Hackerangriff auf Spielefirma Die Macher von »Cyberpunk 2077« werden erpresst

Marcin Iwinski, Mitgründer von CD Projekt: Die Spielefirma wird erpresst
Foto: WOJTEK RADWANSKI / AFPDas polnische Unternehmen CD Projekt ist weltbekannt für Titel wie »The Witcher 3: Wild Hunt« und »Cyberpunk 2077«. Am Dienstag hat es selbst ein Erpresserschreiben veröffentlicht , offenbar als eine Art Flucht nach vorne. Ein oder mehrere Cyberkriminelle behaupten darin, sie hätten sowohl Spiele-Quellcodes als auch interne Dokumente der Firma erbeutet, etwa aus der Buchhaltung.
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— CD PROJEKT RED (@CDPROJEKTRED) February 9, 2021
Sollte es binnen 48 Stunden zu keiner Kontaktaufnahme seitens CD Projekt kommen, werde man die erbeuteten Quellcodes verkaufen oder ins Netz stellen sowie die internen Dokumente an Gaming-Journalisten weitergeben, wird in dem salopp formulierten Schreiben gedroht. Die Leute würden dann sehen, »wie beschissen euer Unternehmen funktioniert«.
CD Projekt Red, das namensähnliche Spielestudio des Unternehmens, hatte Ende vergangenen Jahres das Science-Fiction-Spiel »Cyberpunk 2077« auf den Markt gebracht, in dem auch das Hacken ein Spielelement ist. Das Spiel verkaufte sich millionenfach und hat viele Fans, vor allem die Versionen für die ältere Konsolen Playstation 4 und Xbox One erschienen jedoch in einem äußerst unbefriedigenden Zustand (mehr dazu lesen Sie hier). CD Projekt Red arbeitet nach wie vor an Updates für »Cyberpunk 2077«, mit denen nach und nach mehr Probleme des Spiels aus der Welt geschafft werden sollen.
Es soll keine Verhandlungen geben
In einer Bekanntmachung, die zusammen mit dem Erpresserschreiben veröffentlicht wurde, teilte CD Projekt nun mit, man werde auf die Forderung der Erpresser nicht eingehen und nicht mit ihnen verhandeln – auch wenn dies zu einer Veröffentlichung von Daten führen könnte.
Einen Zugriff auf die Daten von CD Projekt scheint es tatsächlich gegeben zu haben. Das Unternehmen schreibt, dass einige seiner internen Systeme kompromittiert wurden. Jemand Unbekanntes habe unautorisiert auf das interne Netzwerk der Firma zugegriffen, bestimmte Daten gesammelt und das Erpresserschreiben hinterlegt.
Einige Geräte im Netzwerk seien nun verschlüsselt, heißt es, es gebe aber Back-ups. Nach jetzigem Stand sei unter den betroffenen Systemen keins, auf dem Daten von Spielerinnen und Spielern gespeichert werden, so CD Projekt. Man habe den Vorfall den zuständigen Behörden gemeldet und versuche nun, ihn aufzuklären. Auch die Polizei sei bereits eingeschaltet worden.