
Angespielt: Saboteur
Spiele, die unfertig wirken, müssen keine schlechten Spiele sein. "Saboteur" ist so ein Fall. Ihm meint man an allen Ecken und Enden anzumerken, dass die Entwicklung irgendwann nur noch schnell beendet werden musste, das Feintuning einfach sein gelassen wurde. Bestätigt wird diese Auffassung dadurch, dass das Entwicklungsstudio Pandemic noch vor der Veröffentlichung des Spiels geschlossen wurde.
Und dennoch: "Saboteur" macht Spaß. Das liegt zunächst einmal an der Atmosphäre: Der Schauplatz, Frankreich und vor allem Paris unter der Naziherrschaft, wird durch einen wirklich guten Einfall hervorragend in Szene gesetzt: In Gegenden, in denen die Unterdrückung am stärksten ist, ist das Bild schwarzweiß und dunkel. Es herrscht bleierne Nacht, nur gelbe Lichter scheinen aus den Fenstern, roter Lichtschein deutet Nazis an.
Je mehr aber der Saboteur Aufträge erfüllt, Sabotageakte vollführt oder der Resistance hilft, desto mehr lichtet sich der dunkle Deckel, Viertel werden bunt, beginnen zu leben. Zudem sind die Aufträge abwechslungsreich und die Figuren wachsen mit Dauer des Spiels zu glaubwürdigen Charakteren heran. "Saboteur" ist ein gelungenes Actionspiel, mit vielen verschiedenen Aufgaben und einer überzeugenden Spielwelt - und leider einigen technischen Mängeln.
"Saboteur" von Electronic Arts, für Xbox 360 , Playstation 3 und PC, ab 45 Euro; USK: ab 18 Jahren
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