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Spiele-Plattform Google sucht Manager für Games-Plattform

Google sucht Wachstumsmärkte, Browser-Games boomen - logisch, dass der Web-Konern nun Produktmanager für eine Online-Gamesplattform sucht. Der Konzern verhandelt laut Insidern seit 2010 mit Spieleentwicklern, nun gibt es Hinweise auf ein soziales Netzwerk von Google.

Google will endlich auf den lukrativen und immer wichtigeren Markt der Online-Games vordringen. Spekuliert wurde darüber schon länger, diese Stellenanzeige  kann man wohl als halb-offizielle Bestätigung lesen: Google sucht nach einem Produktmanager, um den "brandneuen" Business-Zweig Games aufzubauen.

"Wir suchen einen strategischen, technischen und spielebegeisterten Produktmanager, um Googles Gaming-Strategie voranzutreiben", heißt es in dem Stellenangebot.

Der Online-Riese scheint - nach der Partnerschaft mit Zynga wenig überraschend - mit einem Games-Angebot auch in den Markt sozialer Plattformen vordringen zu wollen. In der Stellenanzeige ist ausdrücklich von "Google's social platform" die Rede - offenbar will der Web-Riese Spielehersteller anwerben und in einem eigenen Angebot unterschiedliche Titel bündeln.

Schon im Juli 2010 hatte das " Wall Street Journal " berichtet, dass Google mit führenden Entwicklern von Online-Spielen verhandele, darunter Playdom, Electronic Arts, Playfish und Zynga.

Interessant dürften Online-Games für Google aus vier Gründen sein:

  • Sie sprechen Mainstream-Nutzer an - laut einer GfK-Studie werden in Deutschland Browser-Games von Frauen und Männern gleichermaßen gespielt, das Durchschnittsalter der Browsergamer liegt laut GfK bei 36 Jahren.
  • Browser-Games sind vor allem in Staaten wie China, Brasilien, der Türkei und im Nahen Osten extrem erfolgreich, wo der Anteil der Onliner an der Bevölkerung noch wächst.
  • Browser-Spiele treiben die Nutzung von Online-Bezahldiensten und sozialen Netzwerken an - in beiden Bereichen sind Konkurrenten Google voraus.
  • Die Nutzung von Browser-Games wächst rasant, ebenso die mit Werbung, Abos und virtuellen Gütern erzielten Umsätze.

Experten schätzen Zyngas Umsatzrendite 2010 auf 47 Prozent

Das Unternehmen Zynga betreibt Browserspiele. Das bekannteste Zynga-Spiel ist "Farmville", bei dem man per Mausklick Gemüse anbauen und virtuelle Gegenstände mit echtem Geld kaufen kann, um die Ernte zu verbessern. Laut AppData daddelten im Mai 2011 rund 265 Millionen Nutzer Spiele von Zynga, das 2010 bei 850 Millionen Dollar Umsatz eine Umsatzrendite von geschätzten 47 Prozent einfuhr.

Dem Markt für Online-Spiele wird vor allem dank der wachsenden Anzahl von schnellen Internetverbindungen und Browsergames ein starkes Wachstum vorhergesagt. Bis 2016 werde sich der weltweite Umsatz von Online-Games auf fast 29 Milliarden Dollar verdoppeln, prognostiziert der auf Gaming spezialisierte Marktforscher DFC Intelligence . Größter Wachstumstreiber werden demnach soziale Netzwerke sein.

In Deutschland spielten im Jahr 2010 laut einer Erhebung der GfK im Auftrag des Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware  rund 11,3 Millionen Menschen Browser-Games, die man direkt online spielt, ohne zuvor ein Programm auf dem Computer installieren zu müssen. Der Studie zufolge nahmen Anbieter von Browser-Games in Deutschland 27 Millionen Euro durch kostenpflichtige Premium-Accounts ein und 73 Millionen Euro aus dem Verkauf virtueller Güter.

China ist der Wachstumsmarkt

Ein noch größeres Wachstumspotential wird in China erwartet; dort ist der Vertrieb von Spielekonsolen aus dem Ausland seit 2000 verboten, was den Boom von Browser- und Online-Games beflügelt hat. Das chinesische Unternehmen Tencent dominiert den Online-Markt - es hatte den Markforschern von iResearch zufolge 2010 in China einen Marktanteil von 29,1 Prozent am Spielemarkt. Das Unternehmen machte im selben Jahr einen Umsatz von 2,9 Milliarden Dollar. Der Markt dürfte erheblich wachsen, wenn der Anteil von Onlinern an der Bevölkerung zunimmt. Derzeit liegt er laut dem britischen Investmenthaus DigiCapital  bei 29 Prozent.

kad/can/lis

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