Videogame-Ausstellung Spielhölle für die ganze Familie
Mit seinen mächtigen Säulen erinnert das Smithsonian American Art Museum an griechische Prachtbauten. Der Bau liegt gleich neben dem Weißen Haus in der US-Hauptstadt Washington, Gemälde, Skulpturen und Artefakte können dort bestaunt werden - und seit neuestem auch Videospiele.
Zwischen afrikanischer Kunst und mechanischen Mausefallen blinken und flackern Pixelmonster über die Bildschirme. In drei großen, buntbeleuchteten Sälen wird die kurze Geschichte der Videospiele erzählt: "The Art of Video Games ", von Klassikern wie "Pac-Man" und "Space Invaders" bis hin zu Blockbustern wie "Mass Effect 3" und "Uncharted 2".
Höhepunkt der Ausstellung, die noch bis Ende September zu sehen ist: Die Museumsbesucher können selbst zum Controller greifen und auf großen Leinwänden Spiele wie "Super Mario" oder "Flower" spielen. Videospiele sind schließlich auch Kunst, findet Museumsmitarbeiterin Georgina Goodlander. "Videospiele kombinieren eine wundervolle Visualisierung mit einer Erzählung und Interaktivität zu einer neuartigen Kunstform."
Wichtige und allgegenwärtige Kultur
Vor allem Familien besuchen das Smithonian Museum. Ein Vater zeigt seinem neunjährigen Sohn "Pac-Man" und erzählt, wie dieses simple Spiel ihn damals begeistert hat. Ein älteres Paar gesteht, vom Neffen hierher geschleppt worden zu sein. Und eine Mutter von drei Kindern macht unter den kritischen Blicken des Nachwuchses ihre ersten Controller-Erfahrungen mit "Super Mario".
"Videospiele sind ein unglaublich wichtiger und allgegenwärtiger Teil unserer Kultur geworden", sagt Goodlander. Jetzt sei man an dem Punkt, "an dem die Leute, die mit Videospielen aufgewachsen sind, selbst Kinder haben und mit ihnen spielen". Insgesamt 80 Spiele sind im Museum zu sehen. Außerdem werden in drei großen, buntbeleuchteten Räumen Spielausschnitte, gezeichnete Entwürfe von Spielcharakteren und alte Konsolen gezeigt. Im Netz geht es weiter,auf Flickr werden Fotos der Besucher gesammelt .

Videospiel-Ausstellung: "Pac Man" im Museum
Auch wenn die Ausstellung viele Museumsbesucher überrascht, seien die meisten begeistert, erzählt Goodlander. Ihr Lieblingslob hat sie mit ihrem iPhone fotografiert. Ein junger Besucher hatte in krakeliger Schrift auf einen Feedback-Bogen geschrieben: "Das unlangweiligste Museum überhaupt".