

Die neue Konsolengeneration steht in den Startlöchern, Ende November kommen Xbox One und Playstation 4 auf den Markt. Doch mancher Spielefan ist viel gespannter auf eine dritte Plattform: die sogenannte Steam Machine der Valve Corporation. Das durch Spiele wie "Half-Life" und den Online-Spieledienst Steam bekannte Unternehmen will seine bisher an PC gebundenen Angebote mit der eigenen Spielkonsole und dem eigenem Betriebssystem Steam OS wohnzimmertauglich machen.
In den USA hatten jetzt einige Journalisten die Möglichkeit, Prototypen der Steam Machine auszuprobieren. Die Testgeräte seien ungefähr so groß wie eine Xbox One gewesen, heißt es bei "The Verge". Während des Spielens sei das Gerät überraschend ruhig und kühl geblieben, loben die Tester.
Viel Platz wird in den Berichten dem Steam-Controller eingeräumt, einem neuartigen Gamepad, mit dem Valve Maus und Tastatur ersetzen will. "The Verge"-Autor Sean Hollister erläutert, wie Valve bei der Entwicklung des Controllers vorgegangen ist, beschreibt aber auch sein persönliches Spielerlebnis. Ihn habe es verwirrt, dass sich sein Charakter schon bei der kleinsten Daumenbewegung bewegt.
"Es ist nicht so, als hätte die Steuerung nicht gut funktioniert", schreibt Hollister, "sie war einfach ungewohnt." Sein Fazit klingt positiv: Valve habe einen Controller "mit der Präzision - wenn nicht sogar dem Gefühl - einer Maus" gebaut.
"Engadget"-Autor Ben Gilbert kam in mehreren Spielen mal besser, mal schlechter mit dem Prototypen zurecht. "Spiele, die keine schnellen Reaktionszeiten voraussetzen, aber Maus und Tastatur benötigen, sind ideal für den Steam-Controller", schreibt er am Ende seines Textes. Für "Civilization 5" und "Sim City 5" etwa eigne sich die neue Steuerung gut, für "StarCraft 2" eher nicht.
Viele Fragen bleiben offen
Viele Fragen zur Steam Machine bleiben trotz der US-Berichte nach wie vor unbeantwortet: etwa, mit welchen Hard- und Software-Partnern Valve zusammenarbeitet und wieviel eine Steam Machine oder ein Steam-Controller kosten werden. An welchen konkreten Geräten die Firmenpartner arbeiten, wolle Valve erst im Januar bekanntgeben, heißt es bei "The Verge". Die Unterhaltungselektronikmesse CES in Las Vegas, die Anfang Januar stattfindet, dürfte dafür der richtige Termin sein.
Immerhin hat Sean Hollister eine Information bekommen, die manchen Spieler erleichtern dürfte: Künftige Valve-Spiele wie beispielsweise "Half-Life 3" sollen nicht exklusiv für die Steam Machine erscheinen.
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Steam Machine: Bisher ist wenig bekannt über die Spielkonsole, mit der Spielentwickler Valve seine bisher PC-basierte Technik ins Wohnzimmer bringen will.
Rückseite: Das Anschluss-Panel der Steam Machine erinnert stark an einen Mini-PC.
Ruhe: Bei der Kühlung haben sich die Entwickler der Konsole offenbar viel Mühe gegeben. Unter anderem sorgen große Lüftungsschlitze für geräuschlosen Luftaustausch.
Geheimnisvoller Controller: Das Gamepad der Steam Machine muss die Funktionen übernehmen, die Valve-Spieler am PC mit Maus und Tastatur durchführen würden.
Langer Prozess: Im Rahmen der Entwicklung probierte Valve diverse unterschiedliche Designmodelle aus, bevor man sich auf die endgültige Form einigte.
Anfassen: Das Gamepad der Valve-Konsole wirkt auf den ersten Blick klobig, soll aber dank ergonomischer Formgebung gut in der Hand liegen.
Geschlossener Test: Mit 300 Prototypen, die an Tester verschickt werden, will Valve Fehler und Probleme der Steam Machine finden und beheben, bevor das Gerät im Januar veröffentlicht wird.
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