Plattform für Spiele-Downloads Massive Datenpanne bei Steam

Online-Dienst Steam (Archivbild): Datenleck am ersten Weihnachtsfeiertag
Tausende Kunden der Spieleplattform Steam berichten am Abend des ersten Weihnachtsfeiertags von technischen Problemen. Laut dem Portal "AlleStörungen" kam es gegen 22 Uhr zu einer Häufung von Nutzer-Meldungen darüber, dass der Dienst nicht mehr erreichbar sei. Offenbar gab es im Zuge dieser Störungen auch ein Datenleck.
In Foren wie /r/steam auf Reddit berichten zahlreiche Nutzer, dass ihnen nach dem Einloggen zeitweise Informationen angezeigt wurden, die nicht zu ihrem eigenen Account gehörten. So sahen sie beispielsweise die E-Mail-Adressen anderer Kunden, Teile fremder Kreditkartendaten oder auch Guthabenstände, die nicht ihre eigenen waren. Manchmal ließ sich den Berichten zufolge auch nachvollziehen, ob ein anderer Nutzer eine Sicherheitsfunktion namens Steam Guard aktiviert hat.
Als SPIEGEL ONLINE Freitagabend testweise per Smartphone auf den Dienst zugreifen wollte, war dessen komplette Navigation auf Russisch statt auf Deutsch. Bei einzelnen Unterseiten wurden zudem Fehlermeldungen angezeigt.
Ein Moderator des Reddit-Forums , der laut Eigenbeschreibung aber kein Steam-Angestellter ist, schreibt, die Dienstbetreiber seien aktuell dabei, die Probleme zu beheben. Seiner Auskunft nach waren bei den Kreditkartendaten maximal die letzten zwei Stellen der Kartennummer zu sehen.
Der Moderator geht davon aus , dass es sich um eine Panne seitens Steam handelt, nicht um eine Attacke von außen. Stand 23 Uhr hat sich Valve noch nicht offiziell zu den Problemen geäußert, auch nicht beispielsweise über die offiziellen Twitter-Accounts des Dienstes.
Steam ist die wohl bekannteste Plattform zum Digitalkauf von Computerspielen. Hinter dem Dienst steckt die Spielefirma Valve, die für Spieleklassiker wie "Portal" und "Half-Life" bekannt ist. Aktuell arbeitet Valve unter anderem an einer Virtual-Reality-Brille, kürzlich brachte das Unternehmen einen eigenen Controller auf den Markt.
An den Feiertagen ist der Ansturm auf Plattformen wie Steam alljährlich besonders heftig, da viele Menschen zu Weihnachten neue Computer, Spiele oder Guthabenkarten für Spieledownloads bekommen. Steam hat rund um Weihnachten bei seinem sogenannten Winter Sale viele Spiele vergünstigt im Angebot.
Die Panne sorgte bei vielen Nutzern für großen Ärger. Auf Twitter ließen sie ihrem Unmut freien Lauf:
Update, 26. Dezember: Mittlerweile hat sich Valve zu den Problemen geäußert : Einer Stellungnahme zufolge handelte es sich um einen internen Fehler, der später beseitigt wurde. Das Unternehmen geht davon aus, dass in fremden Accounts über einen Blick auf Informationen hinaus keine unautorisierten Aktionen möglich gewesen sind. Daher seien keine weiteren Schritte der Nutzer nötig. Die Möglichkeit, in fremde Accounts zu schauen, habe nicht länger als eine Stunde bestanden.