11

Das Kameramodul des Mi 11

Foto: Xiaomi

Bei den Kameras könnte das Versprechen einer »filmreifen Leistung« leichter einzulösen sein. Schließlich basiert die Hauptkamera auf einem Sensor mit einer Auflösung von 108 Megapixeln. Ob es sich lohnt, die auch auszunutzen, muss ein Test zeigen. In der Regel dürfte es reichen, damit Fotos im Normalmodus zu knipsen, bei dem die Daten von je vier Sensorpixeln zu einem Bildpixel verrechnet werden. Das spart Speicherplatz und liefert meist ausreichende Details.

Zusätzlich baut Xiaomi sowohl eine 13-Megapixel-Ultraweitwinkel-Kamera als auch eine 5-Megapixel-Telemakro-Kamera ein. Letztere ist vor allem deshalb interessant, weil sie beeindruckende Nahaufnahmen zu ermöglichen scheint. Zumindest legen das Beispielfotos nahe, die Xiaomi bereitgestellt hat. Ob das wirklich so gut funktioniert, wie es beispielsweise diese Aufnahme eines Marienkäfers suggeriert, gilt es zu überprüfen.

Xiaomi-Testfoto des Makromodus

Xiaomi-Testfoto des Makromodus

Foto: Xiaomi

Passend zum High-End-Anspruch, den Xiaomi für das Mi 11 definiert, wird das Gerät mit demselben Qualcomm-Prozessor bestückt, der auch in der US-Version des Samsung Galaxy S21 steckt, dem Snapdragon 888. Leistung dürfte der genug liefern, zudem ist er mit einem integrierten 5G-Modem für den mobilen Internetzugang ausgestattet. Außerdem beherrscht das Mi 11 alle WLAN-Standards bis hin zu Wifi 6, sowie den neuen Bluetooth-Standard 5.2. Mit dem ist es beispielsweise möglich, mehrere Kopfhörer oder Lautsprecher mit dem Handy zu koppeln.

In Deutschland soll das Mi 11 ab dem 25. Februar vorbestellbar sein. Für die Variante mit 128 Gigabyte (GB) Speicher gibt der Hersteller einen Preis von 799,90 Euro an. Mit doppelt so viel Speicher soll das Gerät 899,90 Euro kosten.

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