New Yorks Ex-Bürgermeister
Rudy Giuliani soll "Call of Duty"-Macher verteidigen
Rudy Giuliani hat einen neuen ungewöhnlichen Auftrag: Der Ex-Bürgermeister von New York ist von der Spielefirma Activision Blizzard engagiert worden. Die Macher von "Call of Duty" sind von Panamas ehemaligem Machthaber Manuel Noriega verklagt worden.
Rudy Giuliani (bei einer Rede im Mai): Unterstützung für die "Call of Duty"-Entwickler
Foto: John Minchillo/ AP/dpa
Im Streit um ein Videospiel der "Call of Duty"-Reihe hat sich die Entwicklerfirma Activision Blizzard prominente Unterstützung geholt. Der ehemalige Bürgermeister von New York, Rudy Giuliani, soll das Unternehmen in der Auseinandersetzung mit Panamas Ex-Machthaber Manuel Antonio Noriega verteidigen.
Der frühere Diktator Noriega wirft dem Unternehmen vor, seinen Namen ohne Genehmigung in dem beliebten Spiel "Call of Duty: Black Ops 2" zu nutzen, in dem er als "Entführer, Mörder und Staatsfeind" dargestellt werde. Er fordert Schadenersatz in nicht genannter Höhe.
Giuliani hält in einer Activision-Blizzard-Pressemitteilung dagegen. Es sei "einfach absurd", dass ausgerechnet der wegen "ruchloser Verbrechen" inhaftierte Noriega sich gegen seine Darstellung im Spiel wehre. Die sei vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt, so Giuliani. Activision Blizzard will vor einem Gericht in Los Angeles nun eine Abweisung der Klage beantragen.
Seit 2011 im Gefängnis
Noriega war im Dezember 1989 durch eine US-Invasion gestürzt worden. Er saß 20 Jahre in den USA im Gefängnis, unter anderem wegen Drogenhandels. 2010 wurde er zunächst nach Frankreich ausgeliefert, seit 2011 ist er wieder in Panama, wo er eine weitere Haftstrafe absitzt.
Die Klage gegen Activision Blizzard bezieht sich auf Spielszenen in "Call of Duty: Black Ops 2", in denen eine Noriega ähnlich sehende Person in Nachrichtenclips und als nichtsteuerbare Spielfigur auftaucht. Andere Figuren im Spiel bezeichnen Noriega, dessen Name tatsächlich fällt, als "Stück Scheiße" und als "Arschloch", heißt es auf der Spiele-Website "Kotaku".
"Black Ops 2" war das nicht erste "Call of Duty"-Spiel, das Schlagzeilen machte, weil darin eine real existierende Person vorkommt. Im November 2010 gab es Diskussionen um "Call of Duty: Black Ops", weil es in dem Spiel die Möglichkeit gab, einen Doppelgänger von Fidel Castro zu töten.