Neue Spiele Zehn Geschenktipps für Familien und Freunde

Rotkäppchen trifft Dracula, Captain Hook lässt sich mit Lebkuchen einfangen und statt nach Catan geht es für Brettspieler neuerdings nach Mallorca: Zum Fest sind auch in diesem Jahr wieder viele Gesellschaftsspiele erschienen, die sich gut unter dem Weihnachtsbaum machen werden. Hier werden zehn spannende Spiele für Familien und andere Cliquen vorgestellt:
Zehn Spiele für Kinder unter acht Jahren haben wir übrigens bereits vor einigen Wochen vorgestellt. Auch diese Empfehlungsliste ist noch immer aktuell:
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Hexenhaus - Für unter den Weihnachtsbaum
Thematisch ist "Hexenhaus" das weihnachtlichste Spiel in diesem Jahrgang. Die Spieler bauen Knusperhäuschen, während Rotkäppchen, Schneewittchen und all die anderen Märchenwesen vom Duft der verbauten Lebkuchen angelockt werden. Mit den Leckereien fangen wir die Wesen auch ein und - thematisch etwas übertrieben - ketten sie an unserem Häuschen fest. So erhält man Siegpunkte. Das Spiel erscheint opportunistisch, es schreit förmlich "Kauft mich zu Weihnachten!" Das hätte durchaus schiefgehen können, doch der australische Erfolgsautor Phil Walker-Harding hat ein sehr geschmeidiges und familientaugliches Werk hingezaubert. Schnell zu lernen und mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen: einfach ein schönes Spiel für die Festtage!
Hexenhaus - Für unter den Weihnachtsbaum
Für wen?
"Hexenhaus" ist ein klassisches Weihnachts-Familienspiel, das alle ab acht Jahren spielen können. Die Frage ist eher, ob das Thema auch nach den Feiertagen noch trägt oder dann langweilig wird?
Hexenhaus von Phil Walker-Harding, Lookout Spiele,
2-4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 33 Euro.
Einstieg ins Spiel: einfach.
Woodlands - Level up im Märchenland
Mit Rotkäppchen, Robin Hood, Artus und Dracula stehen in "Woodlands" vier Geschichten zur Auswahl, die gespielt werden können. Die Geschichten sind in Form von Figuren, Schätzen und allerhand Symbolen auf einer transparenten Folie abgedruckt, die in der Tischmitte liegt. Die Spieler versuchen auf Kommando und gleichzeitig, eigene Wegekarten so vor sich zu platzieren, dass die Helden der Geschichte gestellte Aufgaben erfüllen können - also sich durch die Landschaft bewegen können, Dinge einsammeln und bestimmte Begegnungen verhindern oder herbeiführen.
Das ist nicht so einfach, denn die Karten zeigen Wege und Wald. Die Märchenfiguren dürfen aber nur Wege beschreiten. Zudem bauen die Spieler unter Zeitdruck. Am Ende legen sie die Folie auf ihre Lösung und überprüfen, welche Aufgaben sie erreicht haben. Das ist auf jeden Fall interessant, aber gar nicht so kinderleicht, wie es sich anhört. Zu Recht ist das Spiel ab zehn Jahren empfohlen. Ältere Kinder erhalten aber Elemente, die sie von Videospielen kennen, bei denen man sich durch verschiedene Level bewegt. Der Nachteil ist dann allerdings auch, dass man nach gar nicht so vielen Runden auch mal durch ist mit dem Spiel.
Woodlands - Level up im Märchenland
Für wen?
Für die ganze Familie, wenn mal etwas ausprobiert werden soll, das sich "sehr neu" anfühlt - allerdings eher mit etwas älteren Kindern.
Woodlands von Daniel Fehr, Ravensburger Spieleverlag,
2-4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 30 Euro.
Einstieg ins Spiel: mittel.
Axio - Nicht nur für Paare
Abstrakte Spiele - also Spiele ohne ein erkennbares Thema - kommen nie aus der Mode. Ständig werden Neuheiten auf den Markt geworfen, bei denen man Formen, Farben, Klötzchen oder Sonstiges ablegen, sammeln oder verbinden muss. Vielleicht ist diese Spielegattung ja deshalb so beliebt, weil viele Menschen einfach keine Lust darauf haben, als Rotkäppchen oder Artus durch Wälder zu streifen und stattdessen einfach nur spielen wollen? Da kommt "Axio" gerade recht: ein Spiel, bei dem Plättchen geschickt abgelegt werden müssen, um Siegpunkte für fünf Symbole zu sammeln. Spielentscheidend ist der niedrigste der fünf Werte - das ist zwar nicht neu, aber immer noch ein spannender Kniff. "Axio", ein Nachfolger des Bestsellers "Einfach genial", funktioniert auch sehr gut zu zweit.
Axio - Nicht nur für Paare
Für wen?
Schachspieler? Plättchenleger? Spieler, die nach einem sehr klaren, taktischen Spiel suchen. Selbst solo macht es Spaß.
Axio von Reiner Knizia, Pegasus Spiele,
1-4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 25 Euro.
Einstieg ins Spiel: leicht.
Menara - Gemeinsam bauen
Geschicklichkeits- und Bau-Spiele sind nicht jedermanns Sache und werden in der Regel geliebt oder gehasst. Bei "Menara" dürfte das auch nicht anders sein, allerdings gibt es einen kleinen Kniff: Es handelt sich um ein kooperatives Spiel, bei dem alle gemeinsam an einer Tempelanlage mit vielen Säulen bauen. Tendenziell ist das schön, weil sich ungeschickte Spieler als Teil der Teams fühlen können und nicht immer verlieren. Allerdings kann es durchaus vorkommen, dass sich einzelne Spieler so blöd anstellen, dass sie in ihren Zügen immer etwas zum Einsturz bringen. Das fühlt sich für diese Spieler dann auch wieder nicht so toll an, weil sie die Aufgabe für die Gruppe immer schwerer machen bzw. die Niederlage herbeiführen.
Menara - Gemeinsam bauen
Für wen?
So ein Spiel muss man mögen - und alle Spieler sollten in etwa auf dem gleichen Level sein. Nicht geeignet ist es also für Familien mit allzu kleinen Kindern und allzu zittrigen Verwandten.
Menara von Oliver Richtberg, Zoch Verlag,
1-4 Spieler ab 8 Jahren, ca. 30 Euro.
Einstieg ins Spiel: leicht.
Finca - Mallorca ohne Ballermann
"Mallorca hat ja auch schöne Ecken", heißt es zu Recht über die Lieblingsinsel der Deutschen. Für "Finca" gilt das definitiv, da das Spiel nicht nur toll aussieht, sondern auch weit vor der Zeit des Massentourismus auf Mallorca angesiedelt ist. Das Leben war hart für die Inselbewohner, die Ernte beschwerlich und der Transport nur per Eselskarre möglich. Dafür gab es auf der ganzen Insel pittoreske Gemeinden, die nach ständig wechselnden Fruchtlieferungen verlangten. Im Spiel geht es also darum, die passenden Fruchtsorten zu ernten und zum richtigen Zeitpunkt auszuliefern. Das ist logisch und gut nachvollziehbar. Der Ernte-Mechanismus ist clever genug, um dieses Spiel richtig interessant und "anders" zu machen.
Finca - Mallorca ohne Ballermann
Für wen?
Für den Spieleabend mit Freunden, wenn mal nach einer Alternative zu "Catan" gesucht wird. Fühlt sich anders an, ist aber auch nicht komplizierter.
Finca von Ralf zur Linde und Wolfgang Sentker, franjos Spieleverlag,
2-4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 45 Euro.
Einstieg ins Spiel: mittel.
(Hinweis: Dies ist die Neuauflage eines gleichnamigen Spiels von 2009, damals erschienen beim Hans im Glück Verlag.)
Krass Kariert - Wenn nur diese Optik nicht wäre...
Es ist schon krass, dass ein modernes Kartenspiel im Jahr 2018 so altbacken aussehen kann wie "Krass Kariert". Hätte das Spiel nicht den "À la carte"-Kartenspielpreis gewonnen, den schon Klassiker wie "6 Nimmt" oder "Bohnanza" eingeheimst haben, wäre "Krass Kariert" vielleicht komplett in der Versenkung verschwunden. Der Preis hat glücklicherweise einiges an Aufmerksamkeit auf dieses innovative kleine Spiel gelenkt, bei dem es darum geht, nicht als Letzter alle Karten abzulegen. Dazu gibt es eine Reihe cleverer Ablegeregeln, interessante Spezialkarten und die immer wieder spannende Regel, dass die Kartenreihenfolge in der Hand nicht verändert werden darf. Dieses Spiel könnte sich auch längerfristig durchsetzen.
Krass Kariert - Wenn nur diese Optik nicht wäre...
Für wen?
Wer gerne Karten drischt, wird "Krass Kariert" zu schätzen wissen. Das Spiel ist mit vier oder fünf Spielern besser als zu dritt. Zu zweit ist es gar nicht spielbar.
Krass Kariert von Katja Stremmel, Amigo Spiele,
3-5 Spieler ab 10 Jahren, ca. 8 Euro.
Einstieg ins Spiel: mittel.
Krasse Kacke - Haufen unterm Weihnachtsbaum
Noch krasser ist "Krasse Kacke", das im englischen Original "Who did it?" heißt. "Wer war das?" ist auch ein etwas besserer Name für dieses sehr leichte Spiel, das schon aufgrund des Namens bei Kindern natürlich für Interesse sorgt. Es geht darum, niedliche Haustierkarten so schnell wie möglich abzulegen. Ein kleines Memory-Element kommt hinzu und die Aufgabe, einen "Täter" zu überführen, der für ein an das Kackhaufen-Emoji erinnernde Missgeschick in der Tischmitte verantwortlich ist. Dieses Setup reicht vollkommen aus für ein albernes kleines Spielchen, das die Familienrunde an den Weihnachtstagen auflockern wird.
Krasse Kacke - Haufen unterm Weihnachtsbaum
Für wen?
Ganz klar nur für Familien, die so etwas Kindisches mögen. Nicht jeder möchte das "Kack-Thema" zu Weihnachten auf dem Wohnzimmertisch haben - das sollte man auch beim Verschenken bedenken. Eventuell kann es auch nerven, wenn die Kinder tagelang den Namen des Spiels durchs Haus grölen.
Krasse Kacke von Jonathan Favre-Godal, Pegasus Spiele,
3-6 Spieler ab 6 Jahren, ca. 10 Euro.
Einstieg ins Spiel: sehr leicht.
Foppen - Skat für acht Mann
Ähnlich wie beim "Skat" zu viert, setzt bei "Foppen" in jeder Runde ein Spieler aus. Allerdings geht es nicht reihum, sondern danach, wer den letzten Stich verloren hat. Das ist ein netter Kniff. Denn eigentlich ist es egal, ob man den Stich gewinnt. Man will ihn nur nicht verlieren, weil das bedeutet, dass man aussetzt und auf seinen Handkarten sitzen bleibt. Das gibt Minuspunkte. Ähnlich wie bei "Krass Kariert" kann man "Foppen" nach kurzer Erklärung losspielen und Spaß haben, die Feinheiten des Spiels erschließen sich einem dann von Partie zu Partie - was für die Klasse des Spiels spricht.
Foppen - Skat für acht Mann
Für wen?
Für größere Runden von vier bis acht Spielern, wenn ein "echtes Stichspiel" auf den Tisch soll. Ein Partyspiel ist es nicht, dazu muss man zu konzentriert sein.
Foppen von Friedemann Friese, 2F-Spiele,
4-8 Spieler, ca. 8 Euro.
Einstieg ins Spiel: mittel.
Rajas of the Ganges - Hektik in Indien
Bunt geht's zu bei "Rajas of the Ganges", was an den vielen neonfarbenen Würfeln liegt, die eine wichtige Ressource sind in diesem Spiel. Doch ein glückslastiges Würfelspiel ist "Rajas" nicht, sondern eines der rundesten Strategiespiele, die in den vergangenen beiden Jahren erschienen sind. Als Rajas versuchen die Spieler, ihre indischen Ländereien auszubauen und sowohl Geld als auch Prestige anzuhäufen. Es geht tatsächlich um beides, denn man gewinnt, sobald sich die gegenläufigen Geld- und Prestige-Zählleisten kreuzen. Das bringt ein Element des Wettrennens ins Spiel, das noch dadurch unterstützt wird, dass jeder Zug sehr schnell geht. Lange gegrübelt wird hier nicht.
Rajas of the Ganges - Hektik in Indien
Für wen?
Das anspruchsvollste Spiel auf dieser Empfehlungsliste ist die beste Wahl für Fans gehobener Strategiespiele.
Rajas of the Ganges von Inka und Markus Brand, HUCH!,
2-4 Spieler ab 12 Jahren, ca. 40 Euro.
Einstieg ins Spiel: anspruchsvoll.
Word Slam - Nonverbales Spiel für Wortakrobaten
Gesellige Spiele, bei denen Begriffe erraten werden müssen, gibt es wie Sand am Meer. "Tabu" lässt grüßen. Doch immer mal wieder fällt Spieleautoren eine Neuerung ein. Beim sehr gelungenen "Word Slam" versuchen zwei Teams gegeneinander, Wörter zu erraten, allerdings spielen beide Gruppen gleichzeitig. Jede Gruppe benennt einen Hinweisgeber, der dann mithilfe von 100 Erklär-Karten - aber ohne selbst zu sprechen - versucht, den Begriff zu umschreiben. So könnte auf den Erklär-Karten "Apfel", "Technologie" und "klug" stehen, um den Begriff "Steve Jobs" zu umschreiben. Lustig wird's dadurch, dass der Erklärer hektisch einen dicken Erklär-Kartenstapel durchforsten muss und beide Gruppen hören, was die jeweils andere rät, ohne deren Erklärkarten zu sehen. Bei diesem Spiel kann's auch mal lauter werden.
Word Slam - Nonverbales Spiel für Wortakrobaten
Für wen?
Für Jugendliche und reine Erwachsenen-Runden, die Spaß an Wortspielen haben. Zu viert schon okay, ab sechs Spielern wird's am besten.
Word Slam von Inka und Markus Brand, Kosmos,
ab 3 Spielern ab 12 Jahren. Die Original-Version mit Kartenhaltern und bester Ausstattung kostet ca. 30 Euro. Es gibt mittlerweile allerdings auch verschiedene kleinere Editionen des Spiels für jeweils ca. 14 Euro. Eine davon ist die nicht jugendfreie "Midnight"-Edition.
Einstieg ins Spiel: leicht.
Menara - Gemeinsam bauen
Geschicklichkeits- und Bau-Spiele sind nicht jedermanns Sache und werden in der Regel geliebt oder gehasst. Bei "Menara" dürfte das auch nicht anders sein, allerdings gibt es einen kleinen Kniff: Es handelt sich um ein kooperatives Spiel, bei dem alle gemeinsam an einer Tempelanlage mit vielen Säulen bauen. Tendenziell ist das schön, weil sich ungeschickte Spieler als Teil der Teams fühlen können und nicht immer verlieren. Allerdings kann es durchaus vorkommen, dass sich einzelne Spieler so blöd anstellen, dass sie in ihren Zügen immer etwas zum Einsturz bringen. Das fühlt sich für diese Spieler dann auch wieder nicht so toll an, weil sie die Aufgabe für die Gruppe immer schwerer machen bzw. die Niederlage herbeiführen.
1. "Catan Junior"
Ohne "(Die Siedler von) Catan" kommt auch diese Liste nicht aus. "Catan Junior" hat allerdings nicht nur einen berühmten Namen. Das Spiel ist auch ein sehr gelungener Ableger des weltweiten Millionensellers und eine tolle Einführung in das "Catan-Universum" für Kinder ab fünf oder sechs. Auf einem übersichtlichen Spielbrett siedeln die kleinen Piraten, erwürfeln sich Ressourcen, handeln aber ganz einfach mit einem Markt (und nicht miteinander). So erspart man sich das Feilschen mit einem quengelnden Kind. Das macht das Spiel kindgerechter und auch zu zweit sehr gut spielbar.
Für wen?
Erwachsene "Catan"-Fans machen ihren Kindern hiermit eine Freude und sorgen dafür, dass der Nachwuchs nach ein, zwei Jahren "Catan"-Junior bereit ist fürs Original-Spiel.
"Catan Junior" von Klaus Teuber, Kosmos, 2-4 Spieler ab 6 Jahren, ca. 25 Euro. Unser Foto einer Spielszene zeigt eine etwas ältere Ausgabe, das aktuelle "Catan Junior" sieht noch besser aus.
2. "Stone Age Junior"
Und gleich das nächste Junior-Spiel: "Stone Age Junior" ist ein Ableger des nicht ganz so bekannten Klassikers "Stone Age", bei dem es darum geht, durch das geschickte Einsetzen von Figuren ein Steinzeitdorf aufzubauen. Das Spiel für die Großen ist etwas komplizierter als "Catan", die beiden Junior-Versionen sind etwa auf einer Stufe. "Stone Age Junior" punktet allerdings mit den bei Kindern immer beliebten Memory-Elementen, sodass die Kleinen durchaus auch mal erfolgreicher zu Baustoffen kommen als Erwachsene, die sich nichts merken können.
Für wen?
Für Familien, die Wert auf spielerisch hochwertige und doch leicht zugängliche Kinderspiele legen. "Stone Age Junior" ist ein wirkliches Highlight. Und das noch eingängigere "Stone Age Junior: Das Kartenspiel" funktioniert sogar schon mit Vierjährigen.
"Stone Age Junior" von Marco Teubner, Hans im Glück, 2-4 Spieler ab 5 Jahren, ca. 14 Euro. Das Spiel scheint momentan überall im Angebot zu sein.
3. "Rhino Hero Super Battle"
Bewusst einkaufende Eltern sollten sich vom comichaften Look von "Rhino Hero Super Battle" auf keinen Fall abschrecken lassen. Das Spiel ist nämlich richtig gut, außerdem finden Kinder ab fünf es tatsächlich immer sehr "cool", wenn sie dieses Wort schon kennen. "Rhino Hero Super Battle" ist ein Bauspiel, bei dem es darum geht, gemeinsam ein Hochhaus zu bauen und den eigenen Superhelden möglichst hoch klettern und das Gebäude nicht einstürzen zu lassen. Das führt zu spannenden Aktionen, und die Kinder lernen nach ein paar Runden tatsächlich etwas über Statik und wie man einen Turm stabil macht.
Für wen?
Für Kinder in der Superhelden-Phase, die vielleicht lieber ein lustiges Bauspiel auf dem Fußboden als ein ruhiges Brettspiel auf dem Wohnzimmertisch spielen wollen.
"Rhino Hero Super Battle" von Scott Frisco und Steven Strumpf, HABA, 2-4 Spieler ab 5 Jahren, ca. 20 Euro. Bitte nicht verwechseln mit dem Vorgängerspiel "Rhino Hero".
4. "Drop it"
"Drop it" sieht aus wie ein bunter Abklatsch von "Vier gewinnt". Doch auch hier stimmt der erste Eindruck nicht, auch wenn bei "Drop it" ebenfalls Spielsteine in einen Schacht geworfen werden. Allerdings haben die Spielsteine verschiedene Formen und Farben. Wenn man sie hineinfallen lässt, dürfen sich weder gleiche Farben noch gleiche Formen berühren. Schnell entsteht ein faszinierendes Gebilde. Man kann das Spiel zwar durchaus so spielen, dass es für Kinder zu kompliziert wird, in der einfachsten Variante ist es für Sechsjährige aber locker schaffbar.
Für wen?
Für Familien, die ein etwas unberechenbares Spaß-Spiel suchen, das wirklich jeder in einer Minute versteht. Es macht auch Laune in reinen Erwachsenen-Runden!
"Drop it" von Bernhard Lach und Uwe Rapp, Kosmos, 2-4 Spieler ab 6 Jahren, ca. 35 Euro.
5. "Kippit"
Wippen kennen Fünfjährige ja schon gut und auch den Effekt, dass man immer mit in etwa gleich schweren Menschen wippen sollte, weil einer sonst immer in der Luft hängt. "Kippit" macht sich dieses Prinzip zu nutze. Es geht darum, verschieden schwere Würfel auf einer Holzwippe so auf der erhöhten Seite zu platzieren, dass die Wippe nicht kippt. Sobald sie kippt, ist der Mitspieler dran. Wer zuerst alle Würfel los ist, gewinnt. Ein einfaches wie tolles Spiel - und man kann an den Kindern echte Aha-Effekte beobachten, etwa wenn sie herausfinden, dass Würfel am Ende der Wippe platziert schwerer sind, als wenn man sie nahe der Mitte ablegt.
Für wen?
Eltern, die partout nur auf Holzspielzeug "Made in Germany" setzen, kommen hier voll auf ihre Kosten - und erhalten obendrein noch ein klasse Spiel!
"Kippit" von Torsten Marold, franjos Spieleverlag, 2 Spieler ab 5 Jahren, ca. 25 Euro.
6. "Kakerlaloop"
Wenn es Brettspiele gibt, die Kinder so in Ekstase versetzen, wie es sonst nur digitale Medien schaffen, sind es die "Kakerlaken-Spiele" mit dem Hexbug nano; einer batteriebetriebenen "Kakerlake", die wie blöd übers Spielbrett rauscht und die Figuren der Spieler jagt. "Kakerlaloop" ist das einfachste Spiel der Reihe. Die Spieler müssen eigentlich nur würfeln und mit ihren Käferfiguren einen Hinterhof überqueren. Klingt einfach, wenn die bekloppte Kakerlake nicht ständig via Looping aus dem Untergrund auftauchen und die Käfer wild verschieben würde. Kinder sind davon oft so fasziniert, dass sie das Würfeln vergessen, Erwachsene auch.
Für wen?
Wer Schwierigkeiten hat, die Kinder für analoge Spiele zu begeistern, sollte es mal mit "Kakerlaloop" probieren. Hier ist der technische "Schnickschnack" richtig clever ins Spiel integriert.
"Kakerlaloop" von Inka und Markus Brand, Ravensburger Spieleverlag, 2-4 Spieler ab 5 Jahren, ca. 38 Euro.
7. "Kakerlacula"
"Kakerlacula" erscheint jetzt zur Messe SPIEL und ist das neueste Spiel mit Kakerlake. Es ist etwas komplizierter als die Vorgänger. Das gilt vor allem für den Erstaufbau, für den sich ein Erwachsener mindestens 20 Minuten Zeit nehmen sollte. Gespielt wird gemeinsam und nicht gegeneinander. Besonders lustig ist, dass man alle paar Minuten versucht, die Dracula-Kakerlake mit einem Katapult vom Spielbrett zu feuern. Das verursacht natürlich ein ziemliches Bohei, nervt aber ein bisschen im Spielablauf (zumindest die mitspielenden Erwachsenen).
Für wen?
Familien, in denen die ersten beiden Kakerlaken-Spiele gut angekommen sind, machen mit "Kakerlacula" nichts verkehrt. Es dürfte zudem für Sieben- und Achtjährige interessanter sein als "Kakerlaloop".
"Kakerlacula" von Inka und Markus Brand, Ravensburger Spieleverlag, 2-4 Spieler ab 6 Jahren, ca. 38 Euro.
8. "Leo muss zum Friseur"
Der Titel klingt nach einem pädagogisch wertvollen Lernspiel, doch darum geht es in diesem kooperativen Spiel nicht. Vielmehr wird der Löwe Leo auf einem Memory-Urwaldpfad zum Barbier geschickt. Blöderweise quatscht sich Leo all paar Plättchen fest und verliert so viel Zeit, dass die Nacht hereinbricht. Passiert dies zu häufig, verlieren alle als Team. Also gilt es, sich gemeinsam zu merken, auf welche Plättchen Leo treten darf, um rechtzeitig beim Friseur anzukommen.
Für wen?
Wie alle kooperativen Spiele ist "Leo muss zum Friseur" besonders gut geeignet für Kinder, die noch nicht gut verlieren können. Wenn alle zusammen verlieren, lernen die Kleinen nach dem Motto "Geteiltes Leid ist halbes Leid" hoffentlich bald mit Niederlagen umzugehen.
"Leo muss zum Friseur" von Leo Colovini, Abacusspiele, 2-5 Spieler ab 5 Jahren, ca. 18 Euro.
9. "Tief im Riff"
"Tief im Riff" ist ein weiteres kooperatives Spiel. Dabei erkunden vier Jungfische ein Korallenriff. Ziel ist es, dass sie alle Meerestiere finden. Dazu darf jeder Spieler jeden der vier Fische nach gewürfelter Augenzahl umherbewegen. Das ist für Kinder ab fünf interessant, allerdings gar nicht so leicht umzusetzen. Dass ihnen nicht ein bestimmter Fisch gehört - idealerweise natürlich der "Nemo"-Fisch -, verstehen Kinder nicht unbedingt auf Anhieb. "Tief im Riff" ist demnach zwar ein Spiel, das Fünfjährige mitspielen können, ältere Mitspieler müssen aber recht häufig mit Rat zur Seite stehen. Das macht es dann vielleicht auch für die Älteren etwas interessanter als "reine" Kinderspiele.
Für wen?
Für Familien, die schon viele Koop-Spiele kennen und spielerfahren sind, ist "Tief im Riff" eine, auch optisch, sehr schöne Wahl. Das Spiel ist strategischer als die anderen hier vorgestellten.
"Tief im Riff" von Alex Randolph, Amigo Spiele, 2-6 Spieler ab 5 Jahren, ca. 18 Euro.
10. "Dobble"
Von "Dobble" gibt es bereits sehr viele Varianten, einige davon auch speziell für Kinder oder mit Pixar-, Disney- und sonstwas Themen. Was die Spiele alle gemein haben: Sie machen unglaublich viel Spaß. Je nachdem, wie man spielt, werden zwei oder mehrere Karten aufgedeckt, auf denen sechs oder acht Symbole abgebildet sind. Es stimmt immer genau ein Symbol auf zwei Karten überein, ganz egal, welche Karten man auswählt. Klingt erstmal unglaublich, funktioniert aber.
Für wen?
"Dobble" ist gut für unterwegs oder Situationen, bei denen man nebenbei ein bisschen spielt. Allerdings sollte man als Erwachsener nicht zu ehrgeizig ans Spielen gehen, da Kinder ab vier sonst keine Chance haben. Lässt man sie aber gewähren, kann man die Kleinen auch mal so lange beschäftigen, bis der Kellner das Essen bringt.
"Dobble" (verschiedene Versionen) von Denis Blanchot, Guillaume Gille-Naves, Igor Polouchine, Asmodee, 2-8 Spieler ab 6 Jahren (ab 4, wenn man den Kindern mehr Zeit gibt), 8 bis 10 Euro. Unser Beispiel zeigt "Dobble Hollywood".
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