
Angespielt: So sieht "State of Decay" aus
Zombie-Spiel "State of Decay" Hässlich, ungelenk, großartig
Der Downloadtitel "State of Decay" für die Xbox 360 ist für viele Spieler die Überraschung des Sommers. Auch wenn "State of Decay" erst mal nicht danach aussieht. Es ist nämlich hässlich, ungelenk und mit einem Nichts an Geschichte versehen. Zwei Freunde kommen von einer langen Wanderung aus den Bergen zurück, sie nähern sich einer Hütte, werden angefallen und fast aufgefressen. So weit, so langweilig.
Natürlich geht es jetzt darum, in feindlicher Umgebung zu überleben. Was vor allem heißt: Nicht gefressen werden. Doch während das in einem von Story getriebenen Spiel bedeutet, dass man sich durch Horden von Untoten schießt oder Rätsel löst, verlangt "State of Decay" etwas anderes. Strategie, Improvisationsgabe und durchaus auch Glück.
Eine offene Welt voller Untoter
Ich muss mir einen Weg zum nächsten Ort bahnen. Das Auto, das ich mir mühsam besorgt habe, stürzt bei erster Gelegenheit in eine Schlucht. Was nicht nur schlimm aussieht, sondern auch Folgen hat: Ich muss mich durch reißendes Wasser kämpfen und Zombies ausweichen. Angekommen in der Stadt lerne ich viel: Darüber, wie man sich Ressourcen verschafft, wie man Basen einrichtet und diese schützt. Ich verstehe langsam, dass "State of Decay" im Grunde eine gut getarnte Mischung aus Strategie- und Rollenspiel ist, das in einer frei begehbaren Welt angesiedelt ist. Zombies sind nur da, weil man ja Feinde braucht. Warum dann nicht mit der Mode gehen?
Ich besteige Türme, um die Umgebung auszukundschaften, Ziele für Plünderungen zu markieren und Infektionsherde ausfindig zu machen. Um die sollte ich mich wohl bald kümmern. Vielleicht aber sollte ich erst einmal Medizin besorgen, um den Kranken zu helfen, die sich in der Kirche verschanzen. Oder sollte ich doch die Gegend noch weiter erkunden?
Auf jeden Fall vergesse ich schon bald die technischen Unzulänglichkeiten des Spiels und verliere mich darin, es verstehen zu wollen. Oder kämpfe ums Überleben, weil ein Auto aufgegeben hat und ich ohne Vorräte irgendwo auf einsamer Strecke zu Fuß unterwegs bin. Ich sehe kaum noch, dass "State of Decay" nicht gut aussieht. Ich bin verloren in seinem Spielprinzip. Und das ist immer wieder eine erstaunliche Erfahrung.
Das sagen die anderen: Schlechte Grafik, mittelmäßige Technik und doch ein Spiel, das Spaß macht. Die vielfältigen Möglichkeiten und Spielideen von "State of Decay" werden von der Fachpresse sehr gelobt.
"State of Decay". Von Undead Studios Download für Xbox 360, ca. 18 Euro; Altersfreigabe: Ab 18 Jahren