
"Ending": Der Retro-Puzzler im Test
Tablet-Spiel "Ending" Schwarz, weiß und sehr schwierig
Ich versuche, meine Spielfigur rechts am Gegner vorbeizuschmuggeln. Klappt nicht. Ein Ausfall nach links vielleicht? Nein. Der Weg ist blockiert. Es bleibt nur der Rückzug, möglicherweise kann ich ihn so überlisten. Es muss doch möglich sein. Vielleicht wenn ich kurz abwarte, zur Ablenkung gegen einen anderen Stein trete. Prima, jetzt kommt er näher. Ich schlage ihn und habe leider übersehen, dass neben ihm noch einer steht. Ich versuche es noch mal. Irgendwie muss ich ja den Weg zum Ausgang des Levels finden. Muss weiterkommen.
"Ending" ist ein grafisch schlichtes Spiel: Meine Spielfigur ist eine Art @-Zeichen, ich schiebe sie mit dem Finger über das Tablet. Meine Gegner sehen aus wie Klosauger oder etwas zu dick geratene Kreuze, manchmal sind es auch Zäune, die sich ausfalten und bei einem Tritt explodieren. Diese weißen Zeichen schieben sich auf schwarzem Untergrund herum. Simple, aber effektvoll. Das Spielprinzip ist eine Kreuzung aus Verschiebepuzzle, Schleichspiel und Schach: den Gegner anlocken und dann schlagen.
Anfangs ist das einfach, doch schon bald erfordert "Ending" einiges an Vorausdenken. Die Gegner versuchen, mein @-Zeichen in die Enge zu treiben, mich zu blockieren. Manchmal löse ich Explosionen aus, denen ich selbst zum Opfer falle. An manchen Levels sitze ich lange, teste, knobele, werde immer wieder geschlagen und finde dann doch die Lösung.
Das Besondere an "Ending" ist nicht das Aussehen, sondern vor allem das Spielprinzip. Das besteht nicht nur daraus, den Ausweg zu finden, sondern vielmehr darin, Zeichen deuten zu lernen. In jedem Level abstrakten Zeichen eine Bewegung zuzuordnen, sie zu deuten. Und sie dann auszutricksen. Manche Gegnerklötze pulverisieren mein @ sofort, andere verschieben es nur, quetschen es aber kaputt, wenn es an der Wand steht. Ich kann mich hinter Zäunen verstecken oder einen Ausbruch wagen. Und immer wieder von vorne anfangen.
"Ending" von Robotacid für iOS: 1,79 Euro; für Android: 1,49 Euro